Cronaca | Tiere

Noch immer keine dauerhafte Bleibe

Eigentlich sollte die Unterkunft in St. Walburg nur eine Übergangslösung für das Tierheim Naturns sein. Jetzt leben Hunde und Katzen schon seit knapp zwei Jahren dort.
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Foto: Tierheim Naturns

Das Tierheim Naturns sucht weiter nach einer dauerhaften Bleibe. Der aktuelle Standort in St. Walburg in Ulten ist nicht ideal: „Das Heim ist nun kleiner und wir haben damit weniger Kapazität. Für Hunde haben wir noch Platz, bei den Katzen sind wir momentan voll. Deshalb suchen wir nach wie vor eine endgültige Bleibe, die auch näher zum Burggrafenamt ist“, erklärt die Vereinspräsidentin Silvia Piaia im Gespräch mit salto.bz.

Das Tierheim musste im Juni 2020 nach langer Suche von Naturns nach St. Walburg neben eine Hundepension ziehen, da der Mietvertrag für die Räumlichkeiten nicht verlängert worden war. Die Heimleitung passte sich an die neue Situation an: „Wir hatten einen kurzen Aufnahmestopp in den sechs Monaten vor dem Umzug, weil wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, wo und wie groß die neue Unterkunft sein würde,“ so Piaia.

 

 

Schwierige Suche nach neuer Unterkunft

 

Da das Bellen der Hunde von der Nachbarschaft in der Regel als Lärmbelästigung wahrgenommen wird, sucht die ehrenamtliche Organisation einen Grund, der sich nicht in einem Ortskern befindet. „Seit unserer Suche nach einer neuen Unterkunft sind wir mit dem Landesrat Schuler in Kontakt, um einen neuen Grund für das Tierheim zu finden. Denn das Land hat oft Liegenschaften, wo zum Beispiel klassische Sportzonen entstehen.“

Das Tierheim finanziert sich zu über zwei Drittel mit privaten Spenden. Dazu zählen regelmäßige Spender, Tierpatenschaften und auch seine Spendendosen in Bars und Restaurants. Außerdem können fünf Promille bei der Steuererklärung an die Organisation mit Angabe ihrer Steuernummer zugewiesen werden. Den Rest der Spesen bezahlen sie mit den Beiträgen vom Land.

 

Tieren ein neues Zuhause geben

 

Die Hunde und Katzen des Tierheims Naturns stehen zur Adoption zur Verfügung. Interessierte dafür zu finden, ist allerdings nicht einfach. Die Tiere werden sowohl über die eigene Internetseite als auch über Facebook und Instagram mit Bildern vorgestellt. „Wir freuen uns, wenn unsere Postings von anderen Nutzern geteilt werden. Leider ist es gerade in Mode, eher Tiere außerhalb der Region in sozialen Netzwerken zu teilen. Das merken wir, weil die Leute wissen, dass es den Tieren bei uns besser geht als in manch anderen Tierheimen. Das finde ich persönlich schade, weil unsere Tiere genauso traurig sind, wenn wir abends die Struktur verlassen und sie alleine übrigbleiben,“ sagt Piaia.

 

Das finde ich persönlich schade, weil unsere Tiere genauso traurig sind, wenn wir abends die Struktur verlassen und sie alleine übrigbleiben - Silvia Piaia

 

Das Tierheim Naturns ist mit anderen Vereinen Südtirols, die sich um verschiedenste Tiere kümmern, gut vernetzt. Etwa deckt das Tierheim gemeinsam mit dem Tierschutzverein Vinschgau und RespekTiere den Vinschgau, das Burggrafenamt, Passeier und Ulten ab.

 

Auf was es bei Haustieren ankommt

 

Auf die Frage, was Menschen beachten sollten, bevor sie sich ein Haustier zulegen, antwortet Silvia Piaia ausführlich. Schließlich kennt sie die Geschichten, weswegen Tiere überhaupt erst in ein Tierheim gebracht werden. Piaia betont, dass es wichtig ist, sich zuerst einige, wichtige Fragen zu beantworten: „Welchen Lebensstil führe ich? Was kann ich dem Tier geben? Welche Art von Haustier passt zu mir?“

 

 

„Ein Hund ist beispielsweise sehr menschenbezogen und muss regelmäßig rauskommen. Eine Katze ist auch sehr menschenbezogen, kann aber eher mit Futter alleine gelassen werden. Bei einer Katze wäre es allerdings schön, zwei Katzen zu nehmen, da ihnen der Kontakt zu den Artgenossen sehr wichtig ist“, erklärt Piaia.

Zudem ist das Einholen von Informationen über die Herkunft des Tieres und über die artgerechte Haltung wesentlich: „Vor allem die Informationen zu der artgerechten Tierhaltung von Nagetieren wie Hamstern, Ratten oder Hasen finde ich wichtig. Denn diese Tiere werden meist nicht artgerecht gehalten, zum Beispiel häufig in einem zu kleinen Käfig.“

Was die Herkunft der Tiere betrifft, ist vor allem privaten Vermittlungen aus dem Süden Italiens mit Vorsicht zu begegnen: „De facto ist es so, dass bei solchen Vermittlungen oft Informationslücken herrschen und Tiere mit fehlenden Papieren übergeben werden, was hohe Strafen zur Folge haben kann.“