Cultura | gratis Arbeitskraft

Mode made in Bangladesh

Dass die Wirtschaft sich an Profit orientiert ist normal, aber sollten große Konzerne nicht ethische Vorgaben befürworten und vielleicht Vorteil daraus ziehen?
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

Manchmal frage ich mich wieder zu, wieso vom Finanzsektor bis zur Herstellungsindustrie hin alle so dringend das schnelle Geld brauchen. Cash flow oder wie das heißt. Wahrscheinlich weil jeder berechtigt einen vollen Teller jeden Tag am Tisch haben will und die Konkurrenz nicht schläft. Aber wie kurzfristig das gut klingt, so sehen wir nun langfristig wohin zum Beispiel die Kleiderindustrie gelangt ist. Es wurde und wird in Billigländern unter sehr fragwürdigen Bedingungen produziert, sei es den Menschenrechten gegenüber oder dem Umwelt- und Naturschutz zu Leide. Wir haben nun jahrezehntelang im Sinne der Globalisierung die Billigländer mit Geld kolonisiert und unsere Position als Vertreter der Demokratie ins Schwanken gebracht. Denn wir haben Industrieorte in Europa aufgegeben, um im Endeffekt das Heft am Schwert aus der Hand zu geben. Lange ist es schon längst zu spät, Europa wird zweitrangig werden und Demokratiegedanken werden in Frage gestellt sein, da diese in Arabien, China, Afrika etc. als gefährlich gelten. Da befindet sich die USA als Verteidiger dieser Werte oft in misslicher Lage, auch mit direkten Bezug auf den Ukrainekrieg. Überall dort wo der Kommunismus herrschte tut man sich schwer mit den USA und ihrer Demokratie.

Aber sollten wir deshalb nicht ethische, moralische Vorstellungen, wie man mit Arbeitskraft umgeht auch in den Billigländern propagieren? Jedem Arbeiter zum Beispiel das Geld für eine Pensionskassa gratis geben. Würde das nicht dem Image der Demokratie nützen und, meiner Meinung nach auch dem Frieden? Natürlich sind es freie Gedanken, aber jeder Modekonzern sollte sich dies überlegen und ausrechnen lassen. Vielleicht gibt es eine win win Situation, und ich ginge bestimmt in dieser Kette einkaufen. In diesem Sinne das folgende Gedicht.

Mode

in made in Bangladesch

ein Leben scheint dort madig und fast umsonst

gemacht, so weint das Sterben 

keine Rentenvorgaben und Auflagen

sind zu geben und keine Rast zu sehen

ein Paradies eben für jeden Moneyheber

dicke Sparer und permanente Sesselkleber

in vielen Franchisingketten wird so

gelebt und alles kostet gleich viel für jeden

jeder Rock, jedes Shirt, die Idee und Textil

in jeder Kette kostet eben alles gleich!

Eine Idee, nun wähle, nun stehle

was wenn es Pauschalbeträge 

zum Preis als Aufschlag gäbe

für das Land made in Bangladesch etc…

made in etcetera

denn die Fashion Fülle

kleidet strange auch die fleischerne Hülle

Models gehen vollmager allein los für 

Teufel und Prada scheint alles rein 

vergessen die Kunst der Straßen und Bars

es zählt hier einfach nur die Gunst der großen Stars

strange aber doch so wahr, so war’s , was wäre

sich nur zu verlieren in Gesten der warmen Nähe

es zähle nun oder nur das Werk, doch die

Idee den Nächsten zu heben aus der Gülle

wäre volle wert!