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Müll vergraben - Staatsanwalt ermittelt

Der Staatsanwalt hat ein kleines Areal auf der oberen Tschenglser Alm beschlagnahmen lassen. Der Grund: Dort wurde die alte Alm samt Einrichtung , oder was von ihr nach einem Feuer übrig geblieben ist, kurzerhand vergraben.

Zynisch und dreist geht die Fraktionsverwaltung von Tschengls auf der oberen Tschenglser Alm vor: Die Alm ist neu gebaut und an der Außenseite hat man das Schild „bitte die Abfälle ins Tal mitnehmen“ in drei Sprachen angebracht. Was für Gäste gelten soll, gilt nicht für die Almverantwortlichen. Denn die alte Alm ist abgebrochen worden und vor Ort - vermutlich samt Matratzen, Duschkabine, Gasherd, Nägel usw - vergraben worden. Es war der Sonntag, der 30. August 2015, als auf der oberen Tschenglser Alm zuerst mit einem großen Feuer die alte Almausstattung so gut es ging eingeäschert und dann vergraben wurde. Am darauffolgenden Mittwoch erschien im „Athesia-Vinschger“ eine Titelgeschichte, in der die Fraktionsverwaltung um Fraktionsvorsteher Christian Tscholl unter anderem wegen der Eigenleistungen einiger Tschenglser beim Neubau der Alm hochgelobt wurde. Mit von der Partie war auch der Laaser Ex-VizeBM Markus Hauser. Ein Zufall?

Wohl kaum. Wenn der Zeitpunkt des Abrisses und des Vergrabens der alten Alm mitgedacht wird. Der dreiste Akt hat den Zimmerer Konrad Blaas mehr als geärgert. Er wurde im „Athesia-Vinschger“ als „Zimmerei-Unternehmer aus Tschengls“ zwar nicht namentlich genannt, aber in Tschengls gibt es nur ein Zimmerei-Unternehmen.  Blaas hatte im Vorfeld des Baues auf Ungereimtheiten bei der Ausschreibung  hingewiesen und eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen „Wettbewerbsverzerrung“ erstattet. Die Voruntersuchungen in dieser Causa laufen noch. Und weil ihm und seiner Familie daraufhin gedroht wurde, hat er zwei Strafanzeigen gestellt.

Und nun kommt das Müllvergraben hinzu. Blaas hat bei den Carabinieri Anzeige erstattet. Der Staatsanwalt hat sofort reagiert und am Montag, den 14. September 2015, die Stelle, an der der Müll vergraben wurde, beschlagnahmen lassen. Die Ermittlungen laufen.

Zum Akt des Müllvergrabens kommt hinzu, dass der Abbruch und der Abtransport der alten Alm zu 70 Prozent mit einem Landesbeitrag der Tschenglser Fraktionsverwaltung seit längerem zugesagt ist.

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