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Kinderreichtum gegen Fachkräftemangel?
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale del partner e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
Foto: Südtiroler Verein kinderreicher Familien
Die Bedürfnisse von kinderreichen Familien und deren Sichtbarmachung in Politik und Gesellschaft sind das Hauptaugenmerk des Südtiroler Vereins kinderreicher Familien.
Unsere Gesellschaft ist leider noch zu wenig kinder-und familienfreundlich. Doch ein Umdenken sollte lieber heute als morgen beginnen.
Eine der größten Sorgen europäischer Staaten ist die sinkende Geburtenrate mit allen damit einhergehenden Problematiken. Die Überalterung der Bevölkerung nimmt aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung einerseits und der sinkenden Kinderanzahl zu. Vor allem wirtschaftliche Überlegungen hindern junge Menschen dabei, sich für Kinder und eine Familie zu entscheiden. Der übermäßige Bedarf an Wohnungen für Einzelpersonen und das geringe Angebot an Familienwohnungen, auch größeren Zuschnitts, sprechen Bände. Wirtschaftstreibende suchen händeringend nach Personal, Fachkräfte sind kaum zu finden. Wo suchen, es kommen auch keine nach!
das Durchschnittsalter in Italien beträgt 45,4 Jahre, auf jedes Kind unter 6 Jahren kommen 5,1 Personen über 65
Es werden immer weniger Kinder geboren, das Durchschnittsalter in Italien beträgt 45,4 Jahre, auf jedes Kind unter 6 Jahren kommen 5,1 Personen über 65. Hier ist primär die Ursache für den Mangel an Arbeitskräften zu suchen. Es war seit langem absehbar, dass die Babyboomer das Pensionsalter erreichen und in der Arbeitswelt weitestgehend durch Jüngere ersetzt werden würden, ebenso die sinkende Geburtenzahl.Wie gut, dass sich Paare für Kinder, für mehrere und sogar viele Kinder entscheiden! Sie legen die Basis dafür, dass unsere Gesellschaft langfristig weiterlebt und überlebt, dass das Gefüge des menschlichen Zusammenlebens nicht gänzlich auseinanderfällt. Kinder sind Freude,sind wichtig und kostbar.
Unsere Politik muss sich vor Augen halten, dass es höchst an der Zeit ist, noch mehr Einsatz für Familien zu zeigen und mit sinnvollen Maßnahmen der sinkenden Geburtenrate entgegen zu wirken. Kinder und Mütter haben keine Lobby, sie bräuchten viel mehr Unterstützung und Wertschätzung. Mütter leisten dermaßen viel für ihre Familien und für die Gesellschaft, sie erziehen die kommende Generation. Jene Generation, die arbeiten, produzieren und konsumieren wird, jene jungen Erwachsenen, die selbst irgendwann die zunehmende Zahl der Älteren und Alten pflegen werden. Es wird über den Betreuungsschlüssel in Kindertagesstätten und Kindergärten diskutiert und bereits ein Mangel festgestellt. Dasselbeist für die Seniorenbetreuung absehbar. Wie wollen wir dies alles stemmen?
Wachen wir doch auf: ohne Kinder wird nichts mehr funktionieren! Warum wird immer wieder betont, dass Kinder Verzicht bedeuten und zu viel kosten? Warum schließt man sich nicht noch mehr zusammen, wie es z.B. die Allianz für Familie macht, warum werden Organisationen, die Familien vertreten, nicht stärker in zukunftsweisende Planung mit einbezogen? Unsere Gesellschaft ist offen für Bildung, unser Wertesystem ist noch weitgehend intakt, wir leben abseits der Großstädte, haben viel Natur um uns –man könnte meinen, beste Voraussetzungen für Kinder, für mehr Kinder. Lassen wir doch eine endlich eine zukunftssichernde und vorausschauende Denkweise zu, setzen wir Maßnahmen zum Schutze der Familien, der Kinder, der Eltern. Benötigt werden eine gesunde und sichere Umgebung, stabile Beziehungen der Menschen zueinander, Einstehen füreinander, Respekt und Wohlwollen, mehr Eigeninitiative und Eigenverantwortung, Rechtssicherheit, Familiensplitting auf allen Ebenen, Wahlfreiheit in punkto Betreuung zuhause oder auswärts bei gleichwertiger Unterstützung und Förderung, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Schutz der Kinder, der Mütter, der Väter.Es geht um Wertschätzung der Elternarbeit, um die Anerkennung der Erziehungsjahre und Pflegejahre für die Rente.
In der Allianz für Familie bringt sich der Verein kinderreicher Familien zu allen familienrelevanten Themen ein, legt jedoch den Schwerpunkt darauf, dass das Kindeswohl an erster Stelle steht.Er setzt sich dafür ein, dass Frauen ihrer Mutterrolle bestmöglich gerecht werden können und ihre Kinder so lange es geht im häuslichen Umfeld erziehen und betreuen dürfen. Manche werden dies als altmodischen Standpunkt betrachten, Tatsache ist jedoch, dass ein Großteil der Mütter ihre Kinder solange wie möglich selbst betreuen möchten und viele daher auch ihre Arbeitsstelle kündigen, mit allen Nachteilen für die spätere Rente.
Ein Beitrag von Rosie Rehbichler, Südtiroler Verein kinderreicher Familien
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Prinzipiell haben Familien
Prinzipiell haben Familien mit Kindern Bedürfnisse, die von der Politik und Wirtschaft oft übersehen werden. Die Rechnung wird dann stark zeitversetzt präsentiert, z.B wenn Mitarbeiter fehlen. Solche Maßnahmen reichen eben weit über eine "kurzsichtige" Legislaturperiode hinaus. "Die Wirtschaft" sollte sich in diesem Zusammenhang ruhig selbst an die Nase fassen.
Ich wundere mich auch immer,
Ich wundere mich auch immer, warum um den heißen Brei geredet wird. Der Fachkräftemangel geht auf die sinkende Geburtenrate zurück, nichts anderes. Wir haben immer weniger Kinder und wollen alle unsere Wirtschaftszweige und Dienste aufrechterhalten. Das geht rein rechnerisch nicht, außer die Menschen kommen von außen. Und das ist vielen auch wieder nicht recht. Solange Kinder als Kostenfaktor und Gefahr für den eigenen Lebensstandard angesehen werden, gar als Klimakiller (!), wird sich nichts ändern.
Man möchte fast meinen, das
Man möchte fast meinen, das Problem sei über Nacht gekommen. In Wirklichkeit ist genau der demographische Wandel eines der wenigen Probleme, welche jahrelang, ja fast jahrzehntelang, vorhersehbar sind.