Economia | Stellungnahme

„Das ist viel Geld, aber...“

Der Unternehmenssprecher der Athesia AG​​​​ Elmar Pichler Rolle nimmt zum SALTO-Artikel „La norma pro-Senales“ Stellung.
Funivia di Maso Corto, Athesia
Foto: Tv33
  • Es trifft nicht zu, wie im Artikel behauptet, dass eigene Bestimmungen (ad hoc) erlassen wurden, um die Erneuerungsarbeiten der Schnalstaler Gletscherbahn zu fördern oder stärker fördern zu können. Unverständlich ist zudem auch die Anmerkung, dass die Landesregierung „unverhofft“ die Machbarkeitsstudie genehmigt hat, mit der zwei alte Sessellifte am Gletscher durch eine neue Bahn ersetzt werden können. Die Studie war vom Umweltbeirat nach eingehender Prüfung positiv bewertet worden; warum also hätte die Landesregierung anders entscheiden sollen?

    Vor allem die Art und Weise der Berichterstattung weckt Neid und schürt Missgunst, weil Privatunternehmen, so wird suggeriert, sich Investitionen mit Steuergeldern im Ausmaß von 75 Prozent finanzieren lassen.

    Einige Hinweise also zur Versachlichung: Die Schnalstaler Gletscherbahn wurde 1975 in Betrieb genommen. 2024 wurde die Seilbahn erneuert, wobei die Trasse unverändert blieb. Von den Kosten in Höhe von etwa 16,5 Millionen Euro wurden 14,2 Millionen Euro zur Förderung zugelassen. Wie gesetzlich vorgesehen, hat die Landesregierung darauf die höchste Förderstufe von 75 Prozent bzw. 10,6 Millionen Euro gewährt.

     

    Das ist viel Geld, aber es muss bedacht werden, dass die Gletscherbahn für die positive Entwicklung der Wirtschaft im Schnalstal – Gastgewerbe, Handwerk, Handel, Landwirtschaft - von grundlegender Bedeutung ist.

     

    Athesia investierte in den Umbau der Talstation in Kurzras mit zusätzlichen Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen für Skifahrer weitere 16 Millionen Euro. Somit kostete die neue Schnalstaler Gletscherbahn insgesamt 32,5 Millionen Euro; das Land steuerte dazu 10,6 Millionen Euro bei. Das ist viel Geld, aber es muss bedacht werden, dass die Gletscherbahn für die positive Entwicklung der Wirtschaft im Schnalstal – Gastgewerbe, Handwerk, Handel, Landwirtschaft - von grundlegender Bedeutung ist.

    Elmar Pichler Rolle

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Cicero Ven, 01/24/2025 - 11:21

Kann man so sehen, muss man aber nicht. Auch andere Großinvestitionen, bspw. von Industriebetrieben, haben sehr großen Einfluss auf die Entwicklung eines gesamten Territoriums und werden bei weitem nicht so üppig gefördert. Der Verweis auf die Mitnahmeeffekte in anderen Branchen ist, zumindest für mich, nicht korrekt bzw. nur teilweise richtig.

Ven, 01/24/2025 - 11:21 Collegamento permanente
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Aloisius von Gonzaga Ven, 01/24/2025 - 14:27

Elmar Pichler Rolle ist vollauf zuzustimmen. Man muss als Landesregierung einfach volkswirtschaftlich denken, sonst fahren die Touristen halt in die Schweiz oder nach Nordtirol, und die Steuereinnahmen unserer Provinz werden nicht mehr 8 Milliarden betragen.

Ven, 01/24/2025 - 14:27 Collegamento permanente
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Pichler Rolle Elmar Ven, 01/24/2025 - 16:37

Das Land Südtirol fördert nur jene Aufstiegsanlagen, die nachgewiesenermaßen für die gesamte Wirtschaft des Gebietes/Tales eine Art Hebelwirkung hat. Will heißen: für die starken Südtiroler Gebiete wie Gröden, Alta Badia, Kronplatz usw. gibt es keine Förderungen. Wenn die neue Gletscherbahn nur 40 Jahre im Betrieb bleiben würde (die alte Bahn fuhr 49 Jahre), wäre das eine Unterstützung von 265.000 Euro per anno. Wenn man den jährlichen erzeugten Rückfluss an Steuern auch nur vorsichtig schätzt, kommt ein Vielfaches in die Kassen von Land und Gemeinden retour und kann für viele verschiedene Vorhaben eingesetzt werden. Deshalb erfolgt die Förderung punktuell und nicht einfach mit der Gießkanne. Zu möglichen Alternativen: gerade durch den Tourismus ergeben sich viele verschiedene Chancen für andere, alternative Erwerbszweige, und das ist gut so.

Ven, 01/24/2025 - 16:37 Collegamento permanente
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Hartmuth Staffler Ven, 01/24/2025 - 17:00

In risposta a di Pichler Rolle Elmar

Lieber Elmar, Du sieht das so, weil es ja auch Deine Aufgabe ist, das so zu sehen. Du musst aber akzeptieren, dann andere Menschen die exzessive Förderung von Aufstiegsanlagen anders sehen. Jeder Wirtschaftszweig hat auch Auswirkungen auf andere. Die Frage ist daher, warum man einen Wirtschaftszweig wie den extrem technisierten und extrem umweltschädlichen Wintertourismus so überproportional fördern soll, wenn man mit dem gleichen Geld andere umweltverträglichere Wirtschaftszweige weit effizienter fördern könnte.

Ven, 01/24/2025 - 17:00 Collegamento permanente
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Herta Abram Ven, 01/24/2025 - 17:22

In risposta a di Pichler Rolle Elmar

und doch würd ich mir wünschen, wenn so ein mächtiger player wie athesia, gleichzeitig sichtbare vorbildhandlungen zur klimakrisebewältigung setzt.
zum beispiel beim individualverkehr, der art der lebensmittelversorgung, beim betrieb der infrastrukur und den seilbahnanlagen die natur in den mittelpunkt der entscheidungen stellt, bzw. der natur etwas zurückgibt.

Ven, 01/24/2025 - 17:22 Collegamento permanente
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Josef Fulterer Ven, 01/24/2025 - 20:25

Dem gütigen Aloisius wird es nicht aufgefallen sein, dass gütige Freunde der Unternehmer "die Abschreibung erfunden haben!"
Wenn alle Stricken reißen, (... keine Verdoppelung der Kubatur für ein paar Betten, Wellness oder ähnliches Klima-schädliches Wau Wau ...) kann man statt Steuern zu bezahlen, sich noch schnell vor Weihnachten, einen tollen Prarade-Schlitten für einen guten 100er in die Garage stellen lassen.

Ven, 01/24/2025 - 20:25 Collegamento permanente