“Dem Patienten geht es gut”
Südtirol hat den ersten wahrscheinlichen Coronavirus-Fall. Bei einem jungen Mann, der am Sonntag negativ auf das Virus getestet worden war, ist der zweite Screening-Test positiv ausgefallen. Dem Patienten geht es bisher gut, er weist keine Symptome auf.
Am Montag um 20 Uhr wurden die Medien über den Fall informiert. Der Mann – ein 31-jähriger Mann, der in Südtirol ansässig ist – habe sich in der Lombardei angesteckt. Bei einer Person in der Gemeinde Castiglione d’Adda, die positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Daraufhin habe der lombardische Hygienedienst die Personen kontaktiert, mit dem der Patient Kontakt hatte. Der junge Mann habe sich dann von sich aus unter der Notrufnummer 112 gemeldet und wurde bereits am Sonntag in der Infektionsabteilung des Bozner Krankenhauses aufgenommen. Dort befindet er sich derzeit in Isolation und wird von geschulten Ärzten und Pflegepersonal, die sämtliche Sicherheits- und Schutzmaßnahmen einhielten, betreut, so die Auskunft der Ärztin Greta Spoladore. Genauere Angaben über Wohnort und Arbeitsplatz wollten die Zuständigen am Montag Abend nicht machen.
“Dem Patienten geht es gut, er ist ruhig und gelassen.”
(Pierpaolo Bertoli, Sanitätsdirektor)
Derzeit bekomme der Patient keine Therapie, da er keinerlei grippeähnliche Symptome wie Husten, Fieber oder Schnupfen aufweise. Die nachgewiesene Viruslast sei niedrig – auch eine Erklärung für den ersten negativen Test. Ein drittes Testergebnis des Istituto Superiore di Sanità in Rom wird für morgen, spätestens innerhalb der nächsten 48 Stunden erwartet. “Die niedrige Viruslast lässt im Hinblick auf die Infektiosität (Ansteckungsfähigkeit, Anm.d.Red.) hoffen, auch wenn die nächsten Stunden und Tage entscheidend sein werden”, sagt Elisabetta Pagani, geschäftsführende Direktorin des Labors für Mikrobiologie und Virologie am Bozner Krankenhaus.
Die Personen, die zuletzt mit dem Mann in engem Kontakt waren – Familie, Bekannte, Arbeitskollegen – werden derzeit von den Sicherheitsbehörden informiert. Sie sollen isoliert werden, um dann das weitere Verfahren zu entscheiden. Auch weil sich der Patient in der Lombardei angesteckt habe, seien derzeit keine weiteren, weit greifenden restriktiven Maßnahmen für Südtirol notwendig, erklärt der geschäftsführende Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli. “Es gibt keinen Anlass für weitere Maßnahmen”, befindet auch Landeshauptmann Arno Kompatscher. Er ist sich sicher: “Das Warnsystem hat funktioniert und es konnte umgehend reagiert werden.” Ruhe bewahren – das ist auch die Devise von Sanitätslandesrat Thomas Widmann: “Wir wissen, was wir tun.”
Wer glaubt schon den
Wer glaubt schon den iranischen Pfaffen?