Società | Unternehmerverband

Für die Arbeiter der Zukunft

Seit 25 Jahren ist der Südtiroler Unternehmverband darum bemüht, jugendlichen Schülern die Industrie näherzubringen. Was diese von der Initiative halten.
Unternehmerverband — uni bz
Foto: SALTO
  • Die Schüler von heute sind die Arbeitskräfte von morgen. Das weiß auch der Unternehmerverband Südtirol, weshalb er in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedsunternehmen einen starken Austausch mit den Bildungseinrichtungen und den dort lernenden Schülern sucht und fördert. Die erste diesbezügliche Veranstaltung fand dabei bereits vor 25 Jahren statt. Seither hat sich der Verband darum bemüht, die Zusammenarbeit weiterzuentwickeln und zu festigen. Nach eigenen Aussagen bildet das Thema mittlerweile somit einen Fixpunkt in der Verbandstätigkeit. Das Ziel: Schülerinnen und Schülern von Berufs-, Mittel- und Oberschulen sowie der Freien Universität Bozen die Welt der Industrie näherbringen, Einblicke in Unternehmen und deren Tätigkeit bieten sowie ein allgemeines Wirtschaftsverständnis und unternehmerisches Denken vermitteln. „Die Initiative bringt zwei Parteien zusammen, die sich sonst kaum kennen“, erklärt Karin Roner vom Unternehmerverband. Auf der einen Seite werde die Industrie von den Jugendlichen als etwas Abstraktes angesehen, auf der anderen Seite sei den Unternehmen oft nicht klar, welche Bedürfnisse junge Leute haben. Der Austausch und die entsprechenden Veranstaltungen dienten deshalb dem Kennenlernen und seien für alle Beteiligten ein absoluter Mehrwert. Auch Peter Prieth, Landesdirektor für deutsche Berufsbildung, ist von der Wichtigkeit der Symbiose zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen überzeugt: „Die Zusammenarbeit läuft bereits seit vielen Jahren und ist von großer Bedeutung für unsere Schüler und Studenten. Sie lernen einen Sektor kennen, in den sie nach der Schule eventuell als Arbeitskraft einsteigen. Der Unternehmerverband fungiert zudem als Vermittler für Praktikumsstellen und hilft den Jugendlichen somit dabei, Erfahrungen zu sammeln.“ 

     

    „Ist KI noch aus der Gesellschaft wegzudenken?“

     

    2025 sieht die Zusammenarbeit eine Reihe an Veranstaltungen vor. Darunter Firmenbesuche, Projektarbeiten, Coachings oder Themenvormittage. In den letzten Jahren wurden so rund 4.000 Schüler, 250 Professoren und 90 Bildungseinrichtungen erreicht.
    Im Rahmen der Initiative fand in der Freien Universität Bozen heute ein Eventvormittag unter dem Motto „Shaping our future together“ mit drei Impulsvorträgen zum Thema künstliche Intelligenz statt. „Wir haben dieses Thema gewählt, da es aktuell in aller Munde ist. Es ist zudem ein Thema, das viele Menschen beflügelt, zugleich aber auch viele Ängste schürt: Was kann KI, wo ist sie uns von Nutzen und wo kann sie schaden.“

  • Drei Südtiroler Unternehmen

    In drei Präsentationen wurde den anwesenden Jugendlichen von technischen und Wirtschaftsschulen ein Einblick in die drei Firmen „Würth Italia“, „Alpitronic“ und „Prokoss Mobilrot“ gewährt. Die drei Vortragenden erklärten dabei, wie KI in ihren Betrieben eingesetzt wird und nahmen anschließend Fragen entgegen.

  • Annalena Psenner und Johannes Hartig: Die beiden Schüler waren sehr interessiert. Foto: SALTO
  • Interessierte Schüler

    Während der drei Vorträge hörten die anwesenden Schüler größtenteils gebannt zu. Im Nachhinein gab es noch die Möglichkeit, Fragen an die Experten zu richten. Dabei kamen Fragen wie „Ist KI noch aus der Gesellschaft wegzudenken“, „Welche Jobs werden aufgrund von KI aussterben“ oder „Wie steht es um vollautonom fahrende Autos“, zur Sprache. 
    Nach der Veranstaltung waren die Rückmeldungen der Schüler durchwegs positiv: „Es war sehr interessant und informativ“, sagt Johannes Hartig, Schüler der Landesberufsschule „Gutenberg“. In der Schule komme man, was Künstliche Intelligenz betrifft, fast nur mit Chat-GPT in Berührung. Die Veranstaltung habe aber gezeigt, wie wichtig und sinnvoll KI im Bereich der Wirtschaft ist. 

     

    „Wir sind die Arbeitskräfte von morgen.“

     

    Annalena Psenner, ebenfalls Schülerin der Gutenberg, hält fest, dass Ihre Erwartungen für den Vormittag übertroffen wurden: „Ich fand es spannend zu sehen, dass es in Südtirol so viele große Unternehmen gibt, die KI so stark nutzen. Es war interessant, die Betriebe kennenzulernen.“ Eine Veranstaltung wie diese könne dabei helfen, herauszufinden, wo die persönliche Reise nach Abschluss der Matura hingehen soll. 
    „Ich bin der Meinung, dass dieses Projekt des Unternehmerverbands uns Jugendlichen dabei hilft, unseren Horizont zu erweitern. Viele wissen gar nicht genau, was Künstliche Intelligenz überhaupt ist, ob es uns Vorteile bringt oder uns bei der Arbeit ersetzen wird.“ Zudem hätten die Vorträge auch Einblicke in die tägliche Arbeit mit KI gewährt, erklärt Giada Norio, Viertklässlerin der Oberschule „Cesare Battisti“. 
    Ali Shahcheraghian, Schüler der „Claudia de' Medici“, sprach von einer neuen und positiven Erfahrung: „Wir sind die Arbeitskräfte von morgen, deshalb finde ich es gut, dass es eine solche Zusammenarbeit zwischen den Schulen und dem Unternehmerverband gibt.“