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Peppi Stecher will's wissen

Doch noch Konkurrenz für Walter Blaas bei der Obmannschaft der Freiheitlichen? Der ehemalige Vinschger Parteiobmann Peppi Stecher überlegt es sich – entscheidend werden die EU-Wahlen am Sonntag.

Auf seiner Facebook-Seite deutet noch nichts auf das Interesse von Peppi Stecher am Amt des freiheitlichen Parteichefs  hin. „Die Europawahl ist ein bisschen wie die Fußball-Frauen-WM“, postete der ehemalige Vinschger Bezirksobmann dort noch am Donnerstag. „Alle reden groß darüber, aber interessieren tut es in Wirklichkeit keinen.“ Das allerdings trifft genau in seinem Fall nicht zu. Denn das Abschneiden seiner Partei am Sonntag dürfte ausschlaggebend dafür sein, ob der im März von seinen Parteifunktionen zurückgetretene Gastwirt bei der Wahl des neuen freiheitlichen Parteichefs doch noch für ein Rennen sorgt. „Gehen die Wahlen schlecht aus, werde ich mich ums Obmann-Amt bewerben“,  bestätigt Stecher am Samstag auch der Tageszeitung Dolomiten.

Damit könnte es aber auch nicht nur für den bisherigen Kandidaten Walter Blaas, sondern auch für Pius Leitner und Ulli Mair eng werden. Denn Stecher macht bereits jetzt klar, dass er als Obmann tabula rasa machen würde  – sprich einen Rücktritt des bisherige Führungsduos von ihrem Landtagsmandat einfordern würde. Warum ein solcher radikaler Schritt notwendig sei, hatte er bereits im Zuge seines Rücktritts im März erklärt. „Der Vertrauensbruch ist nicht mehr zu kitten“, argumentierte er damals angesichts der weitreichenden Enttäuschung der freiheitlichen Basis am Verhalten Mair und Leitners im Rentenskandal. Allem voran, weil das das Parteiensystem seit Jahren stark auf die Marke „Pius und Ulli“ ausgelegt worden sei. „Nun haben Pius und Ulli den Karren gegen die Wand gefahren haben und die Marke tot“, so Stechers Analyse im März.

Unbestritten ist, dass er selbst noch mehr als die Ehre gewinnen könnte, wenn er tatsächlich die Verantwortung für die Wiederbelebung übernehmen würde. Denn sollten Leitner und Mair tatsächlich von ihrem Landtagsmandat zurücktreten, würde er und Hannes Zingerle nachrücken. Ausschlaggebend für solche Palastrevolutions-Szenarien wird nun aber erst einmal der Sonntag – der wohl zumindest für Freiheitliche mehr Thrill hat als die Frauenfußball-WM.