Auf dem Marteller Höhenweg
Das Martelltal zieht sich als tiefer Einschnitt, flankiert von steilen Berghängen, von Goldrain bis zu den eisgekrönten Gipfeln der Cevedalegruppe hin. Im hinteren Martelltal ist der große, grüne Zufrittsee aufgestaut, noch etwas weiter westlich, vom Talende beim Hotel Enzian, wandern wir über steile, südexponierte, fels- und walddurchsetzte Hänge mit den darin verstreuten einzelnen Almen knapp an oder unter der Waldgrenze bis zum Gasthaus Stallwies und von dort steigen wir ins Tal ab.
Am Ende der Fahrstraße ins Martelltal, am Parkplatz „Enzian“ gehen wir wenige Schritte auf der Fahrstraße zurück und biegen links in den Forstweg 8 zur neu aufgebauten Enzianhütte (keine Bewirtung) und folgen ihm für 15 Minuten, verlassen dann den Marteller Höhenweg um links auf Steig Nr. 39 durch den Wald bergauf zur Peder Stieralm auf einer Geländeschulter zu gelangen (bis hierher 35 Minuten). Der kleine Umweg lohnt auf jeden Fall, wir werden mit prächtiger Aussicht zu den Gletschern der Cevedalegruppe und einem wunderbaren Wegstück belohnt. Jetzt geht es in einer Hangquerung durch eine beeindruckende Landschaft mit großen Felsbrocken, Almen und alten, knorrigen Zirbelbäumen zur Lyfialm, wo zwischen Käserei, großen Kuhställen und gut besuchtem Almausschank geschäftiges Treiben herrscht. Ab der Alm folgen wir nun dem Höhenweg, er geht abwechslungsreich mal eben, dann steil bergab und wieder bergauf am Sonnenhang des Martelltales bis zum Gasthaus Stallwies. Das Steiglein ist teilweise mit Stegen, Holzbrücken, Steinstufen und Brücken ausgestattet, abschüssige Stellen sind mit einem robusten Holzzaun gesichert. Unterwegs finden wir immer wieder Bänke für eine Rast, auch Brunnen spenden kühles Quellwasser. Obwohl wir auf ca. 2000 m starten und das Ziel, der Stallwieser, ebenfalls auf knapp 2000 m liegt, summieren sich die einzelnen An- und Abstiege auf 570 Höhenmeter an. Das Gasthaus Stallwies liegt einmalig schön auf weiten Wiesen, auch die gute Küche lädt zu einer längeren Rast ein, bis es auf Steig Nr 5 ins Tal zum Gasthaus Waldheim an der Bushaltestelle neben dem Kirchlein Maria n der Schmelz geht.
Interessantes im Tal
Die Marteller Erdbeeren. Das Martelltal ist bekannt für seine hervorragenden Bergerdbeeren, die auf dieser Höhe (900–1.800 m), begünstigt durch das milde und trockene Klima, einen unvergleichlichen Geschmack entwickeln. Die Erntezeit beginnt Anfang Juni und endet in den höchsten Anbauflächen erst Anfang September. Die Erdbeeren werden zu einem Zeitpunkt gepflückt, an dem in den meisten anderen Gebieten Europas die Ernte bereits abgeschlossen ist und erzielen auch deshalb gute Preise. Gleich am Beginn des Tals, neben dem Naturparkzentrum, ist die Verkaufsstelle für die süßen Früchtchen. Es lohnt sich, dort halt zu machen!
Länge: 12,3 km, Gehzeit 5 H, 570 Höhenmeter kam Aufstieg und 1090 Hm im Abstieg
Einkehr
Gasthaus Stallwies: Große Terrasse, typische Tiroler Gerichte, eigene Säfte. Gastgarten, Liegewiese, Kinderspielplatz, Ententeich und Streichelzoo – ein Paradies für Kinder! Waldberg 1, Martell, Tel. 0473 744644, www.stallwies.com, im Winter Do. Ruhetag.
Anfahrt
Von Goldrain im Vinschgau ins Martelltal bis Martell/Schmelz, wo unsere Wanderung endet, fahren, dort gebührenpflichtiger Parkplatz. Hier das Auto abstellend und mit dem Marteller Bus weiter ans Talende fahren. Fahrplan unter www.sii.bz.it. An der Haltestelle ist das Restaurant Hotel Waldheim, um eine eventuelle Wartezeit zu verkürzen. Zwischen 8 und 12 Uhr fünf Fahrten.