Das Drahthaus im „Stilbruch“

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Das Stadttheater „Puccini“ von Meran ist ein altehrwürdiges Gebäude, erbaut um 1900 und entsprechend ausgestattet. Die Renovierung hat der Geschichte dieses kulturellen zentrums von Meran Rechnung getragen und es gab mit der Aufführung einer Oper auch schon eine angemessene erste Veranstaltung.
Mit „Stilbruch“ kommt nun die gegenwärtige, alternative Kultur zum Zuge. Das Angebot, das an diesem Samstag, 27. September 2025, auf die Bühne kommt, ist reichhaltig und divers. Zusammengestellt wurde dieses Programm von Thomas Kobler, bzw. vom Ost-West-Club, das zwei Livebands, ein DJ-Set von Strappi ai piatti, ein von Martin Hell gestaltetes Bühnenbild und Performances von Alessandra Podestá, Jordi Beltramo, Martina Tontaro, Julia Kristina Lunger und Julia Inderst bietet.
Die beiden Bands, die das neue „Puccini“ bespielen werden, sind Drahthaus (Wien/Vinschgau) und maTrigal (Dresden/Meran). Nachfolgend ein kurzes Interview mit Hans Zoderer von Drahthaus zum dritten Album, zum Verhältnis zur KI und darüber, was sie für Samstag so geplant haben.
Der Eintritt ist zwar frei, es ist aber trotzdem notwendig, sich an der Abendkasse ein Ticket zu holen. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, die Bar hat aber – wie die Abendkasse – bereits um 17 Uhr.
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Drei Fragen an Hans Zoderer von Drahthaus
salto.music: Hans, ihr arbeitet an eurem dritten Album. An welchem Punkt seid ihr angelangt, wie wird es klingen und wie ist der zeitliche Plan bezüglich Release?
Hans Zoderer: Bei unserem kommenden Album haben wir uns mit langsamer elektronischer Tanzmusik auseinander gesetzt. Diesmal haben wir nicht versucht möglichst viele Stile und Zugänge unterzubringen (wie bei unserem ersten Album), sondern eher alles in einem Guss und in einem Stil klingen zu lassen. Das Album ist bereits seit rund sechs Monaten fertig, doch die Labelsuche hat sich als nicht sehr leicht herausgestellt.
Das Album ist bereits jetzt über unseren Patreon-Kanal, oder auch auf direkte Anfrage, erhältlich.
Wir wollten es nicht auf unserem eigenen Label veröffentlichen, sondern mit PartnerInnen arbeiten, die wir für diese Musikrichtung besser geeignet sehen. Dies ist uns letztendlich gelungen, wir haben nun ein tolles Team für das nächste Album aufstellen können, allerdings haben wir uns entschieden, den offiziellen Release auf Streaming Portalen erst auf Herbst 2026 zu legen. Das Album ist aber bereits jetzt über unseren Patreon-Kanal, oder auch auf direkte Anfrage, erhältlich.
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Drahthaus & IKAN HYU: „BrEaK iNtO yOuR hOu$e“ (2024) (Official Music Video)(c) Drahthaus / IKAN HYU
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salto.music: Ihr habt euch als progressiv denkende Band bestimmt auch mit dem Thema KI beschäftigt. Wie steht ihr dazu? Habt ihr KI längst in euer Set integriert oder ist das Thema mittlerweile gegessen?
Hans Zoderer: Ich würde sagen, der Prozess mit KI zu arbeiten, ging relativ schnell von Faszination in nüchternes, aber alltägliches Benutzen über. Wir haben bei der Albumproduktion viel mit Samples gearbeitet. KI ist hervorragend dafür geeignet, Samples aus ganzen Tracks herauszuspielen.
Der Prozess mit KI zu arbeiten, ging relativ schnell von Faszination in nüchternes, aber alltägliches Benutzen über.
Ebenso verwenden wir KI um die Audioqualität von Samples zu verbessern, die wir beispielsweise aus uralten YouTube-Videos herausgenommen haben. In der Vorbereitung von Livesituationen sind wir immer wieder vor technischen Herausforderungen gestellt und so verwenden wir Large Language Models als allgemeinen Tech-Support für programmübergreifende technische Lösungen. Mit generativer KI, die beispielsweise ganze Songs schreibt, haben wir uns quasi gar nicht auseinandergesetzt. Diesen Part wollen wir ja selbst machen.
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salto.music: Ihr werdet am Samstag in Meran auf der Bühne stehen. Wie legt ihr euren Auftritt an? Legt ihr den Schwerpunkt auf Kunst oder auf Fete? Bei euch ist ja beides denkbar…
Hans Zoderer: Für den 27.09. in Meran haben wir uns etwas eigenes überlegt: Die erste Hälfte des Konzerts wird experimenteller und lässt sich stilistisch irgendwo zwischen Ambient und zeitgenössischer Elektronik verorten. Dabei interpretieren wir zu viert ein Stück, das Simon Öggl geschrieben hat, das aber sehr viele Freiheiten und Raum für Improvisation zulässt, sodass es durchaus sehr anders ist, als das, was Simon ursprünglich gemacht hat.
In der zweiten Hälfte spielen wir drei Songs aus unserem kommenden Album. Zwei davon sind tanzbar. Das Ganze wird mit Visuals von Bruno Kratochvil untermalt. Mit Bruno haben wir bereits öfters gearbeitet, beispielsweise hat der die Regie unseres Musikvideos „Dopamine“ gemacht.
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Info:
Alle Infos zu „Stilbruch“: https://ostwest.it/stilbruch-reopening-of-stadttheater-puccini/
maTrigal Homepage: https://www.matrigal.eu
Drahthaus Homepage: https://www.drahthaus.at -
maTrigal: „Transition Void I - III“ (Official Music Video)(c) maTrigal
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