Ambiente | Erderwärmung

Klimaklage in Südtirol?

Am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte werden derzeit zwei Klimaklagen verhandelt, es ist nicht das erste Mal. Der Klima Club erwägt, das Druckmittel auch hierzulande anzuwenden.
Fridays for Future, Global Strike 23-9-2022
Foto: Salto.bz
  • Wenige Tage vor den Landtagswahlen hat der Klima Club Südtirol sich am 7. Oktober in Lana zu einem Strategietag zusammengefunden. Der Verein wurde im Januar 2021 gegründet, um einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele in Südtirol zu leisten und den Werdegang des Südtiroler Klimaplans kritisch zu begleiten. Seit kurzem ist auch die eigene Webseite online. Immer wieder kommt der Verein in den Medien zu Wort und sucht den Dialog mit der Politik, nun wollen die Mitglieder möglicherweise auch rechtliche Schritte einleiten. 

    „Die internationale Klimabewegung zeigt eine klare Richtung auf: von portugiesischen Jugendlichen über deutsche Biobauern bis hin zu Schweizer Klima-Seniorinnen - alle wagen sich nun in Richtung Klimaklage. Die Zahl der strategischen Prozesse im Zusammenhang mit dem Klimawandel hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt“, teilt der Klima Club Südtirol in einer Mitteilung an die Medien mit. 

    Im Gespräch mit dem Rechtswissenschaftler Martin Kripp wurde am Strategietag des Vereins beschlossen, sich in Zukunft nicht nur verstärkt mit den Risiken und Chancen von Klimapolitik zu beschäftigen, sondern auch mit Klagen vor Gericht: „Welches sind die potentiellen Risiken, denen die Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft aufgrund vergangener und aktueller Fehlentscheidungen ausgesetzt sind? Wie sehen mögliche (Klima-)Klagen aufgrund von tatsächlich erlittenen Schäden aus? Welches sind die volkswirtschaftlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen für Südtirol im Hinblick auf die zukünftige Klimapolitik?“