SVP-Arbeitnehmer: Dann waren's nur noch...
Der Weg bleibt steinig, ungewiss und brüchig. Nachdem der Vorsitzender der SVP-Arbeitnehmer seinen Rücktritt nach der Landtagswahlschlappe zurückgezogen hatte, stieß er Anfang Dezember 2013 auf eine harte Wand. Finanzielle Forderungen zu stellen sei momentan nicht drinnen, eine monatliche Entschädigung für Gufler wurde hart und wenig herzlich abgeweiesen. Nun muss der linke Flügel der SVP einen weiteren Einbruch hinnehmen. Die Kündigung von Geschäftsführerin Astrid Kuprian liegt auf dem Tisch. "Angesichts der unsicheren, finanziellen Zukunft unterm Edelweiss", wie die Tageszeitung Dolomiten in ihrer Samstagausgabe schreibt, zieht es Kuprian vor, ihren Platz zu räumen. Und sich auf die Suche nach etwas Anderem, Besserem, Sichererem, zu machen.
Deadline ist der 15. März, dann geht Kuprian, dann geht Gufler, dann steht auch die Landestagung der Arbeitnehmer an. Samt der Kür des oder der neuen Vorsitzenden. Einer schüttelt dankend den Kopf. Stefan Hofer, untergegangener Arbeitnehmer im Heimatbezirk Wipptal und Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, ehrt seine Nominierung, aber: "Ich habe kein Interesse. Der, der jetzt übernimmt, muss leicht masochistisch veranlagt sein, bei dem desolaten Zustand, in dem die Partei derzeit ist. Denn es gibt ja keine Struktur mehr." Ein "armer Teufel" sei der oder die Zukünftige sagt Hofer gegenüber der "Dolomiten" weiter, "der künftige Arbeitnehmerchef soll alle Sozialausschüsse im Land besuchen und darf nicht einmal Fahrtspesen verrechnen."
"Ich habe kein Interesse. Der, der jetzt übernimmt, muss leicht masochistisch veranlagt sein, bei dem desolaten Zustand, in dem die Partei derzeit ist. Denn es gibt ja keine Struktur mehr."
Übernehmen also die Landtagsmandatare der SVP-Arbeitnehmer selbst die Führung des sinkenden Schiffes? Waltraud Deeg und Richard Theiner scheiden aus, bleiben Magdalena Amhof und Helmuth Renzler. Letzterer hält dies für eine machbare Lösung. Und bietet sich an, zu zeigen, wie es geht. Wie schön, dass es galante Herren gibt. Was wären die Frauen nur ohne sie? Renzler: "Ein älterer grauhaariger Herr trägt dazu bei, eine junge talentierte Abgeordnete für dieses verantwortungsvolle Aufgabe aufzubauen." Rettung mal zwei also, und die Partei kann sparen. Sich in Bescheidenheit üben, möchte Kompatscher, so ließ er auf der Klausur am 24. Jänner vernehmen. Die fetten Zeiten sind vorbei, die Arbeitnehmer bekommen den Rotstift als erste zu spüren. Da helfen auch lieb gemeinte Honiggläser nichts mehr. Sparen heißt eben sparen. Und kreativ sein.