Economia | Städtetourismus
Die vergessene Stadt
Foto: Othmar Seehauser
Es ist eine anspruchsvolle Homepage, die Anfang des Jahres online ging.
Unter "www.suedtirol-city.it“ findet man sehr aufwändig die Kampagne „(Er)lebe deine Städte“ angekündigt. Der Text dazu:
„Das Wochenende vom 6. und 7. April solltest du dir unbedingt im Kalender anstreichen. An diesen Tagen findet nämlich erstmals die Veranstaltung „(Er)lebe deine Städte“ in Bozen, Brixen, Bruneck, Glurns, Klausen, Meran und Sterzing statt. Egal, ob du lieber bei einer Führung versteckte Stadtperlen entdeckst, bei einem Workshop Neues ausprobierst oder dir Geschichte(n) erzählen lässt: Du hast gemeinsam mit allen anderen Südtirolern und Südtirolerinnen die Gelegenheit, deine Städte mit neuen Augen zu sehen. Die Teilnahme an vielen Aktivitäten ist kostenlos – pack also nur reichlich Neugierde, Wissendurst und Abenteuerlust ein und (ER)LEBE DEINE STÄDTE!“
Am vergangenen Freitag wurde die Initiative im Bozner Rathaus öffentlich vorgestellt. Hauptredner war dabei der derzeitige Präsident des „Städtenetzwerks Südtirol“, der Brunecker Bürgermeister Roland Griessmair. Getragen wird die Initiative zum Städtemarkting einerseits von der IDM, andererseits vom Institut für Regionalentwicklung an der Eurac.
Was dabei niemand anspricht: Hier werden mit viel öffentliche Geld unter anderem aus dem Interegg-Programm der EU sieben Südtiroler Städte beworben. Es gibt aber acht Südtiroler Städte.
Ausgerechnet die viertgrößte Stadt Südtirols, Leifers, kommt in dieser Kampagne nicht vor.
Der Geburtsfehler
Dabei handelt sich um einen Geburtsfehler.
2014 wurde durch die Stadtgemeinden Bozen, Meran, Brixen, Bruneck und Sterzing der Verein Städtenetzwerk Südtirol gegründet. Später kamen noch Glurns und Klausen dazu. Das Städtenetzwerk hat von Beginn an seinen offiziellen Sitz an der Bozner Eurac und wird dort vom Institut für Regionalentwicklung betreut. Das gemeinsame Ziel des Netzwerks: Das urbane Südtirol für die touristische Wertschöpfung besser zu erschließen.
Mit Gründung der IDM hat das inzwischen zum „Südtirol City“ mutierte Netzwerk einen neuen institutionellen Partner. Die Betreuung durch die Eurac hat inzwischen das neue von Harald Pechlaner und Roland Benedikter geleitet „Center for Advanced Studies“ übernommen.
Als salto.bz den amtierenden Präsidenten des Netzwerkes Roland Griessmair auf das Fehlen von Leifers anspricht, ist dieser sichtlich überrascht. „Es ist ein freiwilliger Zusammenschluss und wir haben weder jemand ein- noch ausgeladen“, sagt Griessmair. Schnell wird klar, dass Leifers bisher im Verein kein Thema war. Niemand kann heute sagen, ob es bisher Kontakte mit der Stadt im Unterland gegeben hat oder nicht.
Dass aber weder in der IDM noch den hochkarätigen Studiosi am „Center for Advanced Studies“ aufgefallen ist, dass eine Südtiroler Stadt in der mit öffentlichen Mitteln finanzierten Kampagne fehlt und niemand bisher diese Absurdität angeprangert hat, dürfte einiges über die Güte beider Institutionen aussagen.
Oder ist Leifers nicht Südtirol?
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"Leifers ist nicht Italien."
"Leifers ist nicht Italien." (semicit.)
Es hat nicht das Südtirol
Es hat nicht das Südtirol-City-Netzwerk die Stadt Leifers vergessen, sondern die Stadt Leifers hat vergessen, bei dieser Sache mitzumachen. Das sagt einiges über die Güte der Leiferer Gemeindeverwaltung aus. Dem rechten Leiferer Bürgermeister war das Netzwerk wohl zu links.
In risposta a Es hat nicht das Südtirol di Hartmuth Staffler
Man könnte auch fragen, ob
Man könnte auch fragen, ob Leifers je eingeladen worden ist. Und da der Verein 2014 gegründet worden ist, die letzten Gemeinderatswahlen aber erst 2015 stattgefunden haben könnte man auch der vorhergehenden Verwaltung eventuell die Leviten lesen.
Ich bin auch entsetzt, dass
Ich bin auch entsetzt, dass die Stadt Leifers nicht für den Städtetourismus beworben wird.
Das wäre ja grad so, als ob Venedig nicht Mestre bewerben würde!
In risposta a Ich bin auch entsetzt, dass di sigrid strobl
Wie auch immer: wenn dieser
Wie auch immer: wenn dieser Zusammenschluss schon seit 4-5 Jahren besteht, fragt man sich, warum Leifers nie protestiert hat? Man fragt sich auch, warum der Verfasser dieses Beitrags, in Leifers nicht nachgefragt hat.
Was will man bei den Städten vermarkten? Wohl ihre Geschichte, ihre Kunstdenkmäler und historischen Bauten. Leifers hat als Stadt keine Geschichte und wohl auch kaum Kunstdenkmäler oder historische Bauten. Da passt die Analogie von Mestre zu Venedig. Welcher Tourist wird schon nach Mestre fahren, außer er hat dort die Unterkunft. So ist es auch in Leifers: es gibt Hotels usw. aber die Gäste mieten sich nicht dort ein, weil Leifers eine so interessante Stadt ist. Dort gibt es wohl nichts zu besichtigen. Oder?