Rösch dringt in Mais ein!
Meran hat einen grünen Bürgermeister! Das ist eine epochale Wende! Sie beruht auf einer geschickt gewählten Kombination von Grün und Bürgerlichkeit. Cristina Kury als gewiefte und kluge Organisatorin hat mit Paul Rösch den idealen Partner gewählt. Sie selbst hat schon viel Reputation in den Wahlkampf mitgebracht, aber Paul Rösch war der einzige, der zusätzlich zu den grünen Stammwählern neue Schichten ansprechen konnte. Und zwar Kernschichten der SVP in Mais! Das ist seine Leistung, die niemand anderer von den Grünen bringen hätte können. Auch das grün-schwarze Listenzeichen war extrem gut gemacht: Es trägt jene Farbkombination, die Grün in Mitteleuropa regierungsfähig macht! Grün-Schwarz! Und Rösch hat auf das Schwarze nicht verzichtet! Es ist dieses extrem tiefe Eindringen in die alteingesessene SVP-Klientel, das den Sieg so epochal macht! Das ist grüne Realpolitik pur. Ich bin aus der Grünen Partei auch deshalb ausgetreten, weil die momentane Führung diesen realpolitischen Weg zu verlassen scheint um sich extremeren, fundamentalistischeren Themen zuzuwenden. In Meran hat es keine Frauengruppe gebraucht: dort garantiert Cristel Kury auf ganz natürliche und logische Weise die Parität der Geschlechter! Es braucht keine krampfhaften Übersetzungen, weil jeder davon ausgeht, beide Sprachen zu sprechen und zu verstehen, und das auch bei den WählerInnen voraussetzt. Hier wurde gezeigt, dass man sich um die Stadt und ihre Schätze kümmern wird, dass Heimatpflege im besten Sinn des Wortes die Politik bestimmen wird, ohne deswegen in eine Verbotspolitik zu verfallen.
Aber ein weiterer Wahlhelfer war auch Altlandeshauptmann Durnwalder: Er hat - vor allem - in seiner letzten Amtsperiode den SüdtirolerInnen gezeigt, mit was für einer machtgeilen und korrupten Clique er regiert hat! Er ist sozusagen der beste Wahlhelfer für alle anderen Parteien gewesen! Die Menschen "haben sie voll" von dieser präpotenten und selbstsicheren SVP, die den Anschein erwecken möchte, ohne sie geht Südtirol unter!
Ab Meran wird sich zeigen, dass es die SVP in der bisherigen Form einfach nicht mehr braucht! Bravo Paul Rösch und bravo Cristel Kury!
Den Grünen aber möchte ich in die Agenda schreiben, dass ein Stimmenzuwachs nur auf dem Meraner Weg möglich ist.
Im Vorfeld der Stichwahl war
Im Vorfeld der Stichwahl war eine Aufbruchstimmung zu spüren, die für Leute in meinem Alter in Südtirol selten zuvor erfahrbar war. Man ahnte, von Meran kann eine Welle des Wandels, eine Signalwirkung für das ganze Land ausgehen, die nicht mehr rückgängig zu machen sein wird - wie die Pestiziddebatte von Mals.
Mit Röschs Sieg besteht nun auch die Möglichkeit, zu zeigen dass eine alternative, eben grün-liberale Politik nicht nur hehre Ziele hat, sondern auch die Regierung führen kann, ohne dass Kultur und Tradition verloren und die Wirtschaft den Bach hinunter gehen. (Und die Feuerwehren keine Löschwagen mehr kriegen). Aber vor allem, dass ganz andere Konzepte nicht nur denkbar, sondern auch umsetzbar sind, und die Menschen sie nach ihrer Einführung nicht mehr missen möchten. Ich denke da z.B. an innovative Verkehrsansätze mit großräumiger Verkehrsberuhigung und modernem Tramsystem, das noch vor kurzer Zeit als völlige Spinnerei abgetan wurde.
Ja, es war für die Grünen überfällig, die bürgerliche Mitte des Landes mitzunehmen, um den vielen, vielen von der SVP enttäuschten Wählern eine wählbare Alternative zu bieten und den Wutbürgern und den von der Politik Angewiderten eine Handlungsvariante mit sichtbaren Folgen. (Es gibt in Südtirol auch Bauern, die gerne was anderes wählen möchten, aber keine Alternative finden, weil die Grünen halt doch zu extreme Positionen hätten). Diese Öffnung gibt der Demokratie in Südtirol wieder Auftrieb, die Leute sehen: Es geht auch anders.
Bravo Paul, dass du uns gezeigt hast, dass ein Volksvertreter mit offener, ehrlicher, natürlicher Art die Mehrheit der Wähler anspricht; bravo Cristl, dass du und dein Team mit eurer Weichenstellung gezeigt habt, wie die Grünen mehrheitsfähig werden können; bravo Meranerinnen und Meraner, dass ihr das Angebot der Veränderung angenommen habt. Und Danke für die Hoffnung!
L'analisi è interessante,
L'analisi è interessante, comunque - caro Sigmund - a Merano non è successa una cosa troppo diversa da quel che accade 10 anni fa a Bressanone con Hans Heiss. Questo per dire che i la "via meranese" dei Verdi era già stata imboccata altrove e con la medesima ricetta. Poi capita che arrivi un successo come quello di Roesch, e allora "sembra" una rivoluzione.
In risposta a L'analisi è interessante, di Gabriele Di Luca
ssoweit ich informiert bin,
ssoweit ich informiert bin, ist Hans Heiss aber nicht Bgm. von Brixen geworden. Auch wenn die Parallelen durchaus da sind. Die Frage für mich ist nur: was bleibt von diesem bürgerlichen, mehrheitsfähigen Weg, nach einem Hans Heiss übrig? Nur Meran mit Paul Rösch?
Quello che conta ora è il
Quello che conta ora è il successo di Paul Rösch e della Sua squadra con Cristina! Che poi anni fa l'ottimo Hans Heiss a Bressanone abbia fatto un bellissimo lavoro in questo momento conta relativamente, stiamo scrivendo del presente non del passato e comunque con Hans Heiss abbiamo avuto a Merano una bellissima lectio sul Turismo!