Cultura | Tanz Bozen 38
Tanz nach oben

Foto: Pascale Cholette
Ein thematischer Kern um Performance, Sport und Akrobatik wurde in diesem Jahr vom künstlerischen Leiter Emanuele Masi herausgearbeitet, der den Künstler:innen Grenzüberschreitung, das Erproben der eigenen Fähigkeiten und Selbstüberschreitung als Denkanstöße mit auf den Weg gab. Man geht, vom 13. bis zum 29. Juli für eine Veranstaltungen wieder über die Stadtgrenze hinaus: Neben den Sälen des Stadttheaters, dem Kapuzinergarten, den Talferwiesen, dem NOI Techpark, der Stiftung Antonio Dalle Nogare und der Messe Bozen wird im Grödnertal auf einer Slackline Nathan Paulin in der Langkofelscharte, „Les Traceurs“ (14. Juli, 16 Uhr) des Choreografen Rachid Ouramdane umsetzen, der Bozen auch in diesem Jahr an mehreren Punkten Treue zeigt.
Auch zur Eröffnung bereits, wenn sein jüngstes Werk zur italienischen Uraufführung kommt: „Corps Extrêmes“ mit dem Pariser Théâtre de Chaillot, welches der Bozner Publikumsliebling leitet. In dem Stück bewegt man sich mit Tänzern, Akrobaten, Highlinern und Kletterern an der Grenze zwischen Kunst und Sport im Bozner Stadttheater am 13. Juli um 21 Uhr an und um eine Kletterwand.
Die aufstrebende Choreographin Dunja Jocic bringt mit „We, us and other games“, das von Tanz Bozen mitproduziert und im Rahmen des Festivals uraufgeführt wird, mit dem römischen Spellbound Contemporary Ballet am 15. Juli um 21 Uhr ein Stück auf die Studio Bühne des Stadttheaters, welches die neuen Hierarchien und Beziehungsmuster, sowie den Aspekt des Eskapismus virtueller Spiele kritisch zersetzt.
Die erstmalige Übersetzung einer eigentlich Site-Specific Performance auf die Bühne wagt am 16. Juli, im Studio, um 20 Uhr hingegen Lora Juodkaite mit „Dans le noir on voit mieux“. Der Titel des Stücks ist dem Buch der Schamanin Céline Dartanian entnommen, welche ihren Weg zur Initiation beschreibt.
Das Ballet national de Marseille – (LA)HORDE bringt mit „Roommates“ einen Abend auf die Bühne, welcher sowohl Klassiker, als auch neues Material vereint und das heute Abend in Paris Prämiere feiert, am 16. Juli, um 21 Uhr im Stadttheater. Die Kompanie ist für die Dauer von drei Jahren, also bis inklusive der 40. Ausgabe von Bolzano Danza Tanz Bozen Partnerkompanie des Festivals.
Der Choreograph und Performer Marco D’Agostin aus dem Veneto bringt hingegen mit „First Love“ ein Stück auf die Bühne, das dem Idol seiner Kindheit gewidmet ist, der Olympiasiegerin im Skilanglauf Stefania Belmondo, deren herausragender Lauf ihr bei den Spielen in Salt Lake City 2002 Gold einbrachte, 18. Juli, um 21 Uhr im Studiotheater.
Meg Stuart, amerikanische Choreographin und Gewinnerin des Goldenen Löwen von Venedig 2018 bringt mir „Cascade“ ein rasantes Stück für sieben Tänzerinnen am 19. Juli im Stadttheater um 21 Uhr, erstmals und exklusiv in Italien auf die Bühne.
Silvia Giordano widmet ihr neuestes Solostück, „Well, I think of conducting“ für die ungarische Tänzerin Emese Nagy der Figur des Orchester-Dirigenten. Eine Uraufführung am 20. im Stadttheater um 20 Uhr.
Ebenfalls aus der Kategorie aufstrebender Künstlerinnen findet Catarina Miranda aus Portugal, doch ihr Werk „Cabraqimera“, machte neben zahlreichen weiteren Stationen in Europa, bereits im Centre Pompidou halt, so fern sich auf leuchtenden Rollschuhen halt machen lässt. Das Stück ist am 20. Juli im Studiotheater um 21 Uhr ebenfalls erstmals und exklusiv in Italien zu sehen.
Emanuel Gat, Choreograf und Musiker, trennt in „ACT II&III or The Unexpected Return of Heaven an Earth“ die Musik und Stimmen der Tosca von 1965 (Maria Callas, Carlo Bergonzi und Tito Gobbi) von ihrer Handlung und setzt die Tänzerinnen und Tänzer in einen direkten Dialog mit der Handlung, 21. Juli, Stadttheater, 21 Uhr.
Die Dramatik großer Kanon-Werke macht sich auch „Juliet Juliet Juliet“, des Autorenduos Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi zu Nutze, welches die MM Contemporary Dance Company die Liebe der Julia Capulet mehrfach klont, am selben Abend um 20 Uhr im Studiotheater.
Mit Live-Musik werden die Arbeiten von Michele Di Stefano umgesetzt: „maqam“, die jüngste Produktion für sein Ensemble mk (26. Juli, Stadttheater, 21 Uhr), sowie Bermudas_Forever, eine Langzeitperformance mit aktiver Teilnahme des Publikums auf den Bozner Talferwiesen (25. Juli).
Sportlich wiederum die Wiederaufnahme eines Klassikers, von Susanna Egris Stück „Jeux“ von 1979, in dem uns die Kompanie EgriBiancoDanza das Tennis-Spiel dreier Liebender zeigt (26. Juli, Studio, 20 Uhr).
Die letzten beiden Festivalabende stehen im Zeichen der Gastkompanie Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart, sowie der neu gegründeten Kompanie Gauthier Dance Junior mit drei Stücken an drei Standorten: Am 28. Juli im Eventspace der Messe Bozen das beeindruckende Stück „Kamuyot“ von Ohad Naharin, umgesetzt von 17 Tänzerinnen und Tänzern um 15 und 18 Uhr; Tags darauf das Italien-Debüt der Kompanie Gauthier Dance Junior mit Stücken von Nacho Duato, Eric Gauthier und Shori Yamamoto auf der Studiobühne („Moves for future“, 20 Uhr); und zum großen Finale „The Seven Sins“ eine tänzerische Interpretation der sieben Todsünden von sieben namhaften Choreograf:innen: Aszure Barton, Sidi Larbi Cherkaoui, Sasha Waltz, Marcos Morau, Sharon Eyal, Hofesh Shechter und Marco Goecke.
Acconsenti per leggere i commenti o per commentare tu stesso. Puoi revocare il tuo consenso in qualsiasi momento.