Kühne Trassenführung
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Zur Schlanderser und Kortscher Alm

Zwei Waalwege und ein breiter Talweg im Schlandrauntal ergeben einen langen, einfachen und sehr erlebnisreichen Rundweg.

Bei Schlanders rauscht der Schlandraunbach aus dem gleichnamigen engen Tal der Etsch zu, seine Wasser werden von den Dreitausendern der Saldurgruppe, Ausläufern der Ötztaler, gespeist. Von seinem Oberlauf zweigen mehrere Waale ab und führen Wasser zu den steilen Wiesen mit den Höfen bei Talatsch am Sonnenberg. Wir verbinden zwei dieser Waalwege mit dem breiten Talweg im Schlandrauntal zu einem langen, einfachen und sehr erlebnisreichen Rundweg.

 

Von der Talsohle nahe von Kortsch müssen wir auf einer kurvenreichen Bergstraße etliche Höhenmeter erklimmen, um zum Einstieg der Wanderung zu kommen, bereits die Anfahrt auf der überaus aussichtsreichen Bergstraße ist ein Erlebnis. Wir beginnen unsere Wanderung bei der alten Bergschule, beim Gehöft Außereggen, einer der Streuhöfe des Weilers Talatsch. Der Wegweiser „Neuwaal“ leitet uns. Nach wenigen Minuten bergab gelangen wir zur Waaltrasse, sie quert steile Wiesen. Leider lässt die Instandhaltung des Steiges zu wünschen übrig, Brennnesseln überwuchern die Trasse, das Wasser läuft in unterirdischen Rohren. Bald tritt der Weg in den Wald ein, im Wal fließt nur ein spärliches Wässerlein. Es werden Wald und teils felsige Hänge gequert, die Wegführung ist einmalig schön und spektakulär, es geht so bis mit kaum merkbarer Steigung in den Talgrund. Hier folgen wir der Talstraße, die den schäumenden Schlandraunbauch begleitet, an flacheren Stellen bildet der Bach Mäander und auch einen kleinen See. Nach gut 1 ½ Stunden liegt zur linken oberhalb des Weges die Schlanderser Alm, wir widerstehen der Versuchung und gehen weiter, bald wir der Weg flacher und verläuft am Rande einer kleinen Ebene, hier lag einst ein verlandeter See. Noch eine letzte Kurve, und wir stehen vor der großen Kortscher Alm. Die Küche ist kalt, es gibt guten Käse und auf dem Jausenbrettchen auch Kaminwurzen, Speck und Butter. Für den Rückweg schlagen wir den Begleitsteig des Forrawaales ein, er beginnt wenig unterhalb der Schlanderser Alm, der Einstieg ist nicht beschildert, aber die Wasserfassung ist gut ersichtlich und der Begleitsteig gut ausgeprägt. Der Forrawaal, nach dem Forrahof an seinem Ende benannt, verläuft parallel rund 80 Meter höher als der Neuwaal. Auch er führt leider nur wenig Wasser. Nach einer guten Stunde Gehzeit ab Waalfassung stoßen der Waal und sein Begleitsteig auf einen Forstweg. Hier verlassen wir den Waalsteig und folgen diesem Güterweg links bergab, er führt uns direkt zum Parkplatz vom Außereggenhof.

 

Länge 13 km, Gehzeit 4 h 10 Min. 475 Höhenmeter

 

Einkehrmöglichkeit

Kortscher Alm

Urige, große Almwirtschaft, guter Almkäse, kleine kalte Gerichte, Kaffee und Kuchen, Getränke

Schlanderser Alm

Gemütlche Alm mit Käserei, am Sonntag manchmal Grillgerichte. Jausen, Kuchen, Getränke

Auf beiden Almen gibt es, so wie im gesamten Schlandrauntal, keinen Telefonempfang. Für einen Waalweg ungewöhnlich lange Rundwanderung durch einsame Berge und Hochalmen mit langen, steilen Hangquerungen.

Anfahrt: Von Kortsch auf den Sonnenberg zu den Höfen von Talatsch und Außereggen, 10 km. In Außereggen einige Pakplätze.