Cultura | Herz-Jesu
Herz Jesu, hilf! (gegen Klimaaktivisten)
Foto: Suedtirol Foto/Othmar Seehauser
Das Sarnerblatt ist eine Institution unter den Bezirksblättern. Die Geschichte reicht dabei in das Jahr 1977 zurück, als die Initiative Sarnerblatt ins Leben gerufen wurde. In der Bezirkszeitschrift erfährt man Nachrichten und Informationen gesellschaftlicher, kultureller, wirtschaftlicher und lokalpolitischer Art. Weiters sollen die Inhalte zur Förderung der Meinungsbildung, Diskussion und des Gedankenaustausches im Rahmen der Talgemeinschaft Sarntal beitragen. Eigentümer und Herausgeber der „Informationsschrift Sarnerblatt“ ist Albert Hochkofler, verantwortlicher Direktor Toni Hofer.
In der aktuellen Ausgabe Nr. 25 vom 21. Juni ist ein „Stoßgebet“ abgedruckt, das der Autor mit dem Kürzel „to“ anlässlich des Herz-Jesu-Sonntags verfasst hat – und das wohl für einiges Stirnrunzeln unter den Angesprochenen sorgen dürfte, denn was unter Andreas Hofer die Franzosen und Bayern waren, sind heutzutage anscheinend Tierschützer und Klimaaktivisten.
Hier der Text im Wortlaut:
Herz Jesu, hilf!
Das vergangene Wochenende stand ganz im Zeichen des Heiligsten Herzens Jesu – vom Freitag, dem Herz Jesu-Fest bis zu den traditionellen Herz Jesu-Feuern am Abend des Herz Jesu-Sonntags. Dazwischen, vor den Feuern, viele Feiern, Gottesdienste, Prozessionen (mit Böllern und GoaßIschnöllern), Erneuerung des Bundes der Tiroler mit dem Herzen Jesu, die Schützen als Traditionsträger und viele sicht- und hörbare Zeichen. Tiroler Land,
Herz Jesu-Land.
Befreie uns von Unfriedenstiftern, von Tierschützern und Klimaaktivisten.
Herz Jesu, steh uns bei in allen Gefahren, auch wenn diese nicht mehr von französischer oder bayrischer Seite kommen, befreie uns von Gefahren für Mensch und Tier, für Männer, Frauen und Mütter, für Leib und Seele, für Freiheit im Tun und im Denken, Gefahren für den Frieden auf der Welt, in der Seele und in den sozialen Medien, befreie uns von Unfriedenstiftern, von Tierschützern und Klimaaktivisten, die ihren Auftrag missverstanden haben sowie von Politikern, die nicht das Wohl des Volkes, sondern nur das eigene Streben nach Macht im Kopf haben! Liebes Herz Jesu, es sieht so aus, als solltest du ganz viel zu tun bekommen, wolltest du diese unsere Bitten erhören.Wir Tiroler bitten dich jedenfalls wiederum inständig um deine Hilfe.
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"befreie uns von
"befreie uns von Unfriedenstiftern, von Tierschützern und Klimaaktivisten, die ihren Auftrag missverstanden haben"
Das sind vermutlich alle die Klimaaktivisten gemeint, die sich nicht auf Straßen festkleben und die Tierschützer, die sich für den Abschuss von Bär und Wolf stark machen.
Dieses Gebet ist meiner
Dieses Gebet ist meiner Meinung nach ein Missbrauch der Herz-Jesu-Verehrung. Das Traurige ist, dass es Ausdruck ist der völligen Polarisierung der Diskussion. Klimaaktivisten und Tierschützer werden hier pauschal als Übel verurteilt und abgelehnt. Vielleicht könnte das Herz-Jesu ja angerufen werden, den/die "to" zu erleuchten. Vielleicht ist das ganze aber auch nur Ausdruck von (misslungener) Satire. Ich werde "zurückbeten" ... um mehr Menschen, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, wozu auch die Tiere und das Klima gehören.
In risposta a Dieses Gebet ist meiner di Martin M. Lintner
Ihr Gebet in Gottes Ohr.
Ihr Gebet in Gottes Ohr.
In risposta a Dieses Gebet ist meiner di Martin M. Lintner
Stimme Ihnen vollkommen zu.
Stimme Ihnen vollkommen zu. Für mich ist es ist eine "Schändung" des Herz-Jesu. Zum Fremdschämen! Genau so schlimm wie das unselige Wolfsmotiv im Pustertal. Von christlicher Religiosität weit entfernt.
In risposta a Dieses Gebet ist meiner di Martin M. Lintner
Ich hätte dieses "Gebet" auch
Ich hätte dieses "Gebet" auch eher als Satire interprätiert.
Mir wäre auch lieber, wir
Mir wäre auch lieber, wir dürften mit Vollgas weiterbrettern. Wer aber Kinder hat, sollte schnell runter vom Gas, und wer keine hat, sollte ebenso runter vom Gas.
könnte sein, dass die
könnte sein, dass die Herausgeber resp. die Redaktion ihren Auftrag missverstanden haben ;-)