Die Landesverwaltung hat anscheinend keine dringenden Probleme. So ist es verständlich, dass man sich existentiellen, grundlegenden Dingen zuwendet. Zum Beispiel der Gesundheitsförderung der eigenen Mitarbeiter.
Von entscheidender Bedeutung scheint in diesem Bereich eine Frage: Was holen sich die rund 8.000 Bediensteten alltäglich aus den aufgestellten Snack-Automaten?
Liegt die Präferenz beim Twix, bei den Gummibärchen von Haribo, bei den einheimischen Apfelschnitten oder gar beim veganen Müsliriegel?
Weil an diesen Fragen die Gesundheit einer ganzen Verwaltung hängt, sollen sie jetzt ein für allemal geklärt werden. Natürlich basisdemokratisch und mit einer Online-Umfrage.

Liegt die Präferenz beim Twix, bei den Gummibärchen von Haribo, bei den einheimischen Apfelschnitten oder gar beim veganen Müsliriegel?

An diesen entscheidenden Fragen hängt die Gesundheit einer ganzen Verwaltung.

Jeder Landesbedienstete erhielt in den vergangenen Wochen dazu Post von höchster Stelle. Michael Mayr, seit März Ressortchef von Martha Stocker und damit oberster Beamter im Gesundheitsassessorat, verschickte an alle Landesangestellten folgende Mail:

Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter!        
Sich bewusst und ausgewogen zu ernähren, fördert das körperliche und geistige Wohlbefinden daheim wie am Arbeitsplatz. Das betrifft sowohl die Haupt- als auch die Zwischenmahlzeiten.  
Um vermehrt für eine gesündere Zwischenverpflegung einstehen zu können und entsprechende Schritte einzuleiten, laden wir Sie herzlich dazu ein, an folgender Online-Umfrage teilzunehmen; damit möchten wir die Konsumgewohnheiten und -wünsche der Landesbediensteten bezüglich des Snack-Angebots aus den Automaten erheben.  
Ihre Hinweise sind für uns wichtig! Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich fünf Minuten Zeit nehmen könnten, um die Fragen zu beantworten, selbst wenn derzeit keine Automaten an Ihrem Arbeitsort vorhanden sind.
Die Umfrage ist vollständig anonym. Die Ergebnisse werden in gebundener Form zur Verfügung gestellt, sodass kein Rückschluss auf Einzelpersonen möglich ist.
Ich danke Ihnen für Ihre Mitarbeit und Ihr Engagement!

Mit freundlichen Grüßen
Der Ressortdirektor
Dr. Michael Mayr

Beigefügt ist dem Mail ein Link, der zur eigentlichen Umfrage führt. Dort kann man dann die einzelnen Fragen beantworten. Jeder nach Wunsch auf Deutsch oder Italienisch. Am 20. August wurde die Umfrage beendet.
Besonders interessant ist dabei die Zusicherung, dass die Ergebnisse absolut anonym sind. Stellen Sie sich vor, eine Landesangestellte würde offen gestehen, dass sie für Mars und nicht für Bounty votiert. Ganz zu schweigen, wenn ein Amtsdirektor sich gar Haschkekse im Automaten wünschen würde.

Stellen Sie sich vor, ein Landesangestellter würde offen gestehen, dass er für Mars und nicht für Bounty votiert. Ganz zu schweigen, wenn eine Sekretärin sich gar Haschkekse im Automaten wünschen würde.

Damit alles seine Richtigkeit hat, ist das Amt für Sport und Gesundheitsförderung für die Umfrage zuständig. Ob das daran liegt,  dass der Gang zum Automaten, das Tastendrücken und das Bücken bereits in den Bereich Sport fallen?
Man kann jetzt schon gespannt sein, welche bahnbrechenden Ergebnisse die Umfrage zu Tage bringen wird.