Politica | Landtag

Adoption anstatt Abtreibung

Die Süd-Tiroler Freiheit will die Geburtenrate erhöhen: Die öffentliche Hand soll ungewollt schwangere Frauen darauf hinweisen, dass sie das Neugeborene auch zur Adoption freigeben können.
Schwangerschaftstest
Foto: Pexels/cotton bro
  • Die Süd-Tiroler Freiheit will die Adoptionsfreigabe in Südtirol voranbringen: Wenn eine Frau ungewollt schwanger wird, soll sie nicht nur die Möglichkeit haben abzutreiben, sondern sie soll auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie das Neugeborene zur Adoption freigeben kann. Damit soll der Geburtensaldo in Südtirol wieder steigen – der entsprechende Beschlussantrag wird dem Landtag zur Abstimmung vorgelegt werden. 

    Der Geburtensaldo lag laut ASTAT im Jahr 1975 bei plus 2.781, im Jahr 2021 nur mehr bei plus 193. Die Geburtenrate liegt in Südtirol derzeit bei 1,72 Kindern pro Frau. Die freiwilligen Schwangerschaftsabbrüche lagen im Jahr 2022 bei insgesamt 521. 

    „Alle Kosten für Untersuchungen und Behandlungen dieser Patientinnen sind laut Gesetz Nr. 194/78 ticketbefreit und werden somit von der öffentlichen Hand übernommen“, so die Süd-Tiroler Freiheit in einer Mitteilung an die Medien. „Als Beispiel: Bei 517 freiwilligen, also nicht medizinisch indizierten Schwangerschaftsabbrüchen im Jahr 2015 lagen die Kosten bei über einer Million Euro.“

    Demgegenüber werde die Freigabe zur Adoption als Alternative zum freiwilligen Schwangerschaftsabbruch nicht gefördert, auf eine Sensibilisierung für die Freigabe zur Adoption nach der Geburt werde verzichtet. In Südtirol liege die Zahl der nach der Geburt zur Adoption frei gegebenen Kinder im Jahr meistens unter zehn. Die ideale Fertilitätsrate für einen stabilen Generationenausgleich liege bei circa 2,1 Kindern pro Frau.

    Einbringer Bernhard Zimmerhofer fordert die Landesregierung auf, Maßnahmen zur Sensibilisierung für die Adoption nach Geburt zu ergreifen, eventuell auch mit eigenen Förderprogrammen. „Dafür soll mindestens derselbe jährliche Betrag wie jener für freiwillige Schwangerschaftsabbrüche bereitgestellt werden“, so Zimmerhofer. 

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H. Predazzer Lun, 08/26/2024 - 13:01

Das hört sich beim zweiten mal Lesen (nach dem ersten fragt man sich ungläubig, ob das wirklich den Tasachen entspricht, daß die Möglichkeit zur Adoption nicht genannt wird) erst mal vernünftig an, beim schnellen Nachrechnen geht es im Durchschnitt um 2.000 €. Ob das reicht, um jemanden von einer Adoption zu "überzeugen"?
Außerdem fallen im Zuge einer Schwangerschaft einige Untersuchungen an, die auch Geld kosten. Ich würde von Herrn Zimmerhofer gerne erfahren, ob er die Gegenrechnung präsentieren kann: was "kostet" den Südtiroler Gesundheitsdienst eine normale Schwangerschaft (Pflichtuntersuchungen, natürliche Geburt, 2-Bett-Zimmer)?
Das wäre durchaus interessant zu wissen.
Ich behaupte, den Kostenansatz sollte man gleich verwerfen, und versuchen, einfach Überzeugungsarbeit zur Adoption zu leisten.
Finanzielle Unterstützung für Frauen in armen Verhältnissen sollte es ohnehin geben, ob nun nach der Geburt das Kind zur Adoption freigegeben wird oder nicht.

Lun, 08/26/2024 - 13:01 Collegamento permanente
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Milo Tschurtsch Lun, 08/26/2024 - 18:55

In risposta a di Eveline Oberthaler

Hat sich bei den Frauen auch schon rumgesprochen, dass es seit geraumer Zeit auch ein Kondom für die Handtasche gibt, so für alle Fälle? Braucht man sogar nicht einmal selbst anzuwenden. Anscheinend nicht, denn dann würde sich nämlich in den allermeisten Fällen eine Diskussion um allfällige Folgen erübrigen.

Lun, 08/26/2024 - 18:55 Collegamento permanente
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Milo Tschurtsch Mar, 08/27/2024 - 15:37

In risposta a di Manfred Klotz

Nichts hindert Männer daran Kondome dabeizuhaben, aber es gebietet halt die Vorsicht oder besser gesagt einfach die Klugheit dass der oder in diesem Fall diejenige die danach mit den "Folgen" konfrontiert ist , vielleicht sich eher darum kümmert, wie es halt auch in anderen Situationen so ist, wo die ggf. "Geschädigten" im Fall der Fälle selbst vorsorgen. Am besten beide Partner haben etwas dabei, falls einer ausfällt. Was daran schlimm sein soll, wenn danach eh der Mann verhütet, erschließt sich wohl niemandem.
Bezüglich "Jahrhundert" und "stehengeblieben" so kommt es einem bei derartigen Diskussionen vor als ob wir wirklich noch da stehen geblieben sind, als es noch keine Verhütung gab bzw. dass Frauen selbst nicht dazu imstande sind oder nicht verlangen, dass Männer verhüten. Aber die Gesellschaft soll es danach hinbiegen.

Mar, 08/27/2024 - 15:37 Collegamento permanente
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Herta Abram Lun, 08/26/2024 - 20:30

Was für eine beängstigend dümmlich -beschränkte Daten- Kosten -Argumentation!
- Diese drückt hauptsächlich, die persönliche Unreife der Verfasser aus.
Null Ahnung von Frauen. Null Einfühlungsvermögen. Keine Ahnung von professioneller Schwangerschaftskonfliktberatung.

Lun, 08/26/2024 - 20:30 Collegamento permanente