Der „Jöchl Natz“ ist ein Fixpunkt im „Kompass“. Die Karikatur in der Vereinszeitschrift des Katholischen Verbandes der Werktätigen (KVW) blickt vom Berg ins Land und gibt monatlich seinen Kommentar zu aktuellen Themen ab. Gezeichnet von der Bozner Designerin und Künstlerin Carmen Eisath und getextet von der Kompass-Redaktion findet sich die Karikatur prominent platziert. Auf Seite 3, gleich neben dem Editorial und dem Inhaltsverzeichnis.

In der aktuellen September-Ausgabe des „Kompass“ ist der Jöchl Natz jetzt in die Niederungen der Parteipolitik herabgestiegen.

Der Gipfelspruch:

 

 

Mitten in Wahlkampf gibt der KVW damit eine subtile Wahlempfehlung für die SVP ab. Vor dem Hintergrund, dass die Volkspartei bei den anstehenden Wahlen die größte Angst vor dem bisherigen M5S-Kopf in Südtirol Paul Köllensperger hat, macht der Jöchl Natz anscheinend Wahlkampf für die Regierungspartei.

 

Gesetzlich verboten ist das nicht.

Seit 1998 gibt es zwar ein Regionalgesetz, das Vereinen und Verbänden bei Gemeinderatswahlen Wahlwerbung in den 60 Tagen vor der Wahl verbietet, doch es wurden keinerlei Sanktionen festgelegt. Deshalb hält sich kaum jemand an diese Regelung. Während der Behandlung des neuen Südtiroler Wahlgesetzes im Landtag im vergangenen Jahr haben sowohl die Grünen wie auch die Südtiroler Freiheit mit Abänderungsanträge ein solches Wahlwerbeverbot für Vereine und Verbände durchzusetzen wollen. Das Ansinnen wurde von SVP und PD aber niedergestimmt.

Damit darf der Jöchl Natz weiterhin zum richtigen Zeitpunkt den 36.000 KVW-Mitgliedern seinen Edelweiß-Jodler servieren.