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Ein Zug, der vereint

In Tirol werden politische Schritte für die Rückkehr des Direktzugs Lienz-Pustertal-Innsbruck gesetzt. Auch der Südtiroler Landtag wird sich in Kürze damit befassen.
Railjet
Foto: obb-italia.com

Konkrete Neuigkeiten gibt es keine. Aber man stehe in Kontakt mit den Nachbarn, betont Joachim Dejaco. Seit Dezember 2018 gibt es eine Arbeitsgruppe, der neben den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) auch die Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) angehört, die Dejaco als Geschäftsführer leitet. Die drei Verkehrsbetriebe beschäftigen sich mit der Wiederaufnahme der direkten Zugverbindung zwischen Lienz und Innsbruck, die bis 2013 übers Pustertal führte und schließlich eingestellt wurde.

Wenn es auch auf technischer Seite nichts Neues zu vermelden gibt, auf politischer Ebene rührt sich etwas. “Vor allem in Osttirol besteht der Wunsch, den Direktzug wieder einzuführen”, bestätigt Dejaco. Und so wird kommende Woche im Tiroler Landtag ein Beschlussantrag der SPÖ-Abgeordneten Elisabeth Blanik behandelt. Blanik ist zugleich Bürgermeisterin von Lienz und fordert den Landtag auf, die Tiroler Landesregierung aufzufordern, “sich beim zuständigen Bundesministerium für eine Anbindung Südtirols an das österreichische Railjet-Netz für eine direkte Zugverbindung von Wien über Klagenfurt und Lienz nach Innsbruck einzusetzen”.

Der zuständige Landtagsausschuss hat Blaniks Antrag vergangenen Donnerstag (23. Jänner) einstimmig angenommen. “Die Weiterführung des österreichischen Railjet-Netzes über Südtirol nach Nordtirol ist eine echte Alternative zu anderen Verkehrsmitteln und wird die vielbefahrenen Straßen deutlich entlasten”, freut sich Blanik über die Weichenstellung im Landtag. “Auf dieser Grundlage können wir uns in Wien für ein umweltfreundliches und nachhaltiges Verkehrskonzept stark machen und sicherstellen, dass mit Fertigstellung der großen Infrastrukturprojekte Semmering-Basistunnel, Koaralmtunnel und Brenner-Basistunnel auch die Direktverbindung buchstäblich auf die Schiene kommt.”

Mit der Verbindung Wien-Klagenfurt-Lienz-Pustertal-Innsbruck würde Tirol auch einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des touristischen Verkehrs leisten, ist Blanik überzeugt. Sie erinnert: “Beim vergangenen Dreier-Landtag in Meran haben wir einstimmig beschlossen, Maßnahmen zur Verkehrsentlastung der touristisch erfolgreichen und vielbesuchten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino zu ergreifen.”

Unterstützung kündigt sich auch aus Südtirol an. Die Landtagsabgeordneten der Südtiroler Freiheit haben angekündigt, in der Februar-Session des Landtages, die ebenfalls kommende Woche stattfindet, ebenfalls einen Beschlussantrag vorlegen, um die Landesregierung aufzufordern, “die Umsetzung der direkten Railjetverbindung durch das Pustertal zu unterstützen und – in Zusammenarbeit mit dem Bundesland Tirol und den ÖBB – ein gemeinsames Konzept für die bestmögliche Nutzung dieser Bahnverbindung auszuarbeiten”.