Fragt man Florian Zerzer persönlich, so ist die Antwort eindeutig: „Ich gehe davon aus, alle Voraussetzungen zu erfüllen“, sagte der amtierende Generaldirektor im Südtiroler Sanitätsbetrieb bereits vor Wochen zu salto.bz. Inzwischen ist diese Frage, aber zu einem der Punkte staatsanwaltschaftlicher Voruntersuchungen geworden. Vor zwei Wochen haben – wie salto.bz exklusiv berichtet hatte - Beamte der Finanzwache am Sitz der Generaldirektion und in der Personalabteilung alle Unterlagen zur Zerzer-Ernennung angefordert.

Nach eine detaillierten Eingabe bei der Staatsanwaltschaft Bozen untersucht man jetzt, ob Florian Zerzer eine Ausbildung im Gesundheitsmanagement hat, wie von den staatlichen aber auch Landesgesetzen vorgesehen ist. Dazu kommt, dass auch das Gesundheitsministerium in diesem Punkt jetzt genauere Auskünfte verlangt.

Am Mittwochnachmittag sind Florian Zerzer und Christian Kofler, der Personalchef des Südtiroler Sanitätsbetriebes in Gesundheitsministerium in Rom. Offizieller Gegenstand der Aussprache: Die Facharztausbildung und die Rekurse des Landes gegen neue staatlichen Bestimmungen.

Nach Informationen von salto.bz dürfte dabei aber auch das persönliche Problem des Generaldirektors angesprochen werden. Zerzer hofft dabei die Sache ein für alle Mal im Grillo-Ministerium klären zu können.

 

Dabei hat sich Florian Zerzer selbst durch mehrmals wechselnde Versionen in diese Bredouille hineinmanövriert. Denn sein Lebenslauf hat sich genau in diesem Bereich mehrmals geändert.

Im offiziellen Curriculum der Landesverwaltung, das der Ressortdirektor jahrelang geführt hat und auch heute noch online ist, heißt es:

 

Aus diesem Management-Lehrgang wurde dann eine Ausbildung im Gesundheitsbereich. In den Unterlagen, die Florian Zerzer bei seiner Bewerbung als Generaldirektor vor der Auswahlkommission eingereicht hat, findet sich auch eine Selbsterklärung wonach er im Besitz der Management-Ausbildung im Gesundheitsbereich sei.

 

 

Inzwischen ist das aber wieder anders. Mit monatelanger Verspätung wurde jetzt wie vom Gesetz vorgesehen auf der Homepage des Sanitätsbetriebes ein neuer Lebenslauf des Generaldirektors veröffentlicht.

Dort aber ist plötzlich nur mehr von einem „Teilabschluss“ und den „Besuch einiger Module“ die Rede.

 

 

 

Dass etwas in dieser Sache nicht stimmt, hat Florian Zerzer inzwischen selbst zugegeben. In einem Interview mit RAI Südtirol erklärte der amtierende Generaldirektor, dass er laut Gesetz diese Managementausbildung im Gesundheitsbereich innerhalb 18 Monate nach seiner Ernennung nachholen könne.

Nach Informationen von salto.bz sollte das in der Nachbarprovinz Trient passieren. Doch Trient hat den Ausbildungslehrgang im letzten Moment abgesagt. Jetzt will Florian Zerzer in Piemont oder der Lombardei die Ausbildung nachholen.

Tatsache ist, dass erst nach genauem Hinschauen der Gerichtsbarkeit und sehr langsam die Karten auf den Tisch gelegt werden.
Die Frage ist, wer am Ende den entscheidenden Stich machen wird.