Società | Ötzi Museum

Hagers Konter

Die Signa-Gruppe beanstandet die Standortanalyse des Unternehmens Sinloc als „nicht nachvollziehbar“. Heinz Peter Hager hat deshalb jetzt Akteneinsicht beantragt.
Virgl
Foto: signa
Sinloc hat viele Monate lang an einer Untersuchung gearbeitet und bekommt dafür eine beträchtliche Summe an Steuergeld – wir fragen uns aber schon, was genau untersucht wurde und aufgrund welcher Kriterien“, sagt Heinz Peter Hager. Der Kopf der Südtiroler Signa-Gruppe und Statthalter von Rene Benko bezeichnet die Untersuchung der Firma SINLOC zur Standortfrage für ein neues Südtiroler Archäologiemuseum als „nicht nachvollziehbar“.
Wie berichtet war das Signa-Projekt des neuen Ötzi Museums auf den vierten Platz gelandet. Laut der Sinloc-Studie wurden davor, das Enel-Gebäude an der Drususbrücke, das Gefängnis in der Dantestraße und das ehemalige INA-Gebäude an der Talferbrücke gereiht.
Für Hager ist dieses Ergebnis der Studie ebenso wenig nachvollziehbar wie in ihrer Machart. „Zum Beispiel wird unser Virgl-Projekt – welches die Studienautoren nicht kennen – in allen Punkten deutlich besser bewertet als alle anderen Standorte. Nur die Position und Erreichbarkeit werden schlechter benotet. Aber: Um dies professionell und seriös einzuschätzen, müsste man eben die Erschließungskonzepte des Virgl und der Stadt kennen“, so Hager. Der Virgl mit seiner Seilbahn vom Verdiplatz aus liege unmittelbar neben dem Zug- und Busbahnhof sowie an der Stadteinfahrt; weiteres sind Geh- und Fahrradwege auf den Virgl geplant, in seiner Umgebung gibt es circa 2.500 Parkplätze die erreicht werden können ohne direkt in die Altstadt zu fahren. Und in Zukunft werde die Stadt mit ihrem Ausdehnungsgebiet am heutigen Bahnhofsgelände noch stärker rund um diese Gegend entwickelt. „Es gibt immer noch Menschen die überzeugt sind, dass Bozen nur aus der Altstadt besteht“ stänkert Hager.
 
 
 
Die Signa-Gruppe will jetzt genau wissen, aufgrund welcher Kriterien die Analyse gemacht wurde. Heinz Peter Hager: „Angeblich wurden die Bevölkerung und verschiedene Gruppierungen mit einbezogen – nur: wer wurde befragt, wie wurden die Gesprächspartner ausgewählt und worüber wurden sie befragt?“ Darüber hinaus will Hager wissen, welche Aspekte Gegenstand der Untersuchung waren und wie sie gewichtet wurden. „Zum Beispiel die Frage der Mobilität – wie kann man einen Standort vorschlagen, der weit entfernt vom Zugbahnhof und von Parkplätzen liegt; und dies an einer Verkehrsachse, die heute schon überlastet ist und den man weder mit dem Fahrzeug noch zu Fuß gut, schnell und sicher erreichen kann?“ so Hager.
Die Signa-Gruppe hat deshalb jetzt amtliche Akteneinsicht beantragt, „damit wir verstehen, wie so ein Ergebnis zustande kommen kann.“ Für Hager ist das Ex-Enel Gebäude, eingequetscht zwischen Gefängnis und Quästur, direkt an der verkehrsbelasteten Marconistraße, „eindeutig die schlechteste Lösung für Bozen“.
Wer so etwas vorschlägt, hat weder von der Stadt, ihrer Dynamik noch von modernen Museumsbauten etwas verstanden“, so der Bozner Wirtschaftsberater.

 

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alfred frei Mar, 04/27/2021 - 16:17

Laut Heinz Peter Hager bekommt „Sinloc eine beträchtliche Summe an Steuergeld". Dazu sei eine Frage erlaubt: wie groß ist der SIGNA-Anteil an diesem Steuergeld und wäre eine Akteneinsicht diesbezüglich möglich. Natürlich vorausgesetzt daß ein Schachtelunternehmen eine Ermittlung zuläßt.

Mar, 04/27/2021 - 16:17 Collegamento permanente
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Christian Girardi Mar, 04/27/2021 - 17:57

Nicht nur unser Ötzi - der wohl weltbekannteste Südtiroler - hat sich einen schöneren Platz von internationalem Format verdient. Auch der Virgl sollte endlich verschönert werden. Für mehr Lebensqualität - nicht nur für die Bozner und Touristen, sondern für alle Südtiroler.

Leider ist die Debatte rund um den Ötzi und Virgl wieder einmal symptomatisch für die Diskussionskultur in unserem Land. Anstatt sich in einem konstruktiven, sachlichen und überparteilichen Dialog auf Augenhöhe zu begegnen, gewinnen wieder mal altbekannte Muster die Oberhand.

Wann lernen wir endlich uns einem gesunden Wettbewerb der besten, realisier- und finanzierbaren Ideen zu stellen?

Spätestens Covid19 hat uns aufgezeigt, dass uns nicht das Festhalten an alten Denk- und Verhaltensmustern weiterbringt, sondern der Mut für neue Wege, Evolution und Erneuerung.

Bin deshalb auch gespannt darüber, auf Basis welcher Kriterien und mit welcher Systematik die unterschiedlichen Standorte und Projekte bewertet wurden.

Mar, 04/27/2021 - 17:57 Collegamento permanente
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Jäger Bauer Gio, 04/29/2021 - 08:31

In risposta a di Mumelter Georg

Sprechen Sie für sich alleine! Die 4-spurige MeBo-Autobahn (anders als die damals ebenfalls diskutierte 2-spurige, beschleunigte Entlastungsstrasse) war und ist ein Fehler, der unnötig mehr Verkehr, Abgase und Lärm im Tal produziert. SIE denken eben noch wie vor 50 Jahren, nicht jene, die "Veränderungen" heutzutage erstmals kritisch sehen.

Gio, 04/29/2021 - 08:31 Collegamento permanente
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Mumelter Georg Lun, 05/03/2021 - 16:31

In risposta a di Jäger Bauer

Sie sprechen auch für sich alleine.
Ich vernehme nur Kritik dass es trotz MeBo Stau gibt. Ich will mir nicht ausmalen wie es mit einer 2 spurigen Straße ausgesehen hätte.

Und man sieht ja auf der Pustra Straße dass Abgase & Lärm nicht direkt von den Anzahl der Spuren abhängt. Das unsägliche Chaos dort möchte wohl niemand im Etschtal haben.
Im Sinne Verkehrsfluss und Sicherheit wäre eine adaptives überwachtes Tempolimit auf der MeBo ev. sinnvoll. Und dass auch südtiroler Betriebe endlich mehr Homeoffice zugestehen.
Veränderungen sollen nicht negativ gesehen werden weil es Veränderungen sind sondern nach Fakten und Zukunftsperspektive.

Lun, 05/03/2021 - 16:31 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Mer, 04/28/2021 - 06:59

In risposta a di G. P.

Na ja, aber in diesem Zusammenhang hat er absolut recht. Die Tatsache, dass das geplante neue Archäologiemuseum nicht so weit von der Altstadt entfernt werden soll, hat nur einen einzigen Grund: Der Druck der Laubenkönige.
Verkehrstechnisch ist die Wahl tatsächlich ein absoluter Schwachsinn.

Mer, 04/28/2021 - 06:59 Collegamento permanente
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S. Bernhard Gio, 04/29/2021 - 07:48

In risposta a di Manfred Klotz

Denken Sie, die Besucherschlangen, die man beobachten konnte, interessieren sich für die Informationen drumherum? Wenn schlechtes Wetter ist hat man halt nichts besseres zu tun, dann schaut man sich eine Leiche an und das war's. Dann behauptet man noch man hätte ein Museum besucht. Nüchtern betrachtet, hat der Klimawandel nun mal zufällig eine Leicht freigegeben und das war's.

Gio, 04/29/2021 - 07:48 Collegamento permanente
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Papi llon Mer, 04/28/2021 - 10:53

Das Benkokaufhaus und das neu gedachte Heimathaus für Ötzi liegt auf derselben Strassenroute der Stadt. Deshalb braucht Hager nur noch ein Konzept um Beides auf eine gemeinsame Linie zu bringen.

Mer, 04/28/2021 - 10:53 Collegamento permanente
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Sophia Schneebacher Gio, 04/29/2021 - 13:55

Wieso der Virgl als Ötzi-Standort ungeeignet ist, hat Arch. Lukas Abram in seinem Community-Beitrag "Brauchen wir das oder kann das weg?" prägnant auf den Punkt gebracht:

https://www.salto.bz/de/article/21032021/brauchen-wir-das-oder-kann-das…

Die Qualität des Virgls als Naherholungszone kann mit minimalinvasiven städtebaulichen und landschaftsarchitektonischen Eingriffen gefördert werden. Das Potential eines Grünraums mit einer urbanen Bebauung wegzu-mariekondoen ist ein Widerspruch in sich. Wenn uns Covid 19 etwas aufgezeigt ist, dann ist es wohl die Wichtigkeit von ausreichend dimensionierten Naherholungsgebieten. Nicht nur die gesellschaftliche, sondern schon allein die ökologische Bedeutung von sogenanntem "urban wasteland" ist übrigens Grund genug, die Allmende Virgl nicht zu zerstören. Manchmal sollte man die Natur halt einfach Natur sein lassen.
So interessant der Snohetta-Entwurf sein mag, ist das Projekt auf städtebaulicher Ebene nicht nachvollziehbar. Auch wenn Sinloc vermutlich genauso wenig am Allgemeinwohl der Bozner Bürger liegt wie der Konkurrenz, ist deren Wahl des Museumsstandortes an der Talfer um einiges zeitgemäßer: urbane Nachverdichtung und Förderung innerstädtischer "Point of Interests" werten Städte nachhaltig auf. Beispiele wie das MQ in Wien zeigen, dass Museen spannende Stadträume schaffen können, von denen nicht nur Touristen profitieren.

Gio, 04/29/2021 - 13:55 Collegamento permanente
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Franz Berger Dom, 05/02/2021 - 14:22

In risposta a di Sophia Schneebacher

Ich habe den Community-Beitrag von Lukas Abram "Brauchen wir das oder kann das weg?" vom 21.03.2021 erst durch den Kommentar von Frau Schneebacher entdeckt, da ich oft wochenlang nicht ins Salto schaue.
Kann manchen in diesem Artikel und in den Kommentaren geäußerten Argumenten durchaus etwas abgewinnen, aber will und kann jetzt nicht auf alles eingehen. Möchte aber in aller Klarheit darauf hinweisen, dass die von Herrn Abram und nun auch von der Firma SINLOC geäußerte Präferenz für das Areal um das Gefängnis aus verschiedenen Gründen nicht greifen kann. Und das Ex-INA-Gebäude ist für ein zeitgemäßes Museumsquartier schlicht ungeeignet. Verweise dazu auf meine Argumente im kürzlich veröffentlichten Beitrag "Museen Bozen: Vision vs. Standortstreit".

Dom, 05/02/2021 - 14:22 Collegamento permanente