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„Kein Probelauf für Bozen“

SVP-Obmann Dieter Steger über das Abschneiden seiner Partei, das sensationelle Ergebnis in Leifers und die Chancen dort erstmals einen deutschen Bürgermeister zu stellen.
Dieter Steger Parteitag 2024
Foto: Seehauserfoto
  • SALTO: Herr Steger, die Gemeinderatswahlen in Leifers, Lana und St. Martin in Passeier sind Ihre ersten Wahlen als Parteiobmann. Die Feuertaufe bestanden?

    Dieter Steger: Nein, das war nicht meine Feuertaufe. Es war die Feuertaufe für drei neue Kandidatinnen und Kandidaten. Wir haben in St. Martin und Lana jeweils einen neuen Bürgermeister und wir haben erstmal auch in Leifers eine echte Chance dieses Ziel zu erreichen. Dort haben wir den Sprung in die Stichwahl geschafft. Diese drei Ortsgruppen und Kandidaten haben am Sonntag die Feuertaufe bestanden und nicht der Parteiobmann. Der Parteiobmann hat die Aufgabe dafür zu sorgen, dass es keine Störgeräusche aus den eigenen Reihen gibt. Und das ist uns gelungen. Man hatte das Gefühl, dass man in diesen drei Gemeinden Wahlkampf machen konnte, ohne von Streitigkeiten auf zentraler Ebene belastet zu werden. Hier spürt man, was möglich ist, wenn in die Volkspartei Ruhe einkehrt und wir uns alle gemeinsam in eine Richtung bewegen.

     

    „Man spürt, was möglich ist, wenn in die Volkspartei Ruhe einkehrt und wir uns alle gemeinsam in eine Richtung bewegen.“

     

    Im Vergleich zu den Gemeinderatswahlen 2020 hat die SVP in Lana 0,7 Prozentpunkte verloren und in St. Martin 7,8 Prozent. Nochmals gutgegangen?

    Dominik Alber und seine Mannschaft haben in St. Martin ein famoses Ergebnis eingefahren. Denn man darf nicht vergessen: Das letzte Mal gab es zwei Listen, die SVP und die Südtiroler Freiheit. Diesmal kam die Dorfliste dazu. Wenn sich statt zwei, drei Listen bewerben und die SVP dennoch fast 80 Prozent der Stimmen bekommt, dann ist das ein exzellentes Ergebnis. In Lana haben wir das Ergebnis gehalten. Und das ist in Zeiten wie diesen ein Superergebnis. Ich glaube, viele Parteien, die an der Regierung sind, wären froh, wenn sie ein solches Ergebnis nach vier Jahren an der Regierung einfahren könnten. Ich möchte jetzt nicht alles schönreden, aber ich muss wirklich sagen: Lana und St. Martin sind ausgezeichnete Ergebnisse und Leifers ist eine Sensation.

    In Leifers hat die SVP ihre Stimmen verdoppelt. Das heißt: Die Italiener wählen Volkspartei?

    Sicher haben auch die Italiener SVP gewählt. Wie viele das sind, wird man anhand der Wahlanalysen sehen. Natürlich spürt man auch, dass auf italienischer Seite, die Wahlbeteiligung massiv zurückgegangen ist. Das sieht man auch an der allgemein rückläufigen Wahlbeteiligung. Schaut man sich die Zahlen aus den Sektionen an, so wird deutlich, dass es auf deutscher Seite nicht diesen Einbruch gegeben hat. Wenn man 30,2 Prozent als Volkspartei bekommt, dann heißt das, dass man auch von Italienern gewählt worden ist. Sonst ist diese Ergebnis nicht möglich.

  • Leiferer SVP-Kandidat Giovanni Seppi: „Seine Einschätzung war richtig“. Foto: SALTO/Val
  • Giovanni Seppi war lange auch als SVP-Landtagskandidat im Gespräch. Er hat dann aber verzichtet, um in Leifers Bürgermeister zu werden. Der Plan könnte aufgehen?

    Er ist in der Stichwahl. Und wer in der Stichwahl ist, hat eine realistische Chance. Seppi ist dabei sicher nicht der Favorit. Die Favoritin ist die Gegenkandidatin, daran besteht kein Zweifel. Denn in einer Stadt, wo 75 Prozent der Bevölkerung italienischsprachig sind, ist es naheliegend, dass es anders ausgeht. Aber er liegt im ersten Wahlgang mit seiner Konkurrentin gleichauf. Damit gibt es auch eine realistische Chance. Insofern war der Schritt bei den Landtagswahlen nicht anzutreten, strategisch richtig. Dieses Ergebnis gibt seiner Einschätzung jedenfalls recht. Denn wann hat es schon mal eine realistische Chance gegeben, dass die SVP den Bürgermeister in Leifers stellen kann? Ich jedenfalls kann mich nicht daran erinnern.

    Keine Angst, dass es auf Landesebene zu einer politischen Regierungskrise kommt, sollte die SVP dem Mitte-Rechts-Block das Bürgermeisteramt in Leifers entreißen?

    Nein, überhaupt nicht. Hier geht es um Gemeinderatswahlen und diese Wahlen haben eigene Gesetzmäßigkeiten. Zudem ist es selbstredend, dass wenn wir als SVP die Chance haben, das Bürgermeisteramt zu erobern, diese Chance auch nutzen werden. Hier geht es nicht gegen jemand, sondern die Bevölkerung entscheidet und das Ergebnis ist dann zu akzeptieren. An diesen Thema denke ich gar nicht. Nein, das hat so oder so keine Auswirkungen auf die Landesebene.

     

    „Eine Sieg in Leifers hätte keine Auswirkungen auf die Koalition auf Landesebene.“

     

    Sollte die SVP erstmals in Leifers den Bürgermeister stellen, kann man diesen Sieg auch als Generalprobe für Bozen sehen, wo in zwei Jahren Wahlen anstehen?

    Jede Gemeinde hat eigene Gesetzmäßigkeiten und man kann die Städte von vornherein nicht vergleichen. Jede Situation ist anders. Deshalb würde ich mich hüten zu sagen, Leifers könnte ein Vorlauf für Bozen sein. Das muss man getrennt sehen. Man muss jeweils vor Ort die Situation erkennen und dementsprechend die richtigen Weichen stellen. Das kann in Bozen völlig anders sein als in Leifers. Was in Bozen passiert, wird man erst in den nächsten Monaten sehen. Jedenfalls ist das heute ein guter Tag für die Volkspartei. Das muss ich schon sagen.

Premesso che questa tornata elettorale non mi interessa più di tanto, io credo che la chiave di lettura dei risultati sia sempre la stessa. In primis l'offerta sempre più povera di politica e relative idee che portano i cittadini a disertare le urne. In secondo luogo una divisione sempre più marcata non tra tedeschi e italiani ma bensì tra chi vive in città e chi vive in campagna. Penso che il cittadino possa votare chiunque rappresenti le proprie esigenze e si prenda carico dei propri problemi.

Lun, 05/27/2024 - 15:10 Collegamento permanente