Wiederbelebungsversuch in Schwaz
Sven Knoll will ihn genauso zurück wie Andreas Pöder, Roland Tinkhauser oder Paul Köllensperger, die Tiroler FPÖ tritt genauso dafür ein wie die SPÖ, Vorwärts Tirol und die Liste Fritz. Insgesamt acht Parteien aus Südtirol und Tirol wollen sich am Dienstag mit einem gemeinsamen Beschlussantrag im Dreierlandtag in Schwaz gemeinsam für die Wiederaufstehung der Direktverbindung Lienz - Innsbruck stark machen, die im Dezember vor einem Jahr von Österreich aufgelassen worden war. Im Mai 2014 , als ein vergleichbarer Antrag mit stolzen 29 Stimmen vom Südtiroler Landtag angenommen wurde, waren auch die Südtiroler Grünen noch mit im Boot, erklärt Sven Knoll von der Südtiroler Freiheit. „Da die Grünen in der Tiroler Landesregierung jedoch gegen die Wiederbelebung des Korridorzug ist, mussten sie aus der Initiative aussteigen“, so Knoll.
Für ihn macht die Busverbindung, die den traditionellen Korridorzug im Vorjahr ersetzte, nach wie vor keinen Sinn. Keine Zusteigemöglichkeiten, dafür aber jede Menge Stau und Verspätungen auf der Pustertaler Strecke, lautet einer Hauptkritikpunkte. Dabei hätte sich vor der Einstellung der Zugverbindung gezeigt, dass der Großteil der meist über 200 Passagiere in Südtirol zugestiegen sei. Der günstige Preis des Busses mache ihn zwar vor allem bei StudentInnen beliebt, räumt der Abgeordnete der Südtiroler Freiheit ein. Doch mehrere Millionen Euro, die in Tirol dafür ausgegeben würde, könnten wesentlich sinnbringender in die Bahn investiert werden, findet Sven Knoll.
Flirt allein reicht nicht aus
Vor allem nachdem in Südtirol nun mit der Umstellung auf den Winterfahrplan ohnehin die Taktfrequenz der Flirtzüge von Franzensfeste nach Lienz bzw. Innichen intensiviert wird. Einen Ersatz für die Direktverbindung stellen die Flirtzüge samt Innsbruck-Anschluss in Franzensfeste laut Knoll aber nicht dar. „Vor allem weil in Franzensfeste für die EC-Züge ein Aufschlag von 15 Euro zu zahlen ist, und sie nicht auf die Flirtzüge warten.“
Ob sich die schwarz-grüne Tiroler Landesregierung sich letztendlich doch noch umstimmen lässt, wird sich zeigen. In dem Fall würde laut Antrag zuerst eine Fahrgasterhebung zeigen, zu welchen Uhrzeiten eine durchgehende Verbindung am sinnvollsten ist. Klar wäre auch, dass sich die Südtiroler diesmal anteilsmäßig an den Kosten des Direktzuges beteiligen würden. Die Südtiroler Freitheit bringt darüber hinaus in Schwaz noch einen Antrag zur Vereinheitlichung des Tarif- und Abwicklungssystems zwischen Tirol und Südtirol ein. Keinesfalls eine unrealistische Vision, wie Knoll meint: "In der Europaregion Salzburg gibt es so etwas schon seit Ende der Neunziger Jahre".
Klingt ganz so, als sei die
Klingt ganz so, als sei die Provinz Bozen nun bereit, sich an den Kosten des Direktzuges Lienz - Innsbruck zu beteiligen. Die Verbindung wäre nie aufgelassen worden, falls man südtirolerseits beigesteuert hätte. Tat man aber nicht. Falls mit Kompatscher diesbezüglich ein Gesinnungswechsel eingetreten ist, ist das lobenswert. Zwei so wichtige Städte wie Lienz und Innsbruck - mit Bruneck zwischendrin - sollten unbedingt untereinander verschient werden, zumal der Zug zu zwei Drittel auf Südtiroler Territorium unterwegs ist und speziell für die Pustertaler von großem Interesse ist.
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