Abwärts im Bau
Sie sind auf die Straße gegangen, nicht nur die Bürger gegen die Sanitätsreform, auch die Vertreter des Bausektors, die Arbeiter, die Gewerkschafter aus der ganzen Region Trentino Südtirol haben sich am Donnerstag 27.11. zu einer Kundgebung auf dem Bozner Mazziniplatz eingefunden. Die Lage ist ernst, denn das Baugewerbe gilt als so etwas wie ein Kompass der Wirtschaftskonjunktur. Seit dem Jahr 2007 haben 4400 Arbeiter ihre Stelle am Bau verloren, 3,9 Millionen Stunden wurde weniger gearbeitet und 423 Unternehmen mussten ihre Tore schließen. Die Krise im Baugewerbe ist in ganz Italien und auch in Südtirol zu spüren.
So waren es die Gewerkschaften Cgil, Cisl und Uil sowie der Asgb, die gemeinsam zur Kundgebung aufriefen. Ihre Beobachtungen: "Auf nationaler Ebene gab es einen Einbruch von 47% bei den Ausschreibungen von öffentlichen Bauarbeiten, auch auf regionaler Ebene zeigt sich derselbe Trend. Und: Der Rückgang der Aufträge trifft nicht mehr nur die kleinen Betriebe, davon betroffen sind auch die mittleren und großen Baufirmen." Die Daten belegen es: -9,1% bei den Unternehmen mit 20 bis 49 Angestellten und -2,4% bei den Unternehmen mit 3 bis 9 Angestellten, heißt es in der Aussendung der Gewerkschaften.
Auch gebe es nicht mehr so viel Nachwuchs im Bausektor. Das Durchschnittsalter habe sich erhöht, nur mehr 3 von 10 Arbeitern seien unter 30 Jahre alt, von 10 Arbeitern sei die Hälfte zwischen 30 und 50 Jahre alt. Die Anzahl der Arbeitsstunden sei ebenfalls zurückgegangen, um 24,1% in den letzten 10 Jahren. "Die Krise hat uns eine von vier Arbeitsstunden wegradiert," so das Fazit der Gewerkschaften.
Das Baugewerbe hat meiner
Das Baugewerbe hat meiner Meinung nach keine große Zukunft, auch wenn sich die Konjunktur erholen sollte.
Der Bedarf an neuen Bauten in Südtirol ist verschwindend klein. Die meisten Aufträge der Öffentlichen Hand dienen doch nur um die Betriebe am Leben zu erhalten. Das Nutzen steht dabei im Hintergrund bzw. existiert teilweise gar nicht.
Und nur noch wenige Privathaushälte können sich den Bau eines Eigenheims leisten.
Ich würde eher zu einer Umschulung der Arbeitskräfte raten, denn der Bausektor verspricht keine rosigen Aussichten.