Hart und gerecht
Das Spiel im Bozner Drusus-Stadion war kaum angepfiffen, da stand es schon 0:1: Nach einem Angriff über rechts wird Lungoyi im Strafraum angespielt, der sofort mit dem ersten Kontakt auf Amato Ciciretti ablegt, der zum 1:0 einschießt. Zwar geht dieses Tor in erster Linie auf einen individuellen Fehler von Masiello zurück, es offenbarte aber auch eine taktische Schwäche in der Südtiroler Grundformation.
Schwachstellen in der Grundformation
Der FCS formierte sich in seiner 4-4-2-Grundordnung, Masiello rückte wieder ins Abwehrzentrum, Mirko Carretta kam im rechten Mittelfeld zum Einsatz. Die Gäste aus Ascoli liefen in einer 3-5-2-Formation auf, die defensiv zu einer 5er-Abwehrreihe umgeformt wurde.
Die Südtiroler Ausrichtung war wie gewohnt: Die Stürmer versuchten, Vertikalpässe ins Mittelfeld zuzustellen, höhere Pressingversuche blieben meistens aus: in diesem Fall eine durchaus sinnvolle Maßnahme, weil die Dreier-Abwehrreihe der Gäste ohnehin immer in Überzahl das Spiel aufbauen konnte. Die ausweichenden Bewegungen des Mittelfelds von Ascoli verfolgten die Gastgeber gewohnt sehr mannorientiert. Wurde der Bereich im Mittelfeld dann dennoch das ein oder andere Mal überspielt, konnten Tait und Nicolussi Caviglia oft nur sehr spät (manchmal auch gar nicht) nach hinten nachrücken, um vor der Abwehr wieder abzusichern. Dieser im Fußball so wichtige Raum vor der Abwehr war so oft vakant - so etwa bei beiden Gegentoren.
Verfügt der Gegner über die technischen Voraussetzungen und die entsprechende Spielausrichtung (wie z. B. Venezia), kann er diese Schwachstelle der 4-4-2-Formation ausnutzen.
Viel Kampf und ein gerechtes Ergebnis
Ascoli verfügt gewiss nicht über diese Spielanlage, hatte das Spiel im Ballbesitz aber dennoch weitestgehend im Griff. Bei Kontersituationen des FC Südtirol wurde aber sehr schnell die defensive Schwäche der Gäste offensichtlich. Immer wieder kamen die Hausherren zu guten Abschlüssen, meistens über simple Seitenwechsel durch Nicolussi Caviglia und anschließende Flankenbälle ins Zentrum. Auffallend, dass immer wieder flache Anspiele in die Spitze für die größte Gefahr für das Gästetor sorgten.
Die zweite Halbzeit entwickelte sich sehr früh zu einem kampfbetonten Spiel mit vielen Fouls und Unterbrechungen. Südtirol gelang durch einen Handelfmeter der Ausgleich (der eingewechselte Casiraghi verwandelte in der 57. Minute) Ascoli antwortete sehr schnell mit der erneuten Fürhung, konnte der Schlussoffensive der Hausherren aber nur bis zur 84. Minute standhalten. Nach guten Chancen und einem Pfostenschuss von Odogwu (74. Minute) verwandelte schließlich Matteo Rover zum verdienten 2:2 Ausgleich.