Politica | Standseilbahn Meran

Ja, aber …

Die Liste „Grüne Rösch“ spricht sich für den Bau der Standseilbahn aus. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.
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Foto: LPA / Mobilitätsressort
  • Der Gemeinderat von Meran stimmt heute (27. November) über den Grundsatzbeschluss zur Standseilbahn Meran – Schenna – Tirol ab. Nachdem Nerio Zaccaria von der Liste „Alleanza per Merano“ und Andrea Casolari, Chef der Fraktion „La Civica“, bereits ihre Ablehnung angekündigt hatten, stehen die Zeichen, dass der Beschluss gutgeheißen wird, schlecht. Die Grünen, die zu den Befürwortern zählen, haben nun einen Änderungsantrag zum vorliegenden Beschluss des Gemeinderats eingereicht. Darin plädieren sie für ein Ja, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen: Die Talstation sollte in der Galileistraße errichtet, eine Anbindung an den Bahnhof geschaffen sowie die Trassenführung auf der Tiroler Seite der Passer gebaut werden.

  • „Wir wollen eine schnelle, platzsparende und kostengünstige Mobilität für alle. Ohne Ausbau der von der Straße unabhängigen Infrastrukturen ist das nicht möglich.“ 

  • Julia Dalsant, Fraktionssprecherin der Grünen: „Wir wollen eine schnelle, platzsparende und kostengünstige Mobilität für alle. Ohne Ausbau der von der Straße unabhängigen Infrastrukturen ist das nicht möglich. Zu diesen Infrastrukturen zählt zum Beispiel eine zweispurige und begradigte Zugstrecke zwischen Meran und Bozen und auch eine straßenunabhängige Verbindung zwischen Meran, Schenna und Dorf Tirol. Busse, die im Stau stehen, sind keine echte Alternative zum eigenen Auto“ Foto: Grüne / Liste Rösch

    „Wir wollen eine schnelle, platzsparende und kostengünstige Mobilität für alle. Ohne Ausbau der von der Straße unabhängigen Infrastrukturen ist das nicht möglich. Zu diesen Infrastrukturen zählt zum Beispiel eine zweispurige und begradigte Zugstrecke zwischen Meran und Bozen und auch eine straßenunabhängige Verbindung zwischen Meran, Schenna und Dorf Tirol. Busse, die im Stau stehen, sind keine echte Alternative zum eigenen Auto“, erklärte Julia Dalsant, Fraktionssprecherin der Grünen. Daher haben sich die Meraner Grünen immer schon für straßenunabhängige Verkehrsmittel, wie etwa die Standseilbahn, als Teil eines umfassenden Mobilitätskonzepts ausgesprochen. In ihrer Aussendung erinnern die Grünen daran, dass der Gemeinderat 2019 mit den Stimmen der Grünen, SVP, Alleanza per Merano und PD den Masterplan genehmigt hat, in welchem eine Seilbahn-Verbindung zwischen Meran, Schenna und Tirol mit Talstation beim heutigen Sessellift und dem Ausgang der sich im Bau befindenden Kavernengarage vorgesehen ist. In ihrem Änderungsantrag zum vorliegenden Beschluss sprechen sich die Grünen ebenfalls für die Galileistraße aus. Sie fordern außerdem, dass die Trasse entlang der Apfel-Plantagen auf der Tiroler Seite der Passer führt: Damit soll einerseits das Naherholungsgebiet Lazag möglichst unberührt bleiben und die Ufer der Passer weiterhin als Ort der Freizeitgestaltung erhalten bleiben. Zum anderen soll eine Aufweitung des Flusses die Stadt Meran vor den immer häufiger werdenden hohen Wasserständen der Passer und möglichen Überflutungen schützen.

  • „Leider deutet derzeit vieles darauf hin, dass Meran durch die Führungslosigkeit und die Streitereien in der Stadtregierung auf seinem Weg in die Zukunft eingebremst wird“, so Andrea Rossi, ehemaliger Vize-Bürgermeister. Wie die Grünen betonen, schaffe die Standseilbahn gemeinsam mit dem Ausbau der Bahnlinie zwischen Meran und Bozen, dem neuen Bahnhof in Sinich und der Elektrifizierung der Busflotte in Meran die Voraussetzung für eine autofreie Innenstadt und ein verkehrsberuhigtes Meran. Jetzt liege es am politischen Willen und Weitblick, damit die öffentliche Mobilität in Meran an Fahrt aufnimmt.