Neues Museum für Ötzi – Ice man
Da das Museum für den Mann aus dem Eis, bislang in einem ehemaligen Bankgebäude der Altstadt untergebracht, zu einem Publikumsmagneten für Bozen geworden ist und immer mehr Besucher anzieht, hat die zuständigen Landesbehörde eine Markterhebung ausgeschrieben, um eine Immobilie mit mindestens 10.000 m² Ausstellungsfläche zu finden. Mittlerweile wurden 3 Angebote bekannt und in der Presse ausführlich kommentiert.
Lab:bz hat sich nun mit dieser Form der Entscheidungsfindung für einen neuen, erweiterten Standort des Archäologiemuseums auseinandergesetzt.
1.
Heute steht das Archäologiemuseum auf einem etwa 800 m² großen Grundstück mit 3 Geschossen, einem Dachgeschoss und einem Kellergeschoss und verfügt schätzungsweise über eine Ausstellungsfläche von 2000 m².
Gefordert werden jetzt aber 10.000 m², obwohl der Ausstellungsgegenstand derselbe bleibt und eine so große Fläche in einem Altstadthaus kaum verfügbar sein dürfte. Oder ist es beabsichtigt, das neue Museum auf der „grünen Wiese“ zu errichten um sich von der Idee einer Museumsmeile zu verabschieden? (zum Vergleich Naturhistorisches Museum Wien – Ausstellungsfläche 7.770 Qm – Naturhistorisches Museum Basel – Ausstellungsfläche 3.000 Qm)
1.Nachweis des Flächenbedarfs?
2.
Die öffentliche Hand (Stadt, Land etc.) verfügt unseres Erachtens über mehrere Objekte im Stadtbereich, die für einen neuen Standort des Ötzi-Museums in Frage kämen. Uns stellt sich die Frage, warum nicht auch diese Orte zur Standortdiskussion vorlegt werden. Wäre da nicht eine langfristige raumordnerische Vision der Museumsentwicklung in Bozen angebracht? Haben doch die wachsenden Besucherströme besonders dieses Museums große Auswirkungen auf den Verkehr und auch auf die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt.
2. langfristige raumordnerische Vision der Museumsentwicklung in Bozen?
3.
Der Entscheidungsprozess über ein neues Archäologiemuseum sollte von der Bozner Bevölkerung mitgetragen werden können und transparent verlaufen. Zumal der größte Medieninhaber Südtirols in die Entscheidungsfindung involviert ist und daher kaum objektive Informationen zu erwarten sind…
Lab: BZ fordert daher eine bürgerbeteiligte Diskussion (z.B. in Form von „Ideencafe“) mit Blick auf eine Gesamtstrategie für die Bozner Museen und eine transparente Informationspolitik über Flächenbedarf und verfügbare Grundstücke bzw. Immobilien im Sinne einer langfristig ausgerichteten Stadtentwicklung unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen, Verkehrs- und sicherheitstechnischen Aspekte.
3. Ist der Entscheidungsprozess über ein neues Archäologiemuseum von der Bozner Bevölkerung mitgetragen und transparent verlaufen?
Für das Stadtlabor Lab:bz
Roberto D‘Ambrogio, Christoph Mayr Fingerle, Alfred Frei, Doris Gotter, Erich Kofler Fuchsberg, Bernhard Oberrauch, Doriana Pavanello, Sigrid Pernthaler, Melitta Pitschl, Alessia Politi, Winfried Theil, Margot Wittig