Blick nach Süden zu Rafenstein und dem Bozner Talkessel
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Zum Johanniskofel in der Sarner Schlucht

Eine Wanderung durch Schluchten, Buschwald und über schroffe Felsen.

Im vorderen, schluchtartigen Teil des Sarntals, wo die Felsen der Rittner und der Jenesier Talflanke eng zusammenrücken und dem Fluss und der Straße kaum Platz lassen, ragt unvermittelt in der schmalen Talferschlucht der Johanniskofel empor – ein mächtiger Felsmonolith, auf dessen Spitze eine kleine Kirche steht. Daneben duckt sich wie ein Adlerhorst, von abschüssigen Äckern und Wein- bergen umgeben, ein Bauernhof und ursprünglicher Buschenschank mit dem sinnigen Namen „Steinmann“ an die felsigen Hänge. 

 

Zum Wegverlauf

Vom Parkplatz an der neuen Sarntaler Straße gehen wir zunächst am Gehsteig kurz in Richtung Bozen, biegen in die ehemalige, mittlerweile für den Autoverkehr geschlossene alte Sarntaler Straße ein (Markierung „Johanniskofel“), gehen durch drei kurze Tunnels tal- auswärts bis links durch die Öffnung der Leitplanken ein gut markierter und ausgeschilderter Steig zu einer Hängebrücke über die Talferschlucht führt. Hier beginnt der steile Aufstieg auf teilweise grob gepflastertem Weg. Nach einer etwa halbstündigen Wanderung durch Schluchten, Buschwald und über schroffe Felsen, von wo aus wir Ausblicke über das vordere Sarntal mit der Ruine Rafenstein und über die Stadt Bozen im Talkessel dahinter genießen, erreichen wir den Steinmannhof.

 

Einkehrtipps

Buschenschank Steinmannhof: Die gastfreundlichen Bauersleute bewirten Wanderer das ganze Jahr über, ganz nach dem Motto: „Wenn wir zu Hause sind, können auch Gäste einkehren!“. Es gibt herzhafte Hausmannskost, im Spätherbst Törggelegerichte, hervor- ragende Eigenbauweine. Familie Winkler, Wangen 9, Ritten, Tel. 0471 602042

 

Das Johanneskirchlein

Vom Steinmannhof führt ein schmaler, ausgesetzter Steig in wenigen Minuten hinauf zum gotischen Kirchlein auf dem Johanniskofel (658 m) mit schwindelerregendem Tiefblick; den Schlüssel zur Kirche verwahren die Bauersleute. Hier oben wurden steinzeitliche Spuren gefunden – ein Beweis für die frühe Besiedelung dieses magischen Ortes. Von einer Burg, vermutlich aus dem 12. Jh., sind nur mehr kümmerliche Mauerreste erhalten. Das Kirchlein ist dem hl. Johannes dem Täufer gewidmet. Der einfache Altar zeigt in seinem Aufsatz ein kleines Bild: Es erzählt die Geschichte der Salome und der Enthauptung des Johannes. Während die Gesellschaft vergnügt tafelt, „serviert“ Salome den Kopf des Johannes auf einem Tablett.


 

Start und Parkplatz an Sarntaler Straße, 477 m

Gehzeit Hinweg 40 Minuten, steil. 230 Höhenmeter, Länge1,3 km (Hinweg)

Nur bei Schneefreiheit zu empfehlen, sonniger Südhang, am späten Nachmittag im Schatten.

Anfahrt: Von Bozen, Talferbrücke, 6,7 km bis zum Parkplatz nach dem 2. Tunnel der neuen Straßentrasse

Mit dem Sarntaler SAD-Bus, Haltestelle