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Die zwei Wunschkandidaten

Die SVP buhlt für die Landtagsliste um zwei Kommunalverwalter. Paul Lintner (Ritten) und Giovanni Seppi (Leifers) sollen im Oktober bei den Landtagswahlen antreten.
SVP Sitz
Foto: Othmar Seehauser
Es sind gleich zwei hohe SVP-Funktionäre, die den Mann seit Wochen bearbeiten. Auf der einen Seite Landeshauptmann Arno Kompatscher und auf anderen Seite der SVP-Kammerabgeordnete Dieter Steger, seines Zeichen Obmann des SVP-Bezirkes Stadt und Land.
Paul Lintner, Bürgermeister der Gemeinde Ritten ist einer der Wunschkandidaten für die anstehenden Landtagswahlen auf der SVP-Liste. Der 52jährige Rechtsanwalt soll eines jener neuen und unverbrauchten Gesichter sein, die am 22. Oktober 2023 für die Volkspartei in den Ring steigen. „Der Pauli wäre ein Lottogewinn“, heißt es in der SVP-Parteileitung.
Lintner steht seit siebeneinhalb Jahren der Großgemeinden Ritten vor und er wurde bei den letzten Gemeinderatswahlen 2020 mit 71,2 Prozent der Wählerstimmen als Bürgermeister wiederbestätigt. Es ist Spitzenergebnis, das deutlich macht, wie beliebt der diskrete Anwalt in der Bevölkerung ist.
 
 
 
Paul Lintner würde aber nicht in das Kandidatenkonzept des SVP-Bezirkes Bozen passen. Er hat in Arno Kompatscher auch einen mächtigen, persönlichen Fürsprecher. Auch deshalb erwägt man, ob der Rittner Bürgermeister über die sogenannte 10-Liste, die der Landeshauptmann zusammen mit SVP-Obmann Philipp Achammer zusammenstellt, auf die Landtagsliste kommen sollen. Nach Information von Salto.bz hat Paul Lintner noch nicht zugesagt. Doch die Zeichen stehen eher für ein Antreten.
Es gibt einen zweiten Kommunalverwalter als mögliche SVP-Landtagskandidaten, der ebenfalls noch am Überlegen ist. Giovanni Seppi.
Der 50jährige Vizebürgermeister der Gemeinde Leifers war bereits bei den Parlamentswahlen 2022 als möglicher Kandidat im Gespräch gewesen. Dass Seppi auch bei den Landtagswahlen als einer der Wunschkandidaten unterm Edelweiss angesehen wird, liegt auch an einer Strategie, die die SVP (noch) nicht an die große Glocke hängen will.
 
 
 
Weil man in der Brennerstraße weiß, dass die SVP 2023 in der traditionellen, deutschsprachigen Wählerschaft Feder lassen muss, hofft man bei diesen Landtagswahlen vermehrt auf italienische Wählerstimmen. Giovanni Seppi wäre für diese Taktik der ideale Landtagskandidat.
Die SVP hofft bei den Landtagswahlen 2023 vermehrt auf italienische Wählerstimmen. Giovanni Seppi wäre für diese Taktik der ideale Landtagskandidat.
Seppi steht zudem als Geometer dem Bauamt der Marktgemeine Kaltern vor. Deshalb geht man davon aus, dass er auch in der Überetscher Großgemeinde einige Stimmen holen würde. Auch Seppi gilt als absolut Kompatscher nahe.
Dass Giovanni Seppi derzeit noch überlegt, hat vor allem einen Grund.
Man geht davon aus, dass der amtierende Leiferer Bürgermeister Christian Bianchi bei den Landtagswahlen für eine italienische Mitte-Rechts-Liste antreten könnte. Damit besteht eine konkrete Chance, dass die SVP in der Stadt Leifers mit Giovanni Seppi das Bürgermeisteramt erobern könnte. Es wäre mehr als nur ein Prestigesieg.
Der SVP-Bezirk Bozen wird Anfang Mai auf einem eigenen Parteitag seine Kandidaten und Kandidatinnen präsentieren. Spätestens bis dahin wird auch klar sein, ob Paul Lintner und Giovanni Seppi wirklich ins Landtagsrennen gehen.