Politica | Mobilität

„Einstöckig nachhaltig“

Offensichtlich hat die Bürgerinitiative von Olang und Rasen/Antholz ihr angepeiltes Ziel erreicht: Statt eines Mega-Baus wird nun ein einfacher Kreisverkehr realisiert.
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Foto: LPA/Ingo Dejaco
Rund zwei Monate nach der Informationsveranstaltung, die unter dem Motto „Redmo dribo: doppelstöckig nachhaltig?“ stattfand, haben gestern die Gemeinden Olang und Rasen/Antholz gemeinsam mit dem Amt für Mobilität im Rahmen einer Bürgerversammlung die geplanten Verkehrslösungen an den Einfahrten nach Olang und ins Antholzertal vorgestellt. Nachdem im Herbst des vergangenen Jahres Gerüchte und Pläne aufgetaucht waren, wonach an der Einfahrt ins Antholzertal ein „doppelstöckiger“ Kreisverkehr, sprich ein Kreisverkehr auf zwei Ebenen, errichtet werden sollte, formierte sich Widerstand innerhalb der Bevölkerung und die parteien- und ortsübergreifende Initiative Olang/Rasen Antholz wurde gegründet. Gemeinsam mit dem Heimatpflegeverband Südtirol und dem Umweltring Pustertal wurde Ende Jänner die eingangs erwähnte Informationsveranstaltung organisiert, wo erstmals verschiedene Projekt-Varianten vorgestellt wurden. Unüberseh- und -hörbar sprach sich die überwiegende Mehrheit der rund 500 Bürger und Bürgerinnen gegen „Mega-Bauprojekte“ aus, die nicht nur das Landschaftsbild verschandeln, sondern noch mehr Verkehr anziehen würden. Die Moderatorin des Abends und Sprecherin der Initiative Olang/Rasen, Katja Renzler, zeigte sich überzeugt, dass man die Bürger und Bürgerinnen informieren müsste, „bevor das Ei gelegt ist“, sprich bevor die Entscheidung zugunsten einer Zwei-Ebenen-Lösung getroffen wird. Offensichtlich haben die Initiative und die Verbände ihr Ziel erreicht, denn statt eines „doppelstöckigen“ Kreisverkehrs soll nun ein einfacher errichtet werden.
 
 
 
 
Wiederum im Kulturhaus von Oberrasen – die Veranstaltung wurde auch live in das Kongresshaus von Olang übertragen – wurden die Projekte von den Bürgermeistern der beiden betroffenen Gemeinden Georg Reden (Olang) und Thomas Schuster (Rasen/Antholz) sowie den zuständigen Landestechnikern vorgestellt. Wie die Bürgermeister eingangs betonten, seien bereits seit 2011 entsprechende Studien und Untersuchungen gemacht worden. Reden und Schuster verwiesen dabei auf die dringende Notwendigkeit des Eingriffs.
„Wir haben verschiedene Studien, Berechnungen und Simulationen für diesen im Schnitt täglich von 20.000 Fahrzeugen befahrenen Verkehrsabschnitt, an dem es immer wieder zu Unfällen kommt, erstellt. Die Kombi-Lösung planfreier Knoten für Olang und Kreisverkehr für Rasen-Antholz trägt allen Erfordernissen, nämlich Sicherheit, Intermodalität, Kosteneinsparung, Resilienz und Umwelt am besten Rechnung“, erklärte Stefano Ciurnelli anhand von Projektionen. Wie der Verkehrsexperte betonte, wären mit zwei Kreisverkehren Staus vorprogrammiert und das Verkehrsaufkommen nicht zu bewältigen.
 
 
 
 
Mit einem schlichten Kreisverkehr und einer Einfädelspur, Fußweg- und Radwegverbindung und Zufahrten soll die T-Kreuzung in unmittelbarer Nähe des Sägewerks am Eingang ins Antholzertal verbessert werden, erklärte Florian Knollseisen, Vize-Direktor des Amtes für Straßenbau Nord-Ost. Für den Kreuzungsbereich Richtung Olang, der aufgrund der vielen Lkws, die den Punkt passieren, schwieriger zu sichern sei als jener in Rasen-Antholz, ist aktuell ein planfreier Knoten, sprich eine Kreuzungslösung auf mehreren Ebenen vorgesehen, berichteten die Planer. Zusätzlich sollen an der Kreuzung auch zwei Bushaltenstellen und eine neue Radverbindung talseits der Straße entstehen. Wie Mobilitäts-Landesrat Daniel Alfreider erklärte, bestehe das Ziel darin, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen sowie die Mobilität mit Bus, Zug und Rad durch die Anbindung an den Bahnhof und passende Radwege weiter zu fördern.