Wer dachte, dass es nach den Neuwahlen wieder ruhiger wird im kleinen Mals, wird bereits eines Besseren belehrt. „Offene Gemeindeliste Mals im Ausschuss (leider) nicht vertreten", kritisiert Peppi Stecher, einer der deklarierten Widersacher des alten und neuen Bürgermeisters, im Namen seiner Liste Veiths Vorgehen bei der Bildung des Gemeindeausschusses. Der soll am morgigen Freitag vorgestellt und bestätigt werden - und wird nur aus Vertretern der Südtiroler Volkspartei bestehen. Aus aktuellen SVP-Vertretern, um präzise zu sein. Denn einige SVP-ler, wie die bisherige Vize-Bürgermeisterin Sibille Tschnett oder Gerold Frank, sitzen in der neuen Amtsperiode für die Offene Gemeindeliste im Gemeinderat.
Sechs Gemeinderäte umfasst die Fraktion der Liste dort künftig – jeder dritte Bürger hat sie am 10. Mai gewählt, erinnern Egon Alber, Ruth Fabi-Kofler, Gerold Frank, Peppi Stecher, Sibille Tschenett und Johann Ziernheld. „Diese Wähler und deren Anliegen bei der Ausschussbildung von vorne herein zu übergehen, zeugt in keiner Weise von demokratiepolitischem Feingefühl und Wertschätzung den Bürgern gegenüber“, meinen die neugewählten Gemeinderäte. Bereits drei Tage vor einem informellen Treffen mit dem wieder bestätigten Bürgermeister hätten sie aus der Zeitung von seinem Vorhaben erfahren, allein mit der SVP regieren zu wollen. An dieser habe Veith trotz des Vorschlags festgehalten, mit der Aufstockung des Ausschusses auch ein Mitglied der Offenen Gemeindeliste Mals zu berücksichtigen. „Eine einmalige Chance um ein wichtiges, positives Signal zu setzen, auch um die tiefen Gräben in der Gemeinde zu kitten und gemeinsam ein neues Kapitel aufzuschlagen“, wie die Bürgerlistler meinen. Doch Ulrich Veith habe ihrem Vorschlag in einer kurzen Mitteilung entgegengehalten, dass er „um alle Fraktionen und Gruppierungen berücksichtigen zu können den Ausschuss nur mit SVP-Räten besetzen müsse.“
Ihr Wahlversprechen will die Gemeindeliste dennoch halten: „Die sechs Gemeinderäte werden ihren Beitrag leisten, um Vorschläge einzubringen und ihrer Kontrollfunktion nachzukommen. "Wir werden in der Opposition sitzen, ohne dabei jedoch nur Obstruktion zu leisten“, erklären sie. Dennoch lässt sich jetzt schon absehen: Ruhig wird es nicht werden in Mals.