Ambiente | Bozens Müll

Meine Tonne... verspätet sich!

Lange wurde über Probleme bei der Umstellung auf das neue Müllsammelsystem in Bozen diskutiert. Jetzt ist klar: Die Einführung muss um mindestens einen Monat verschoben werden.
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Foto: © Oswald Stimpfl

„Besser etwas später mit beiden Beiden starten, als etwas früher und dafür mit dem falschen Fuß“, hatte die Pressesprecherin des Umweltbetriebes der Stadt Bozen, Seab, Valentina Princigalli vergangene Woche gesagt und damit eine mögliche Verzögerung bereits angekündigt. Dass es jetzt gleich ein ganzeer Monat wird, macht das Ausmaß der Probleme deutlich vor denen die Seab derzeit noch steht.

Problem Nummer eins: Rund zehn Prozent der Haushalte und Betriebe haben noch keine eigenen Tonnen erhalten. Auch weil für die Umweltbetriebe in in allen Fällen klar ist, wer die Kunden eigentlich sind und wie man sie erreicht. Mit einer Infokampagne sollen in den kommenden Wochen all jene, die bislang noch keine Tonne erhalten haben aufgefordert werden, sich selbst zum Sitz der Seab zu begeben und die Tonne notfalls persönlich abzuholen.

Denn sobald das neue Müllsammelsystem startet, verschwinden die alten Tonnen von den Straßen und wer dann keinen Schlüssel für eine der neuen Tonnen besitzt, sieht alt aus. Aber auch den umgekehrten fall gibt es: Menschen bei den schon seit fast zwei Jahren eine „neue“ Tonne im Keller verstaubt, weil sie mal für ein Pilotprojekt vorgesehen waren, das es später nie gegeben hat. Manche haben jetzt zusätzlich sogar noch Müllsäcke bekommen, die eigentlichn nur für jene Haushalte gedacht sind, denen schlicht der Platz fehlt, um eine Mülltonne aufzustellen.

Problematisch sind auch fehlende Zweitschlüssel für die neuen Tonnen oder die Unklarheit darüber, wieviele Haushalte tatsächlich vom Abholservice für die Tonnen gebrauch machen wollen, den die Seab gegen Gebühr anbietet. Ein echtes Ärgernis, nicht nur für viele Bürgen sondern offenbar auch für die Stadtpolizei, sind dagegen die sogenannten Abholinseln, die mit gelben Linien und dem Piktogramm eines Müllsackes überall im Stadtgebiet, scheinbar wahlos auf die Straßen gepinselt wurden. Hier wurde allem Anschein nach nicht nur der Hausverstand, sondern auch Straßenverkehrsordnung missachtet. In all diesen Punkten soll nachgebessert werden und es fragt sich, ob ein Monat dafür reicht. Valentina Princigalli bleibt freilich zuversichtlich.