Ambiente | Talferunfall

Badesee für Bozen?

Reaktion auf Talfer-Rettung: Rudi Benedikter fordert Umsetzung eines 21 Jahre alten Gemeinderatsbeschlusses.
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Foto: LPA

Genießen die Bozner bald Badesee-Ambiente vor der Haustür? Als Antwort auf die Medienberichte vom Freitag (28. Juni) zum jüngsten Unfall in der Talfer, bringt der Stadtrat Rudi Benedikter einen vergessenen Vorschlag wieder zur Debatte: „Ein natürlicher Badesee entlang der Talfer!“ lautet seine Forderung. In der Stellungnahme erklärt Benedikter, dass immer wieder Menschen bei den heißen Bozner Temperaturen auch außerhalb des Lidos Erfrischung suchten, speziell in der Talfer. Der Stadtrat rät dringend von solchen Aktionen ab und betont, wie gefährlich ein Badeversuch im Fluß sei, besonders wegen des unberechenbaren Schwellbetriebes. Um jedoch dem Verlangen der Anwohner nach Abkühlung gerecht zu werden und eine sichere und umweltfreundliche Alternative neben den Bädern bieten zu können, braucht es laut Benedikter eine Lösung. Keine neue Erkenntnis, schon 1996 stimmte die Bozner Gemeinde, anlässlich der Überarbeitung des Sportstättenplans und auf Vorschlag der Gemeinderäte Evi Keifl und Benedikter, mehrheitlich für „die Errichtung eines zweiten, öffentlichen naturnahen Schwimmbades auf dem Gemeindegebiet, das ökologischen und modernen städteplanerischen Erfordernissen entspricht“

Die Begründung des Beschlusses Nr. 118 vom 23.07.1996 lautet:

„Die Talfer war früher das natürliche „Lido“ der Bozner. Viele haben in den ruhigen Seitenarmen des Flusses schwimmen gelernt – oder in der Schwimmschule an der Gugl um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Ein Badesee knüpft an diese Tradition an, fügt sich auf natürliche Weise in die Flusslandschaft ein und erhöht den Erholungswert. See und Liegewiese sollen nicht umzäunt werden, sondern frei zugänglich sein. Das Angebot Badesee an dem vorgeschlagenen Standort richtet sich an die gesamte Bevölkerung….“

Mittlerweile gebe es einige gelungene Beispiele für Natur-Schwimmbäder oder Badeseen in Südtirol, so Benedikter. Deshalb seine Forderung an den Bozner Stadtrat und den Gemeinderat, "den damaligen Beschluss - gemäß den heutigen Erfahrungswerten und technischen Kriterien - umzusetzen".