“Unser soziales Netz hat gehalten“

Fast 10 Millionen Euro. So viel hat das Land zwischen April und Juli an Covid-Soforthilfen an über 7.200 von der Krise betroffenen Familien und Bürger ausbezahlt.
Am Montag zog Soziallandesrätin Waltraud Deeg Bilanz. Die Summe sei “ein wichtiger Beitrag gewesen, um plötzlich und unerwartet eintreffende Einkommensausfälle auffangen zu können”, meint Deeg.
Die “Finanzielle Soforthilfe Covid-19” sollte vor allem jene Menschen mit bis zu 800 Euro monatlich unterstützen, die auf keine anderen Unterstützungsleistungen des Staates oder des Landes zurückgreifen können. Diese Leistung wurde über eine Eigenerklärung bei den Sozialsprengeln angesucht und nach maximal 30 Tagen ausbezahlt. Insgesamt 1.210 Antragsteller konnten so mit 2,003 Millionen Euro unterstützt werden. Eine weitere wichtige Covid-Leistung waren der Sondermietbeitrag und der Sonderbeitrag für Wohnnebenkosten. Im Zeitraum April bis Juli 2020 haben 6.075 Leistungsempfänger diese Unterstützungsmaßnahem in Anspruch genommen, dafür wurden Geldmittel in Höhe von 7,92 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Zusätzlich zu diesen Corona-Sonderleistungen konnten auch die ordentlichen Leistungen der finanziellen Sozialhilfe in Anspruch genommen werden. “Dabei wurden 1.100 Leistungsempfänger mit 2,01 Millionen Euro über das Soziale Mindesteinkommen und 8.500 Bürgerinnen und Bürger mit 9,08 Millionen Euro durch den Beitrag Miete und Wohnungsnebenkosten finanziell unterstützt”, so Deeg. Sie betont: “Unser soziales Netz hat gehalten, weil es ein gutes Zusammenspiel der öffentlichen und privaten Träger gab.“
Wichtig sei dabei die gute Zusammenarbeit mit den Sozialsprengeln und die Aufrechterhaltung von Unterstützungsdiensten gewesen, aber auch die Flexibilität und Hilfsbereitschaft der jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So konnten ambulante Dienste wie Hauspflege und Essen auf Rädern nach dem staatlichen Lockdown vom 9. März – in reduzierter Form – weiter gewährleistet werden.
“Damit konnten wichtige Unterstützungsleistungen für pflegebedürftige Menschen und ihre Familienangehörigen angeboten werden konnten”, meint der Präsident der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt Alois Kröll. Jährlich werden über 5.700 Menschen von der Hauspflege unterstützt und 382.000 Mahlzeiten an über 2.600 Betreute von Essen auf Rädern beliefert.
Die Direktorin der Landesabteilung Soziales Michela Trentini erinnert: “Nach der Schaffung der gesetzlichen Möglichkeiten haben wir mit Mut und Aufmerksamkeit die Wiederöffnung der sozialen Dienste ab Mitte Mai schrittweise unternommen, und das als erste im gesamten Staatsgebiet.”
Seit 25. Mai sind auch die Tageseinrichtungen für Menschen mit Behinderungen wieder offen.
Doch die Krise ist nicht vorüber. “Wir erwarten, dass künftig verstärkt Sozialhilfeleistungen beantragt werden, vor allem was den Mietbeitrag angeht, weil die finanziellen Schwierigkeiten andauern und die Wohnmarktsituation sich weiter anspannen wird”, gibt der Burggräfler Sozialdienstdirektor Florian Prinoth zu bedenken. Landesrätin Deeg betont das Bewusstsein für diese Situation und verweist auf die Anfang Juni gegründete Task Force Armut: “Damit wollen wir gut hinschauen, ob wir die Menschen mit den Leistungen treffen und schauen, was es künftig an zusätzlichen Leistungen braucht, um die Menschen in unserem Land im sozialen Netz auffangen zu können.”
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