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Kleiner Cowboy, ganz groß!

Der Film „Der kleine Cowboy“ wurde im Rahmen des "Dolomitale Filmfestival" zum besten Kurzfilm gekürt. Ein Sieger-Gespräch mit der Regisseurin und einem der Produzenten.
Kleiner Cowboy
Foto: Topfilm

salto.bz: Ihr habt mit dem Kinder- und Kurzfilm „Der kleine Cowboy“ den Preis des Dolomitale Filmfestival 2020 gewonnen. Wie groß ist die Freude?

Lisa Maria Kerschbaumer: Die Freude ist wirklich sehr groß. Der kleine Cowboy hat auf der Dolomitale seine Premiere gefeiert. Und: Seinen Film zum ersten Mal einem Publikum zu zeigen, ist für mich immer aufregend. Man weiß nie, wie gut oder schlecht er bei den Leuten ankommen wird. Dass Der kleine Cowboy den Leuten so gut gefallen hat und wir sogar den Preis für den besten Kurzfilm gewonnen haben, war daher wirklich ein wunderschönes Erlebnis.
Tobias Gruber: Die Freude ist riesig. Dieser Preis ist für uns alle ein Zeichen der Anerkennung, da wir sehr viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt haben. 


Welche Erwartungen hattet ihr an das Festival? Wie groß war die Konkurrenz?

Tobias Gruber: Ich habe mir schon gedacht, dass wir gute Chancen haben, aber nicht, dass wir gewinnen werden, weil eben noch weitere richtig gute Filme dabei waren...
Lisa Maria Kerschbaumer: Die sechs Kurzfilme, die für den Preis nominiert waren, waren alle wirklich gut. Ich hätte es jedem anderen gegönnt. 

Wenn wir es am Ende schaffen, dass die Menschen, die den Film sehen – ein ganz kleines bisschen – über die Thematik Mobbing nachdenken, dann haben wir gewonnen. 
(Tobias Gruber)

Wie aufwendig gestaltete sich der Dreh für „Der kleine Cowboy“?

Tobias Gruber: Der Dreh war relativ aufwendig, weil wir viele Darsteller, eine gut 20-köpfige Crew und viele Drehorte hatten. Ende August 2019 haben wir den Film an insgesamt 6 Tagen gedreht. 
Lisa Maria Kerschbaumer: Noch schwieriger als der Dreh selbst war es, eine Finanzierung für den Kurzfilm aufzustellen. Es hat über zwei Jahre gedauert, bis wir es – von der ersten Idee, zum Dreh und bis zur Fertigstellung – geschafft haben.
Der Dreh selbst hat unglaublich viel Spaß gemacht. Die talentierten Kids vor der Kamera waren motiviert und auch hinter der Kamera herrschte einfach ein tolles Arbeitsklima. 

 

Welche Strategie der Auswertung verfolgt ihr mit dem Film?

Lisa Maria Kerschbaumer: Wir werden mehrere Wege einschlagen: Einerseits wollen wir den Film hier in Südtirol zugänglich machen. Wir planen deshalb Vorstellungen in verschiedenen Schulen, um daneben mit den Schülern über das Thema Mobbing zu sprechen. Der andere Weg ist sicherlich der klassische „Kurzfilm-Weg“, bei dem wir vor allem bei Kurzfilmfestivals einreichen wollen und so eine internationale Reichweite bekommen.
Tobias Gruber: Wir hoffen natürlich, dass wir den Film noch auf anderen Festivals zeigen. Außerdem hoffen wir auf das Interesse der lokalen Fernsehsender. Wenn wir es am Ende schaffen, dass die Menschen, die den Film sehen – ein ganz kleines bisschen – über die Thematik Mobbing nachdenken, dann haben wir gewonnen. 

Wieviel Italo-Western steckt in diesem Cowboy-Kurzfilm?

Lisa Maria Kerschbaumer: Ich habe versucht, alle Western-Elemente an Südtirol anzulehnen. Es war mir wichtig, ein authentisches und vielleicht neues Bild zu schaffen, bei der ich mich auf Italo-Western basiere, aber ein paar moderne Twists einbaue.

Was geschieht mit dem Preisgeld? Bei einem Cowboy vermutet man…

Tobias Gruber: …dass der Cowboy mit neuen Pistolen ausgestattet wird.
Lisa Maria Kerschbaumer: Ich denke, dass wir Teammitglieder uns wahrscheinlich duellieren werden... 

DER KLEINE COWBOY: Der 10-jährige Valentin (Valentin Leonhardy Reichhalter) will Autor werden. Obwohl er großartige Essays schreibt, stottert er beim Lesen und wird von seinen Schulkameraden gemobbt. Aber als Cowboy Billy (Thomas Hochkofler) plötzlich auftaucht und beschließt, Valentin zum Cowboy auszubilden, stehen große Veränderungen bevor...