Akuter Klärungsbedarf

Ein Gespenst geht in Meran um. Sein Name: Bettenabbau in der Sanität. Nach dem Verwirrspiel um die Geriatrie-Abteilung im Meraner Krankenhaus geistert nun auch in der Privatklinik St. Anna die Nachricht herum, dass von den 38 Betten dort 15 gestrichen werden sollen. Bei einer Aussprache mit dem Sanitätsdirektor Oswald Mayr habe dieser angedeutet, dass der Gesundheitsbezirk Meran künftig auf die 15 Akutbetten für Patienten, die zum Entzug ins St. Anna kommen,verzichten wolle. Die 23 Betten für Langzeitpflegepatienten seien hingegen nicht gefährdet. Das berichtete zumindest der Direktor der Privatklinik, Stefano Crespi im Gespräch mit mehreren Medien am Mittwoch. Bereits vor knapp drei Jahren musste man im St. Anna Betten reduzieren, daher war die Besorgnis umso größer. Auch angesichts der Tatsache, dass es noch keine offizielle Mitteilung von Seiten des Meraner Gesundheitsbezirks gibt. “Wenn sich das bewahrheitet, steht es schlecht ums St. Anna”, wird Stefano Crispi von der Tageszeitung zitiert. Er fordert: “Wir wollen Klarheit.”
Den “angeblichen Bettenabbau” will man von Seiten des Sanitätsbetriebs nicht bestätigen. Das teilt Oswald Mayr in einem Schreiben am frühen Mittwoch Nachmittag mit. Die Gespräche bei der Akutbettenplanung seien noch im Laufen und es gebe verschiedene Vorschläge, so Mayr. Er unterstreicht: “Es sind noch keine Entscheidungen zur Akutbettenplanung im gesamten Südtiroler Sanitätsbetrieb getroffen worden.” Der Ball bezüglich neuer Parameter für den Bettenschlüssel liege sowieso bei der Landesregierung und hingen auch mit den Vorgaben des künftigen Landesgesundheitsplan zusammen, präzisiert der Sanitätsdirektor. Bei den Rahmenbedingungen des Sanitätsbetriebs für die strategische Planung und Aufteilung zukünftiger Betten müsse “unser gemeinsames Ziel sein, eine angemessene Betreuung für die Bevölkerung in einer landesweiten Optik sicherzustellen”, schließt Mayr.
Doch der Hund liegt noch woanders begraben, wie Crispi erklärt. Man vermisse ganz allgemein die Einbeziehung der St.-Anna-Klinik. Eine verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit käme allen zugute. “Gerade beim jetztigen Personal-Engpass in der Meraner Geriatrie könnten wir vorübergehend einspringen”, sagt der Klinik-Direktor zur Tageszeitung. Und im Alto Adige: “Das wäre eine Lösung, die darüber hinaus nichts kosten würde. Also warum uns nicht involvieren?”