Politica | Drusus-Kaserne
„Denkmalschutz? Da bin ich beruhigt“
Foto: Facebook/Dieter Pinggera
In der Gemeinderatssitzung von Schlanders, die vor rund zwei Wochen abgehalten worden war, war natürlich der Teilabriss an den beiden Gebäuden der Drusus-Kaserne ein heiß diskutiertes Thema bzw. vor allem die Art und Weise. Unter anderem kritisierte SVP-Gemeinderätin Julia Pircher, dass die amtierenden Gemeinderäte im Bürgerbeteiligungsprozess zwischen 2011 und 2013 nicht involviert waren, sich aber gezwungen sahen, einem fertigen Projekt zuzustimmen. Zudem liege ihrer Meinung nach noch kein Plan zu einer effektiven Umsetzung vor.
Darüber ist noch nicht entschieden worden!
„Wir reden über die Hüllen, aber nicht über die Inhalte. Und die Gemeinderäte sollten Bescheid darüber wissen, was letztendlich realisiert wird“, so Pircher, die in diesem Zusammenhang einen Beschluss des Gemeindeausschusses nannte, in welchem angeblich die Versteigerung bereits festgeschrieben und das PPP-Projekt offensichtlich fallen gelassen wurde. Im Rahmen der Gemeinderatssitzung wurde dies von Bürgermeister Pinggera heftig dementiert, der erklärte: „Darüber ist noch nicht entschieden worden!“
Tatsächlich hat der Gemeindeausschuss von Schlanders am 18. Jänner 2022 einstimmig beschlossen (Beschlussniederschrift des Gemeindeausschusses Nr. 15), das „Umsetzungskonzept für das Restrukturierungsprojektes für das ex Kasernenareal in Schlanders zu genehmigen und die erste Phase für die Umsetzung einzuleiten.“ Wie es in den vorhergehenden Erläuterungen heißt, sei ein Drei-Phasen-Umsetzungszeitraum mit jeweils fünf Jahren erarbeitet worden, „was sinnvoll erscheint, unter Einbezug sämtliche lokalen, sozioökonomischen Gegebenheiten. Es gilt nun die erste Phase ein zu leiten und das Umsetzungsprojekt zu starten, wobei nach internen Erhebungen ein Versteigerungsverfahren als das Zielführende erachtet wird.“
Insofern erscheinen Pirchers Aussage und Einwände im Rahmen der Gemeinderatssitzung durchaus nachvollziehbar.
Auf Nachfrage von Salto.bz erklärte Bürgermeister Pinggera, dass die Versteigerung eines Teils des Kasernen-Areals als Option in Erwägung gezogen wird. Ausgenommen davon ist natürlich jenes Gebäude, die Palazzina Servizi, in welchem die „BASIS Vinschgau Venosta“ derzeit ihren Sitz hat. Bzgl. Versteigerung Ja oder Nein gibt es aber noch keine formelle Entscheidung. Grund dafür ist eine noch ausstehende Durchführungsbestimmung den Wohnbau betreffend. Immer wieder sei man vertröstet worden und dem letzten Erkenntnisstand zufolge bedürfe es sogar einer Änderung im Raumordnungsgesetz, so Pinggera. Angesprochen auf eine mögliche Unterschutzstellung des gesamten Areals – bisher wurde nur eine vorläufige ausgesprochen, welche 180 Tage wirksam ist – erklärt der Bürgermeister: „In dieser Hinsicht bin ich sehr beruhigt.“ Schließlich müsse auch das Denkmalamt die Faktenlage akzeptieren.
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