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Positive Bilanz für die Genossenschaften trotz Wirtschaftskrise

171 angeschlossene Südtiroler Genossenschaften, 2.207 in den Genossenschaften beschäftigte Personen und 11.564 Mitglieder: das sind die Daten von Legacoopbund, die heute in Bozen während der Jahresversammlung des Vereins vorgestellt wurden.
 
Parco Tambosi
Foto: (c) Salto.bz

Ob biodynamische Landwirtschaft oder Journalismus, ob Theater oder Sprachkurse: die 171 Genossenschaften, die an Legacoopbund angeschlossen sind, sind in den verschiedensten Bereichen tätig. Sie zählen 11.564 Mitglieder und in ihnen sind 2.207 Personen beschäftigt, davon sind 61,71% Frauen. Das sind die Daten der Sozialbilanz 2012 von Legacoopbund, die heute während der Jahresversammlung des Vertretungsverbandes vorgestellt wurden. Mit dabei der Präsident der Handelskammer Michl Ebner, der Vizedirektor des Raiffeisenverbands Robert Nicolussi, die Vizedirektorin von Confcooperative Letizia Lazzaro und die Abteilungsdirektorin des Amtes für die Entwicklung des Genossenschaftswesens, Manuela Paulmichl.

Schwierige Zeiten, gute Zeiten für Genossenschaften

Er habe die Sozialbilanz durchgeblättert und eine Reihe von Zahlen gesehen, die ihn sehr beeindruckt hätten, sagte Michl Ebner: 130 Mio. Euro Gesamterlöse – dies zeige, dass die Genossenschaften einen wichtigen Beitrag für das Wirtschaftsleben des Landes leisten. Auf die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage wies Heini Grandi, Präsident von Legacoopbund hin, doch ein Positives zeige sich: „Im Jahr 2012 hatten wir 12 Neugründungen – ein Zeichen, dass gerade in schwierigen Zeiten die Menschen wieder mehr auf die Werte des Genossenschaftswesens setzen: Zusammenarbeit, Solidarität und lokale Verankerung rücken wieder in den Vordergrund.“

Sechs der zwölf neu gegründeten Genossenschaften sind darum auch Sozialgenossenschaften, Genossenschaften, die das allgemeine Interesse der Gemeinschaft verfolgen. „Heute ist das Interesse für die genossenschaftlichen Unternehmen groß“, erklärt Monica Devilli, Kommunikationsverantwortliche von Legacoopbund: „Seit Jänner haben sich nun schon 47 Gruppen für eine Beratung zur Gründung einer Genossenschaft an uns gewendet und es wurden fünf neue Genossenschaften gegründet.“

Südtirol ist Genossenschaftsland

Während der Generalversammlung wurde auch die Studie von Euricse über das Genossenschaftswesen in Südtirol vorgestellt. „Südtirol ist ein genossenschaftliches Gebiet. Es gibt nicht viele Orte auf der Welt, wo man eine solche Dichte und Verankerung der Genossenschaften finden kann“, erklärt Gianluca Salvatori, Geschäftsführer von Euricse. Mehr als 800 Genossenschaften sind in Südtirol aktiv (1,58 Genossenschaften für jede 1.000 Einwohner) und einer von drei Südtiroler Bürgern ist Mitglied einer Genossenschaft. Die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten in den an Legacoopbund angeschlossenen Genossenschaften ist 589 und die meisten von ihnen, 451 (76,57%), sind Frauen. Die Frauen machen 61,71% der Arbeitskräfte der Genossenschaften aus. 174 ist hingegen die Anzahl der benachteiligten Personen, die in den Sozialgenossenschaften des Typs B von Legacoopbund, angestellt sind, während weitere 79 Personen im Jahr 2012 ein Praktikum in denselben Genossenschaften durchgeführt haben.