Ein erfolgreiches ungerades Jahr
„Die vorzüglichen Weine und Speisen laden dich ein – versäume nicht die Gelegenheit und lebe glücklich“ – so das Original-Zitat aus einem historischen Dokument. 344 Jahre später gilt dies im Lichte der Positionierung Südtirols als „begehrenswertester Lebensraum Europas“ umso mehr, bedarf aber auch einer zeitgemäßen Neuinterpretation. Herausragende Gastfreundschaft als Differenzierungsmerkmal in einer weitgehend uniformen Messelandschaft: dieser jahrhundertealten Ausrichtung wurde mit den Investitionen in den Restaurant- und Barbereich im Dienstleistungszentrum der Messe Bozen neues Leben eingehaucht. Mit der Brasserie 1857 und dem Restaurant Forst Season wurden zwei neue Lokale geschaffen, die das gesamte Messequartier nicht nur während der Messen, sondern das ganze Jahr über zu einem attraktiven Begegnungspunkt machen. Die Investitionen ins Messequartier fanden weiters in den drei Ebenen der Galerie der Messehallen ihren Niederschlag: in einer ersten Phase wurde die Galerie durch Renovierungsmaßnahmen, die positive Auswirkungen auf die Aufenthaltsqualität haben, aufgewertet. Zusätzlich wurde die Galerie mit einem neuen digitalen Hinweis- und Leitsystem ausgestattet. Daneben wurden mit der Neubemalung des gesamten Messegeländes samt neuem Farbkonzept weitere qualitative Akzente gesetzt.
Das Messegeschäft hat sich im Jahr 2017 stabil entwickelt. Die stärksten Veranstaltungen waren Klimahouse, Hotel und Agrialp. Bei diesen Messen konnte das gesamte Messegelände komplett belegt werden. Hinsichtlich Internationalisierung ist die positive Entwicklung der Alpitec China hervorzuheben und die erstmalige Durchführung von Interpoma China. Insbesondere das Engagement bezüglich Interpoma China ist als längerfristige Investition in den chinesischen Markt zu sehen und als erste Initiative, um die internationale Leitmesse Interpoma global stärker zu verankern und damit auch den Standort in Bozen zu stärken.
Erwähnenswert ist auch die positive Entwicklung der zwei großen Publikumsmessen Freizeit und Herbstmesse. Während viele andere Messen in unserer Größenordnung mit ihren Publikumsmessen zu kämpfen haben, ist das Besucherinteresse für die Messen in Bozen weiterhin hoch.
Die Gesamtleistung betrug im Jahr 2017 8.998.291 Euro und liegt aufgrund der zweijährigen Veranstaltungen zwar wie gewohnt unter dem Ergebnis des geraden Jahres 2016, aber auf dem Niveau des Vergleichsjahres 2015. Das Jahresergebnis nach Steuern übertraf mit 156.140 Euro das Budgetziel.
Die angesprochenen Zahlen beinhalten nicht jene von Tipworld, unserer Tochtergesellschaft. Diese betreibt unter der Organisation von Messe Bozen die Messe Tipworld in Bruneck mit einer Jahresleistung von 600.000 Euro und einer in den letzten Jahren immer positiven Bilanz.
Auf organisatorischer Ebene stand die Neuorganisation in Themenfelder im Mittelpunkt. Alle bestehenden Messen wurden den Themenfeldern Landwirtschaft, Berg, Tourismus, Klima/Nachhaltigkeit und B2C zugeordnet; aus diesen starken Themenfeldern heraus soll zukünftig vor allem in qualitativer Hinsicht Wachstum generiert werden. Zusätzlich wurde mit dem neuen Bereich „Digital Business“ eine kleine Einheit geschaffen, die sich zunächst auf die durchgehende Digitalisierung der internen Prozesse konzentrieren wird und in einem zweiten Schritt neue Geschäftsmöglichkeiten im digitalen Bereich entwickeln soll.
Eine der Kernaufgaben von Messe Bozen ist es, die Akteure der klar definierten Stärkefelder des Landes Südtirols mit Akteuren aus dem In- und Ausland zusammenzubringen. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung fragen sich viele Akteure dieser Stärkefelder wohin sich die eigene Branche entwickeln wird: wir wollen durch die Einbeziehung der relevantesten Experten der jeweiligen Sektoren Antworten darauf geben, denn wir sind überzeugt, dass der Erfolg der jeweiligen Messen dadurch langfristig gesichert bleibt.