Fair und gerecht
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In Südtirol bekommt man für das praktische Jahr, das beim Medizin-Studium absolviert werden muss, 480 Euro brutto pro Monat. Zu wenig, ist Zeno Oberkofler, Erstunterzeichner des Beschlussantrages, überzeugt. Denn davon könne man sich in Bozen noch nicht einmal ein WG-Zimmer leisten und im Vergleich zu Österreich, wo je nach Bundesland bis zu 900 Euro vergütet werden, sowie der eigenen Verwaltung hinke Südtirol enorm hinterher. Hintergrund ist der, dass Medizinstudenten in Österreich und Deutschland während des Studiums verpflichtende Praktika absolvieren müssen. „Da viele Südtiroler im Ausland studieren, ist die Möglichkeit, auch in Südtiroler Krankenhäusern das praktische Jahr zu absolvieren, sehr wichtig. Dies ist ein erster und wesentlicher Schritt, um es für im Ausland Studierende attraktiver zu machen, nach dem Studium wieder nach Südtirol zurückzukehren“, so Oberkofler. Im Rahmen der Ausbildung müssen mehrere Praktika absolviert werden. Das „praktische Jahr“ oder „klinisch-praktische Jahr“ wird in den letzten Semestern des Medizinstudiums absolviert. Hier geht es um praktische ärztliche Fähigkeiten.
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Mindestens 800 Euro
Die Studenten erhalten dabei die Möglichkeit, verantwortungsvollere Aufgaben zu übernehmen. Je nach Staat und Region ist für das praktische Jahr oder die Famulatur auch eine Vergütung vorgesehen, so Oberkofler und erklärt, dass es sich dabei oft eher um eine Aufwandsentschädigung handle, da man es den Studenten und Studentinnen zumindest ermöglichen möchte, ohne weiteren Nebenjobs bis ans Monatsende zu kommen. Wenn diese neben ihrer ganztägigen Praktikumsarbeit in der Klinik noch einen anderen Job ausüben müssen, gehe dies zulasten der Ausbildung. „Abgesehen davon sollte es grundsätzlich keine unbezahlten oder unterbezahlten Praktika geben. Jedes Praktikum ist mit Einsatz und einer gewissen Verantwortung verbunden und sollte immer fair und gerecht bezahlt werden“, so der Grüne Abgeordnete, der von der Landesregierung fordert, die Vergütung von Famulatur und klinisch-praktischem Jahr ab dem Jahr 2025 auf mindestens 800 Euro zu erhöhen. Dies sei nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine Frage der Attraktivität für den Standort Südtirol. Will man in Zukunft eine zuverlässige Gesundheitsversorgung gewährleisten, dann brauche man unbedingt Menschen in Gesundheitsberufen und nur wenn man bereits während der Ausbildung die Arbeit der Menschen honoriert, könne man auch langfristig Fachkräfte nach Südtirol zurückholen. „Um neue Fachkräfte aus Deutschland und Österreich anzuwerben, wären Italienischkursangebote zudem vorteilhaft. Oft haben Studierende aus diesen Ländern sprachliche Schwierigkeiten, sich in der Arbeit im Krankenhaus während des praktischen Jahres einzubringen“, erklärt der Landtagsabgeordnete der Grünen und schlägt vor, bereits während der Ausbildung einen kostenlosen Italienisch-Sprachkurs anzubieten. Ein weiteres Anliegen betrifft den Anspruch auf bezahlten Krankenstand während eines Praktikums, der mit dem Beschlussantrag ebenfalls umgesetzt werden soll.
Meines Wissens gibt es für…
Meines Wissens gibt es für KPJ-Studenten im Südtirol manchmal eigene Unterkünfte, das muss man mit berücksichtigen.
Die nächste Frage ist: was muss gegeben sein, damit ein KPJ-Student danach da bleibt und z.B. direkt eine weiterführende Ausbildung in Südtirol macht?
In Österreich ist es gängig, dass KPJ-Studenten direkt eine Stelle angeboten wird.
D.h. eigentlich müsste man erst erheben, wie viel Prozent der KPJ-Kapazitäten aktuell genutzt sind. Falls da viel Luft nach oben vorhanden ist, sollte man wirklich über eine Anhebung der Vergütung nachdenken, aber immer gekoppelt mit einem Versuch, die Leute dann auch in langfristige Dienstverhältnisse zu bekommen.
Herr Hopfgartner,sehr gut…
Herr Hopfgartner,sehr gut erklärt,ob das in der Landesregierung angekommen ist,bezweifle ich!