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Tourismusverein Brixen stellt Tätigkeit ein

Lange Gesichter beim Tourismusverein Brixen, bzw. dessen Präsident Markus Huber, der sehr auf das Seilbahnprojekt Brixen gehofft hatte.

Bei der außerordentlichen Vorstandssitzung  am Montag vormittag in Brixen wurde Bilanz gezogen: Hatte man doch beim Tourismusverein Brixen ohne Wenn und Aber auf das Seilbahnprojekt mit Standort Bahnhof gesetzt und durch das basisdemokratische Nein beim Referendum am 21. September eine arge Schlappe einstecken müssen. Markus Huber, Präsident des Brixner HGV und Projektant eines Hotels am Ploseberg wollte seinen Rücktritt bekanntgeben, dass dies nicht geschah, sei nur den Vorstandsmitgliedern zu verdanken, "diese hätten ihn davon abgehalten, das Handtuch zu schmeißen", so Huber zu RAI Südtirol.

Er sei erbittert und enttäuscht, so Huber, zwar hätte er als Projektant unmittelbar von einem Seilbahnprojekt profitiert, doch glaube er, auch der Stadt Brixen und ihrem Tourismus hätte die Seilbahn neuen Aufschwung gegeben. "Einen tiefen Riss" sieht Huber durch die Brixner Gesellschaft gehen, zwischen Seilbahngegner und Seilbahnbefürwortern, zwischen Städtern und Fraktionen. 

Für die nächsten 6 Monate werde der Tourismusverein auf Sparflamme fahren, es sollen keine Projekte und keine Beschlüsse mehr gemacht werden, nur die ordentliche Geschäftsleitung abgewickelt. Und man hoffe, dass sich der Geschäftsführer der Plose-Seilbahn Alessandro Marzola nicht sofort, wie angekündigt zurückzieht: „Bei einem Nein werden ab 2015 Lifte abgebaut“, sagte er in einem salto.bz Bericht noch vor dem Referendum, „und spätestens 2026, wenn die Kabinenbahn St- Andrä-Plose aufgrund der technischen Fälligkeit erneuert werden muss, würde der Betrieb der letzten Liftanlage eingestellt werden.“

Markus Huber fordert von der Gemeinde Brixen und von der Landesregierung klare Antworten: „Wir fordern von der Politik ein ganz klares Bekenntnis zum touristischen Entwicklungskonzept und zur Marke Brixen/Plose; wir fordern, dass die darin enthaltenen Maßnahmen und Investitionen umgesetzt werden. Wir brauchen Rahmenbedingungen für alle im Bereich Tourismus tätigen Unternehmen. Für viele Betriebe geht es um die Existenz."

Der Tourismusverein Brixen will sich um eine Mediation bemühen, die nun Klärung bringen soll, wie tief die Gräben sind, bzw. an welchem Haken ein eventuell überarbeites Seilbahnprojekt ein zweites Mal aufgehängt werden könnte.