Società | Cyber Security

Bedrohung aus dem Netz. Südtiroler Firmen schützen sich

Am 14 September fand im TIS die Cyber Security for Industry 4.0 statt. Bei der Veranstaltung wurde auf die Gefahren des Netzes hingewiesen und welche Möglichkeiten bestehen sich gegen Angreifer von außen zu schützen.
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Aber die Frage, welche im Raum lag, ist, wie es um die Cyber Security der Südtiroler Unternehmen steht? Aus diesem Anlass hat sich salto.bz mit zwei IT-Experten aus zwei Südtiroler Firmen getroffen und nachgefragt, welche Wege es gibt sich gegen Hacker, Viren und Trojaner zu schützen?

Benjamin Kaser ist IT-Manager bei Alupress. Die Firma produziert Aludruckgussteile für einige nennenswerte Automobilzulieferer. Das Produktionsverfahren wird durch Software mit firmeneigenen Programmen gesteuert. „Für unsere Firma bedeutet dies, dass wir besonders auf die Netzsicherheit achten müssen. Denn durch Angriffe von außen können entweder sensible Daten gestohlen werden oder Viren können sich während des Produktionsprozesses einschleichen und Fehler können dadurch entstehen“, so Kaser. Um solchen Problemen vorzubeugen, werden eine starke Firewall und Antiviren- bzw. Antispam-Programme eingesetzt. „Externe Angriffe finden täglich statt. Jeden Tag gibt es neue Viren und diese werden sogar über E-Mail verschickt. Deshalb müssen wir die Protokolle, als auch die Sicherheitssoftwares überprüfen und tagtäglich Updates machen“, erzählt Kaser. Zudem wird stark darauf geachtet, dass das externe vom internen Netz getrennt ist. „Denn einige Lieferanten können auf bestimmte interne Netzwerke zugreifen und dort muss eine Barrieren-Sicherheit gewährleistet sein. Durch verschlüsselte VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) werden Zugriffsrechte verteilt, aber auch Aufzeichnungen gemacht wer zugegriffen hat. Dadurch kann man Gefahrenquellen nachverfolgen und die richtigen Schritte einleiten“, erklärt Kaser. Für die Firma Alupress ist die Prävention ein wichtiger Bestandteil der IT-Arbeit. „Denn durch das ständige Kontrollieren und Testen der Firewall und der Sicherheitssoftwaren, können Angriffspunkte minimiert und Gefahrenquellen vermieden werden“, sagt IT-Manager Kaser.

Die gleiche Meinung teilt Christoph Moar. Der IT-Manager arbeitet für die Firma Alpin, die auf Dokumenten Management Softwares spezialisiert ist. Sie bietet nicht nur Softwarelösungen für Firmen an, sondern helfen auch Geschäftsprozesse und Informationsflüsse zu optimieren. „Doch bevor wir die Software den Firmen übergeben, prüfen wir sie auf alle möglichen Schwachstellen. Angriffsflächen sollen eliminiert werden und die Firma soll eine sichere Plattform für ihre Dokumente und Daten erhalten“, so Moar. Denn Hacker suchen beim Datenklau immer die schwächste Stelle im System um an wichtige und heikle Daten zu kommen. „Nicht nur Daten einer Firma stehen hier im Fokus, sondern auch persönliche Daten haben große Bedeutung für die Angreifer. Öffentliche Institutionen wie Krankenhäuser speichern sensible Daten über ihre Patienten und benötigen deshalb einen besonderen Schutz. Daher sollte die Software durchgehend überprüft und geupdatet werden“, sagt der IT-Experte. Verlassen sollte man sich dennoch nicht nur auf die Software und die Sicherheitssysteme, sondern man sollte seine Mitarbeiter auch schulen. „Dieser Punkt wird meist vergessen und ist in Südtirol ein weitverbreitetes Problem. Zu viel Vertrauen wird in die Systeme gesteckt, bei Fehlern kann diese keiner erkennen oder lösen“, vermittelt uns Moar. In Südtirol wird IT-Sicherheit nur für einige Unternehmen groß geschrieben, andere setzten sich nur bedingt mit der Thematik auseinander. „Dies betrifft besonders Betriebe in der Gastronomie. Meist werden die Webseiten intern nebenbei geschützt oder sind großteils ihrem Schicksal allein überlassen. Das sollte aber nicht sein, da auch ein Hotel für den Schutz der Kundendaten verantwortlich ist“, erklärt Moar.

IT-Sicherheit hat in Südtirol immer noch unterschiedliche Prioritäten. Einige Unternehmen, wie Alupress und Alpin investieren viel Zeit und auch Geld, um sich von der Gefahr von außen zu schützen. Andere wiederum setzen sich nur bedingt mit dem Thema auseinander. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass wir im Zeitalter der digitalen Informationen sind und wir uns nicht nur vor realen Gefahren, sondern auch vor digitalen schützen müssen.

(Fabian Forer)