Politica | Autonome Politik

Regionalrat bestellt - ein Fersentaler an der Spitze

Gestern wurde in Trient der 70-köpfige Regionalrat gewählt, darunter 36 Politneulinge. Mit Diego Moltrer wurde erstmals ein Angehöriger der deutschsprachigen Minderheit der Fersentaler zum Präsidenten gewählt.

Das „Val dei Mocheni“ auf italienisch oder „Bersntol“ auf fersentalerisch ist eine der deutschen Sprachinseln im Trentino, genauer zwischen Borgo Valsugana und Trient. Von dorther kommt der neue Regionalratspräsident Diego Moltrer (PATT), der gestern, 28.11., mit 44 von 68 Stimmen zum Präsidenten des neuen Regionalrats Trentino-Südtirol gewählt wurde. Er sei stolz, der erste deutschstämmige Präsident zu sein, sagte er in seiner Muttersprache. Die sprachlichen Minderheiten wie die Fersentaler oder die Zimbern seien ein Mehrwert, der die Gesellschaft im Trentino und in Südtirol bereichere.

Eröffnet wurde die erste Regionalratssitzung vom ältesten Abgeordneten Bruno Dorigatti, gemeinsam mit den beiden jüngsten Philipp Achammer und Chiara Avanzo. Die Vizepräsidentschaft übernimmt Martha Stocker vorerst interimsmäßig (gewählt mit 45 Stimmen), bis die neue Südtiroler Landesregierung gebildet wird. Danach werden beide Posten in Personalunion besetzt, das heißt, wer den Südtiroler Landtag anführt, wird ebenfalls Vizepräsident des Regionalrats sein. Damit spart die SVP eine Stelle ein. Die Trentiner wollen weniger sparen, sie bleiben bei der Besetzung der beiden Ämter durch zwei Ratsmitglieder.

Zum ladinischen Vizepräsidenten wurde der ehemalige Kammerabgeordente Giuseppe Detomas, zu Präsidialsekretären wurden Arnold Schuler, Piero de Godenz und Walter Viola gewählt.