Nur ein “Klimafurz”?
Acht mal acht Meter groß ist der aufblasbare Würfel, der seit Anfang dieser Woche auf dem Bozner Magnago-Platz steht. “So groß ist eine Tonne CO2. Und was tust du?” Durchschnittlich verursacht jeder Südtiroler knapp 7,4 Tonnen CO2 im Jahr, ist auf den Info-Tafeln rund um den Kubus in Erfahrung zu bringen.
Hinter der Aktion steckt die KlimaHaus-Agentur, die damit “unseren CO2-Fußabdruck besser begreifbar machen” will, wie Direktor Ulrich Santa erklärt. Noch bis zum heutigen Freitag ist der CO2-Kubus, der den Auftakt für eine Sensibilisierungskampagne der KlimaHaus-Agentur darstellt, auf dem Magnago-Platz zu finden. Und auch wenn der unmittelbar in der Nähe liegende Landtag – im Gegensatz etwa zum Europäischen Parlament oder der Stadt Bozen – keinen Klimanotstand ausgerufen hat, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher: “Der Klimawandel betrifft uns alle, wir müssen sofort damit beginnen, unser Verhalten in allen Lebensbereichen zu ändern.”
Erwartungsgemäß hat der CO2-Kubus die Grünen auf den Plan gerufen. Doch in der Öko-Partei scheint man sich nicht einig zu sein, was von der vom Land unterstützten Kampagne zu halten sei. “Einen riesengroßen Plastikwürfel aufstellen, um auf die Klimaproblematik aufmerksam zu machen?! Würde sagen läuft!”, kommentiert der Eppaner Gemeinderat Felix von Wohlgemuth, der zuletzt bei den Landtagswahlen 2018 für die Grünen angetreten war, auf Facebook. Weniger sarkastisch, dafür umso schärfer fällt der Kommentar von Norbert Lantschner aus. Der Bozner Gemeinderat der Grünen und “Vater” der KlimaHaus-Agentur schreibt am Donnerstag Abend auf Facebook: “Schämt ihr euch nicht? Vom Klimaschutz reden und das Gegenteil tun: Ausbau Flughafen Bozen, Beschluss über den Klima-Notstand im Landtag abgelehnt (EU-Parlament heute genehmigt), Transitverkehr wächst und wächst ungebremst und und... Eine solche PR-Aktion ‘sensibilisieren für den Klimaschutz’ vor dem Landtag ist nichts als ein schlechter Klimafurz.”
In der Parteizentrale sieht man das Ganze völlig anders. Bevor von Wohlgemuth und Lantschner ihre Posts absetzen, beziehen die Grünen auf ihrer Facebook-Seite Stellung. Dort heißt es: “Danke KlimaHaus-Agentur für die tolle Sensibilisierungskampagne zum Klimawandel!” Und: “Ci piace molto la campagna di sensibilizzazione di KlimaHaus-CasaClima sul cambiamento climatico. Wir Grüne sind nicht mehr allein!” Naja, zumindest im Falle des CO2-Kubus halten es sogar eigene Mitglieder nicht mit der Parteizentrale.
Wir Grünen sind halt ein
Wir Grünen sind halt ein diskussionsfreudiges Völkchen und da kann man Kampagnen von Dritten, wie hier der KlimaHaus-Agentur, natürlich auch aus unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachten und bewerten (wobei in diesem speziellen Fall wohl alle ein wenig Recht haben).
Schlimmer wäre es, wenn man Inhaltlich fundamental unterschiedlicher Meinung ist, wie etwa einige Parteien und deren Mitglieder beim Thema Doppelpass (Ja, Nein, dafür – oder doch nicht? - unterschreiben, dann wieder zurückziehen….) oder beim neunen Landesraumordnungsgesetz. Dort geht es nämlich um Werte, Überzeugungen und die grundlegende Politik, welche man für unser Land machen will…und nicht nur um einen Plastikwürfel.
„So groß ist eine Tonne CO2.
„So groß ist eine Tonne CO2. Und was tust du?”, steht einleitend im Text.
Ich bin jetzt mal polemisch:
Ich fahre mit den DIESELbussen, die die öffentliche Hand heuer mit Steuergeld gekauft hat, und heize mit Gas, das die Alperia billiger zur Verfügung stellt als den Betrieb mit der abgeschlagenen Wärmepumpe.
Ja, das ist wirklich absurd.
Ja, das ist wirklich absurd. Ich halte es mit Norbert Lantscher und dem Felix W. - und ich verstehe die grüne Zentrale überhaupt nicht! Ich kann nur Kopfschütteln. Und unser schlauer Landeshauptmann - betont Arno Kompatscher: “Der Klimawandel betrifft uns alle, wir müssen sofort damit beginnen, unser Verhalten in allen Lebensbereichen zu ändern.” Aha, die kleinen Leute sollen ihr Verhalten ändern, damit die Politik sich dahinter verstecken kann und im Sinne der Wirtschaft und der Arbeitsplatz-Erhaltung noch immer mehr nach Umsatz, Touristenzahlen, Gewinn usw. streben kann! Wie war das noch einmal mit den Summen, welche im nächsten Jahr für Natur- und Umweltschutz bzw. gegen Klimaerwärmung vorgesehen sind??
Zur Abwechslung gibt's mal
Zur Abwechslung gibt's mal die tägliche Flatulenz unser Selbstvermarkter als Plastik-Kubus im öffentlich faschistischen Raum.
Frau Gasser hat wohl in
Frau Gasser hat wohl in Mathematik nicht aufgepasst. 8x8 ist die Größe der Fläche einer Seite des Würfels. Ein Körper hat auch eine dritte Dimension. Das Volumen ist 8x8x8. Oder man kann auch angeben, dass es sich um einen Würfel mit der Kantenlänge von 8m handelt.
Doch was soll denn diese volksverblodende Effekthascherei? Ein Würfel aus Blei mit dem Gewicht von einer Tonne hätte eine Kantenlänge von weniger als 45 cm.
Ist das nun dann Besser oder Schlechter? Oder ganz irrelevant?
Natürlich sind Sensibilisierungkampagnen das selbe was der größte Teil der Entwicklungshilfe sind. Und zwar eine versteckte Wirtschaftsförderung.
Um den Co2 Ausstoß zu reduzieren ist es notwendig diesen direkt zu besteuern und mit begleitenden sozialen Ausgleichsmaßnahmen für niedrige Einkommen auszugleichen.
Doch alle Maßnahmen die gegen den Interessen der Wirtschaft geht, wird nicht erwogen, sondern lieber die Aufmerksamkeit auf den einzelnen gelegt, der "etwas tun muß".
In risposta a Frau Gasser hat wohl in di gorgias
Da unterstütze ich Sie in
Ich unterstütz Sie in dieser Meinung, Gorgias!
In risposta a Frau Gasser hat wohl in di gorgias
"Doch was soll denn diese
"Doch was soll denn diese volksverblodende Effekthascherei? Ein Würfel aus Blei mit dem Gewicht von einer Tonne hätte eine Kantenlänge von weniger als 45 cm."
Ja, aber eine Tonne CO2 hat ein Volumen von grob 500m3. Darum der Würfel mit Kantenlänge 8mt, macht 512m3, ziemlich exakt eine Tonne Co2.
Ich denke, ein Bleiwürfel könnte das nicht so plastisch verständlich machen. Volksverblödend ist das nicht. Im Gegenteil. Eher Peter Lustig Anschauungsunterricht. Korrekte Fakten, einfach erklärt.
In risposta a "Doch was soll denn diese di Christoph Moar
Das sind korrekte Fakten die
Das sind korrekte Fakten die nichts bedeuten. Denn ob eine Tonne co2 ein bestimmtes Volumen hat oder ein anderes, ist irrelevant. Was relevant ist, ist die Auswirkung auf das Klima. Genau so wie es irrelevant ist, wie groß das Volumen einer Tonne Methan ist, sondern auch deren Auswirkung.
So hat eine Tonne Methan das selbe Volumen wie jenes eines Würfels mit einer Kante von ca. 11m. Dieser Würfel hat also das 2,75fache Volumen des Co2-Würfels.
Doch das ist scheißegal. Was einzig relevant zum Thema der Verhinderung des Klimawandels ist, wie sich dies auf dem Treibhauseffekt auswirkt. Das Methan hat ein Co2 Equivalent von 25. Das bedeutet, dass eine Tonne Methan in der Athmosphäre die selbe Wirkung auf das Klima hat wie 25 Tonnen co2. Das Volumen des Methanwürfels beträgt aber nur 2,75fache. Würde man zwei Würfel der selben Größe beider Gase emittieren, würde jener mit Methan das 9fache jenes mit co2 zum Klimawandel beitragen.
Gelernt hat man gar nichts, weil man das Volumen einer Tonne co2 mit der Auswirkung auf das Klima in Verbindung setzt, doch es besteht kein relevanter Bezug. Als Anschauung ist es ungeeignet, eine dumme Ablenkung vom Wesentlichen und reine Effekthascherei.
In risposta a Frau Gasser hat wohl in di gorgias
Da muss ich Ihnen inhaltlich
Da muss ich Ihnen inhaltlich widersprechen. Nicht gedämmte Häuser, immer noch die überwiegende Anzahl sogar in Europa, machen als direkte Verursacher (Heizen, Wärmeverluste = Energieverluste) einen hohen Anteil am menschengemachten CO2 aus.
Sind ja ganz nett diese
Sind ja ganz nett diese Sensibilisierungskampagnen und es ist immer gut Menschen auf die Klimakrise hinzuweisen. Allerdings fällt mir hierzu, bei Analyse der TATEN unserer Poltiker (Stichwort Flughafen) und unserer Wirtschaftstreibenden (Stichwort Black friday district) sofort "JEDE MENGE HEISSE LUFT" zu diesem Würfel ein. Er steht auch genau richtig vor dem Landtag und der Landesregierung...Es wären endlich Taten gefragt liebe Politiker und Entscheidungsträger! Besteuert CO2, fördert ÖPNV und lokale Bio-Erzeugung (Stichwort Malser Weg), querfinanziert Klimaschutzmaßnahmen uswusf.
Im Eifer um die verbissene
Im Eifer um die verbissene Suche nach dem sprichwörtlichen „Haar in der Suppe“ kommt, wie so oft, leider die Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Inhalt dieser Sensibilisierungskampagne zu kurz. Hauptursache für die ständig wachsenden anthropogenen CO2-Emissionen ist der steigende und vorwiegend mit fossilen Brennstoffen abgedeckte Energiehunger einer Weltbevölkerung, die sich seit 1950 fast verdreifacht hat.
Machen wir es uns doch bitte nicht zu einfach: diese Emissionen entstehen ursächlich also nicht aus dem „Nichts“, dem Verschulden des „Systems“ oder gar der Politik heraus, sondern sind letztlich vor allem auch auf die Befriedigung unserer (notwendigen und vermeintlichen) Bedürfnisse und auf unser zunehmend ressourcenintensives Konsumverhalten zurückzuführen.
Selbstredend ist es Aufgabe der Politik und nicht des Bürgers, über ordnungspolitische Maßnahmen und das Schaffen von Anreizen („Fordern und Fördern“) für die großen Weichenstellungen zu sorgen und die Bereitstellung umweltfreundlicher Alternativen zu begünstigen. Auf diesem Weg wollen aber auch die Menschen mitgenommen werden (Stichwort Akzeptanz und Mehrheitsfähigkeit in bestimmten Fragen). Dazu gehören eben auch Sensibilisierungsmaßnahmen, denn selbstverständlich kann jeder Einzelne von uns durch ein kritisches Hinterfragen seines Konsumverhaltens seinen ökologischen Fußabdruck nicht unwesentlich verkleinern.
Zum CO2-Würfel: Kohlendioxid ist farb- und geruchslos und wird von unseren Sinnen und damit auch von den meisten von uns nicht oder nur sehr abstrakt wahrgenommen. Mit diesem Kubus soll das Volumen einer Tonne CO2 veranschaulicht und unsere Emissionen im wahrsten Sinne des Wortes besser (be-)greifbar gemacht werden und damit (auch bildlich) stärker ins Bewusstsein gerückt werden.
Der Hauptdarsteller der Sensibilisierungskampagne ist – wie auf den Informationstafeln ausgewiesen – ein CO2-Rechner (www.klimahaus.it/CO2), mit dem aufgezeigt werden soll, welche Lebensbereiche und welches Konsumverhalten besonders klimawirksam sind und wie es um unseren ganz persönlichen CO2-Fußabdruck bestellt ist.
Das Ziel dieser Initiative liegt auch nicht darin, mit erhobenem Zeigefinger zu moralisieren, sondern ein Gespür für die Größenordnungen zu vermitteln und möglichst objektiv aufzuzeigen, welche Handlungsmöglichkeiten jeder Einzelne von uns in den großen und oft auch den vielen kleinen Dingen des Alltags hat.
Wenn es sich sozusagen auch nur um einen „Klimafurz“ handelt, wie jemand in bester Fäkalsprache diese Initiative abzutun versucht hat.
In risposta a Im Eifer um die verbissene di Ulrich Santa
Das ist sehe ich genauso, und
Das ist sehe ich genauso, und es bleibt zu oft ungesagt:
„Hauptursache für die ständig wachsenden anthropogenen CO2-Emissionen ist der steigende und vorwiegend mit fossilen Brennstoffen abgedeckte Energiehunger einer Weltbevölkerung, die sich seit 1950 fast verdreifacht hat.
Machen wir es uns doch bitte nicht zu einfach: diese Emissionen entstehen ursächlich also nicht aus dem „Nichts“, dem Verschulden des „Systems“ oder gar der Politik heraus, sondern sind letztlich vor allem auch auf die Befriedigung unserer (notwendigen und vermeintlichen) Bedürfnisse und auf unser zunehmend ressourcenintensives Konsumverhalten zurückzuführen.
Selbstredend ist es Aufgabe der Politik und nicht des Bürgers, über ordnungspolitische Maßnahmen und das Schaffen von Anreizen („Fordern und Fördern“) für die großen Weichenstellungen zu sorgen und die Bereitstellung umweltfreundlicher Alternativen zu begünstigen“.
Aber: die Politik hierzulande kauft dutzende neue Dieselbusse, und sorgt dafür, dass Heizen mit Gas billiger ist als der Betrieb einer Erdwärmepumpe.
Das wird *leider* so sein -
Das wird *leider* so sein - ist schon so.