Der Jahreswechsel in Südtirol vollzieht 2025 einen spürbaren Wandel. Wo früher Böller und Raketen den Ton angaben, setzen die Gemeinden zunehmend auf Konzepte, die Nachhaltigkeit, Tierwohl und soziale Solidarität in den Vordergrund rücken. Wer den letzten Tag des Jahres plant, findet ein Programm vor, das von internationalem Spitzensport in Bozen bis zu alpinen Fackel-Traditionen im Wipptal reicht.

Bozen: Erst Weltklasse-Lauf, dann Open-Air am Siegesplatz 

In der Landeshauptstadt beginnt der 31. Dezember traditionell auf dem Kopfsteinpflaster der Altstadt. Der BOclassic, einer der weltweit am stärksten besetzten Silvesterläufe, feiert seine 51. Auflage. Ab 10:45 Uhr startet das Programm am Waltherplatz mit den Volksläufen, bevor um 12:50 Uhr (Herren) und 13:30 Uhr (Damen) die internationale Weltelite übernimmt. Sportlich gesehen ist dies der erste Höhepunkt des Tages.

Sobald die Athleten die Strecke geräumt haben, wandert das Geschehen zum Siegesplatz. Ab 21:00 Uhr wird dieser zur großen Open-Air-Bühne. Das Programm setzt auf eine Mischung aus Live-Konzerten, Akrobatik und einem energetischen B2B-DJ-Set von Luca Venus und Nicola Imperiale, das die Tanzfläche bis 02:00 Uhr morgens beleben soll.

Brixen und Meran: Der bewusste Verzicht auf den Knall

Kaminkehrer verteilen ab 10:00 Uhr Glücksbringer gegen eine Spende für das Südtiroler Kinderdorf.

Ein deutlicher Trend ist der Verzicht auf klassische Pyrotechnik. In Brixen wird das Silvesterfest am Domplatz unter das Motto „Jahreswechsel mit Haltung“ gestellt. Statt Böllerlärm gibt es ab 21:00 Uhr Musik von DJ ENA und ein familienfreundliches Warm-up. Zuvor zeigt sich die Domstadt solidarisch: Kaminkehrer verteilen ab 10:00 Uhr Glücksbringer gegen eine Spende für das Südtiroler Kinderdorf. Zudem unterstützt die Lichtshow „OOPS“ in der Hofburg (17:30 und 18:30 Uhr) mit jedem verkauften Ticket UNICEF-Wasserprojekte in Sambia.

Meran schließt sich diesem Weg an. An der Passerpromenade ersetzt Punkt Mitternacht eine präzise choreografierte Music Light Show an der Fassade des Kurhauses das Feuerwerk – ein Signal gegen Feinstaub und Lärm. Wer dennoch die klassische Party sucht, wird am Theaterplatz bei der „Supernovanta Party“ oder beim Disco-Set an der oberen Freiheitsstraße fündig.

Sterzing und Bruneck: Zwischen Tradition und Großevent

Im Norden des Landes setzt Sterzing auf eine alpin-traditionelle Note. Bereits am Nachmittag überbringen die Feuerwehr und die Bürgerkapelle ihre Neujahrswünsche, bevor um 17:00 Uhr das Glockenspiel am Zwölferturm erklingt. Ein besonderes optisches Highlight setzt die Bergrettung: Hoch über der Stadt, am Berg „Saun“, entzünden die Bergretter mit Fackeln traditionell die Ziffern des neuen Jahres. Die eigentliche Jahresausklangsparty unterm Zwölferturm startet um 22:00 Uhr.

Im Osten bleibt Bruneck seinem Ruf als Silvester-Hochburg treu. Der Rathausplatz verwandelt sich in Südtirols größte Open-Air-Party mit kostenlosem Eintritt, Live-Acts und einer großen Countdown-Show. Im Gegensatz zu den westlichen Städten setzt Bruneck weiterhin auf ein klassisches Mitternachtsfeuerwerk. Wer danach noch weiterfeiern möchte, findet im MPH Pop Up Club die passende Aftershow-Party.

Sicherheit und Waldbrandgefahr

Hinter der festlichen Kulisse mahnen die Behörden zur Vorsicht. Die anhaltende Trockenheit sorgt für eine erhöhte Waldbrandgefahr, weshalb der Landesforstdienst zur strikten Einhaltung der Brandschutzbestimmungen aufruft. In den Stadtgebieten von Bozen und Meran gilt zudem ein ausdrückliches Verbot für private Feuerwerkskörper, das mit empfindlichen Geldstrafen geahndet wird.