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Dokumentarfilme im Wettbewerb

Welcher Dokumentarfilm hat beim diesjährigen Wettbewerb des BFFB den längsten Atem? Folgende Doku-Filme werden nächste Woche der Jury und dem Publikum vorgeführt.
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Foto: BFFB

Der Regisseur Luca Ragazzi und die Filmexperten Georg Tschurtschenthaler und Barbara Winkler werden die Jury zum diesjährigen Dokumentarfilmwettbewerb des BFFB bilden. Die Auswahl macht es ihnen nicht einfach. Etwa der Film Liberami von Federica Di Giacomo: Er erzählt die Rückkehr des Exorzismus in Italien und die steigende Zahl derjenigen, die von sich oder anderen behaupten, besessen zu sein. Der Film begleitet den schwer beschäftigten katholischen Priester während seiner exorzistischen Sitzungen.

Saro von Enrico Maria Artale geht hingegen auf Sizilien-Reise, durch reale und imaginäre Landschaften und Gespräche, bis der Filmemacher selbst, seinem bis dahin unbekannten Vater begegnet.

Eine Vatergeschichte ist auch Happy von Carolin Genreith. Der Vater der Regisseurin und seine Freunde fahren seit einigen Jahren immer wieder nach Bangkok. Daheim in der Nordeifel lästern die Daheimgebliebenen hinter vorgehaltener Hand über Sextourismus.

Die Filmemacherin stellt in ihrer Doku Happy deshalb nicht nur heitere, sondern auch die unbequemen Fragen zum Thema Alleinsein, Glück und Tabus.
Mit denselben Fragen ist seit Jahrhunderten die Minderheit der Jenischen konfrontiert. Der Film Unerhört Jenisch von Karoline Arn, Martina Rieder gibt einen guten, musikalischen Einblick.

Stephan Eicher spielt als Musiker mit dem Bild des Zigeuners. Er ahnt seine jenischen Wurzeln. Die Spur führt in die Bündner Berge, zu den einst zugewanderten Familien und ihrer legendären Tanzmusik. Sie prägt die Schweizer Volksmusik, sucht den Blues, brilliert als Chanson oder rebelliert im Punk, erzählt aber auch eine Geschichte der Diskriminierung und Verfolgung.

"Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte"  ist einer der schönsten Filmtitel beim Festival. Ob das zum Sieg reichen wird?

Im Film Unten begibt sich Regisseur Djordje Čenić auf eine autobiografische Zeitreise, die Mitte der Siebzigerjahre im jugoslawischen „Gastarbeitermilieu“ in Linz beginnt und ihn in sein kriegszerstörtes Heimatdorf im heutigen Kroatien führt.

Der Filmtitel Peter Handke – Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte  ist einer der schönsten Filmtitel beim Festival. Ob das zum Sieg reichen wird? Das Porträt über Peter Handke vermittelt persönliche Einblicke in das Denken, die Arbeit und das Leben des als medienscheu und -kritisch geltenden Schriftstellers. 

Mit dem Film The Good Intentions von Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber ist 2017 auch eine ZeLIG-Produktion im Wettbewerb.
Nach 7 Jahren Abwesenheit kommt Beatrice wieder nach Hause, zusammen mit ihrer Filmcrew. Ihr Anliegen ist gewagt, sie will das Schweigen brechen und die jahrelange häusliche Gewalt ihres Vaters thematisieren. Aber es ist nicht leicht ihre Mutter und ihre beiden älteren Brüder zum Reden zu bringen.

Die sieben ausgewählten Dokumentarfilme aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz, wetteifern um den Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird am Samstag 8. April, an die Regisseurin oder den Regisseur des Siegerfilms überreicht.