Politica | Im Gespräch

Lisa Dalponte (Ladins Dolomites): „Soziale Randgruppen stärker berücksichtigen“

Lisa Dalponte ist eine der beiden Frauen, die die Ladins Dolomites ins Rennen schicken. Die junge Studentin der Rechtswissenschaften kommt aus Lajen, ist 23 Jahre alt und belegt den Listenplatz Nr. 16.

Wie sind Sie in die Politik gekommen?
Lisa Dalponte: Ich studiere in Trient Rechtswissenschaften, im vorletzten Jahr. Deshalb interessiert mich die Politik. Ein paar Verwandte von mir sind politisch aktiv und sie haben mich motiviert, um endlich mehr Junge in die Politik rein zu holen.

Eine junge Stimme um etwas zu bewegen?

Lisa Dalponte: Ja, das ist mein Hauptgrund, weshalb ich in die Politik gegangen bin. Jugendliche sehen die Sachen oft anders, als Menschen, die voll im Arbeitsleben stehen.

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Sie kommen aus Lajen?

Lisa Dalponte: Ich komme zwar aus Lajen, bin aber stark mit Gröden verbunden, dort bin ich auch Schule gegangen, alle meine Verwandten sind dort.. Meine Mutter ist Ladinerin, mein Vater Italiener. Ich bin dreisprachig aufgewachsen.

Was sind Ihre Hauptanliegen?

Lisa Dalponte: Ein großes Anliegen ist mir die Repräsentativität der verschiedenen Sprachgruppen im Landtag. Ich finde es wichtig, dass der Landtag ähnlich zusammengesetzt ist, wie die effektive Bevölkerung.

Mehr Ladiner also in den Südtiroler Landtag?

Lisa Dalponte: Ja, konkret heißt das mehr Mitbestimmung für die Ladiner. Aber nicht nur. Ich seh das größer. Der Landtag soll näher an den Menschen sein, ihre Situation widerspiegeln.

Drei Dinge, die Sie in Südtirol verändern würden.

Lisa Dalponte: Ich würde die Politik transparenter gestalten, wenn man an Informationen herankommen will, dann soll das einfacher werden.  Auch soziale Randgruppen müssen berücksichtigt werden. Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich politisch zu äußern. Sie müssen gehört werden. Familien in Schwierigkeiten, religiöse Gruppen. Als Minderheit sind wir Ladiner natürlich selbst sensibel für Minderheiten.

Auch soziale Randgruppen müssen berücksichtigt werden. Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich politisch zu äußern.

Der dritte Punkt?

Das Bildungssystem in Südtirol soll auf dem Niveau bleiben wie es ist. Wir haben ein sehr gutes Bildungssystem, ich finde die Schulen bei uns sind sehr gut, es gibt viele Möglichkeiten, auch Förderungen und Stipendien gibt es ausreichend. Das muss so bleiben.

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Wie waren die Reaktionen aus Ihrem Umfeld auf Ihre Kandidatur?
Lisa Dalponte: Meine Freunde finden es alle gut, dass Jugendliche mitsprechen wollen. Negative Meldungen hab ich gar keine gehört. Milva Mussner und ich sind die zwei Frauen auf der Liste der Ladins, Milva ist schon länger politisch aktiv.

Die Ladins rechnen mit zwei Mandaten. Wenn Sie den Sprung in den Landtag nicht schaffen, was dann?

Lisa Dalponte: Ich muss schauen, was meine berufliche Zukunft bringt. Momentan konzentrieren wir uns auf unser Programm und versuchen alle unsere Energien einzusetzen. Wir sind sehr motiviert.