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Politica | Passkontrolle
Gebt den Dreifachpass!
Man kann Jürgen Wirth Anderlan, Sven Knoll & Co nur gratulieren.
Sie haben es wieder einmal geschafft, die SVP politisch vor sich herzutreiben und gleichzeitig die inneren Widersprüche, Feindschaften und Grabenkämpfe unterm Edelweiß an die Öffentlichkeit zu zerren. Gleichzeitig ist es den strammen Patrioten mit ihrem Schreiben zur Doppelstaatsbürgerschaft an den österreichischen Innen- und Außenminister (auf Abruf) gelungen, die politische Agenda des Landes nachhaltig zu bestimmen.
Sie haben es wieder einmal geschafft, die SVP politisch vor sich herzutreiben und gleichzeitig die inneren Widersprüche, Feindschaften und Grabenkämpfe unterm Edelweiß an die Öffentlichkeit zu zerren. Gleichzeitig ist es den strammen Patrioten mit ihrem Schreiben zur Doppelstaatsbürgerschaft an den österreichischen Innen- und Außenminister (auf Abruf) gelungen, die politische Agenda des Landes nachhaltig zu bestimmen.
Spätestens, wenn in den nächsten Tagen und Wochen der Aufschrei der italienischen Öffentlichkeit, Politik und Journaille folgt, dann wird die diplomatische Briefbombe ihre gewünschte Wirkung entfaltet haben.
Für alle jene, die Südtirols Autonomie nur als Zwischenschritt für eine Rückkehr des Landes zu Österreich ansehen, wird es dann bereits im November vorgezogene
Weihnachten geben.
Wenn in den nächsten Tagen und Wochen der Aufschrei der italienischen Öffentlichkeit, Politik und Journaille folgt, dann wird die diplomatische Briefbombe ihre gewünschte Wirkung entfaltet haben.
Was aber wirklich traurig ist: Wie willig sich Philipp Achammer, die halbe Landesregierung und drei Viertel der SVP-Fraktion bei dieser Aktion von den Patrioten auf Glatteis führen lassen. Denn drei Dinge sollten selbst den jüngeren SVP-Politikern bekannt sein:
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Für Oppositionsparteien mag ein Bittbrief gen Wien die angemessene Form der politischen Dialektik sein. Nicht aber für eine so stolze Regierungspartei, wie es die SVP ist. Eine Regierungspartei verhandelt mit der Schutzmacht, mit dem Vaterland. Sie schickt keine „Briefchen “. Genau so wie es Landeshauptmann Arno Kompatscher sagt.
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Wenn ein Parteiobmann, ein Landesrat oder ein Landtagsabgeordneter eine politische Petition unterschreibt, dann ist es absurd zu sagen, man hätte das als Einzelperson – sozusagen privat – getan. Philipp Achammer ist Obmann der Volkspartei. Seine Unterschrift auf dem Schützenbrief wird in Wien, in Rom und überall sonstwo als solche gelesen. Und nicht als Mühlbacher Philipp. Dasselbe gilt für die Landesräte.
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Arno Kompatscher ist Landeshauptmann aller drei Südtiroler Sprachgruppen, als solcher wäre es unverantwortlich und untragbar, allein für die Deutsch- und Ladinschsprachigen öffentlich eine Doppelstaatsbürgerschaft zu verlangen. Dass ein Teil seiner eigenen Partei jetzt dem Landshauptmann wegen dieser Haltung öffentlich mit dem Laufpass droht, gehört zum Regiebuch eines politischen Schmierentheaters, das maßgeblich von christlichen Brüdern mitgestaltet wird.
Die Tatsache, dass von all diesen hochkarätigen Parteifunktionären anscheinend niemand auf die Idee gekommen ist, die zuständigen Parteigremien vorab mit dieser Unterschrift zu befassen, macht auch deutlich, in welchem Status sich die Volkspartei im Jahr 2019 befindet.
Während die SVP-Leitung den römischen Parlamentariern vorschreibt, wie sie abzustimmen und was sie zu sagen haben, wird die Partei in dieser Frage – in der es anscheinend um „das Wohl Südtirols“ (Originalton Sven Knoll) geht – kurzerhand außen vorgelassen.
All das bestätigt, dass die Volkspartei seit langem keine Gesinnungsgemeinschaft mehr ist, sondern ein Konglomerat von Interessensgruppen und politischen Emporkömmlingen.
Dass ein Teil seiner eigenen Partei jetzt dem Landshauptmann wegen dieser Haltung öffentlich mit dem Laufpass droht, gehört zum Regiebuch eines politischen Schmierentheaters.
Zur Sache selbst: Seit 2011 wird das Thema Doppelpass periodisch immer wieder hochgekocht. Die volkstumspolitische Front schlägt daraus politisches Kapital, der Großteil der etablierten Parteien nimmt keine klare, eindeutige Position ein und schlängelt sich irgendwie durch (siehe Team K), und den meisten „normalen Südtirolern und Südtirolerinnen“ geht dieser ewige Passkontrolle der Patrioten ganz einfach auf den Wecker.
Deshalb ein Appell an die italienische Regierung. Giuseppe Conte und Luigi Di Maio sollen erklären, dass alle jene, die es wollen, den Doppelpass bekommen sollen. Italien soll aktiv das Anliegen unterstützen und Österreich wird schon einen Weg finden seinen Brüder und Schwestern in südlicher Not mit einem Lappen unter die Arme zu greifen.
Und weil man schon dabei ist: Noch besser wäre ein Dreifachpass. Das heißt, man soll auch gleich den deutschen Pass dazu verlangen.
Die vom europäischen Geist erfüllten Dreipass-Besitzer könnten dann wie beim Blindwatten je nach Notwendigkeit im weltweiten Reiseverkehr oder bei der Suche nach der eigenen Identität entweder den Rechten oder den Bono ziehen. Und wenn es sein muss, hat man immer noch den Weli in der Hinterhand. Opportunistisch waren wir Tiroler ja schon immer.
Die vom europäischen Geist erfüllten Dreipass-Besitzer könnten dann wie beim Blindwatten je nach Notwendigkeit im weltweiten Reiseverkehr den Rechten oder den Bono ziehen. Oder den Weli.
Italien hätte mit dieser Aktion wenig zu befürchten.
Denn wenn der österreichische oder der deutsche Pass auch nur 100 Euro kosten, wird der Patriotismus schnell abnehmen. Wetten, dass die Herzensangelegenheit bei den meisten an der Brieftasche oder spätestens bei der Einberufung zum Militärdienst endet?
Am Ende würden sich vielleicht 2.000 Südtirolerinnern und Südtiroler den Doppel- oder Dreifachpass unter das Kopfkissen legen. Die Politik könnte sich wieder wichtigeren Dingen zuwenden.
Und der Doppelpass wäre endlich wieder dort, wo er eigentlich hingehört. Auf dem Fußballfeld.
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In risposta a "In ST gibt es bis Heute di Manfred Klotz
Dann erklären sie mir mal
Dann erklären sie mir mal wieso es italienischsprachigen Ärzten erlaubt ist ohne deutschkenntnisse zu praktizieren und Deutschen nicht.
Wieso müssen Produkte italienisch gekennzeichnet sein, Deutsch ist aber nur eine Zugabe. Wieso sind Gesetzestexte nur in der I Fassung rechtskräftig? Ecc. ecc. Vielleicht sollten sie die rosa Brille absetzen. Ist das ihre Gleichberechtigung?
In risposta a Dann erklären sie mir mal di Klaus Kompatscher
Herr Kompatscher, schreiben
Herr Kompatscher, schreiben Sie doch keinen Unsinn. Das mit den Ärzten ist falsch, das mit den Gesetzestexten (aus Südtirol, denn Staatsgesetze sind logischerweise nur in der Staatssprache abgefasst) ist falsch und das Argument der Produktbeschreibung ist falsch. Vielleicht sollten Sie die Scheuklappen abnehmen.
In risposta a Herr Kompatscher, schreiben di Manfred Klotz
Herr Klotz, nochmals dasselbe
Herr Klotz, nochmals dasselbe wie im Thread zum Artikel „Schönwetterösterreicher“: wenn Sie keine besseren Gegenargumente parat haben, als alles als falsch, falsch und falsch abzutun, dann sparen Sie sich den Kommentar! Ich weiß nicht in welchem Südtirol Sie leben, auf jenes in dem ich lebe, trifft der Kommentar von Herrn Kompatscher jedenfalls zu... Und dann reden Sie noch von Scheuklappen? Nehmen Sie lieber die rosarote Brille ab...
In risposta a Herr Klotz, nochmals dasselbe di Karl Egger
Bravo! Ich lese bei Herrn
Bravo! Ich lese bei Herrn Klotz auch immer nur falsch, falsch, falsch. Habe manchmal den Eindruck, er wird bezahlt, um hier die "Italianità" hochzuhalten ...
In risposta a Bravo! Ich lese bei Herrn di G. P.
also *das* habe ich bei Herrn
also *das* habe ich bei Herrn Klotz noch nie herausgelesen...
ob hier die Anklage *nur* im Auge des Betrachters liegt... frei nach dem Motto: fehlt dir das Argument, diskreditiere die Person?
In risposta a "In ST gibt es bis Heute di Manfred Klotz
Übrigens wenn sie hier einen
Übrigens wenn sie hier einen Comment abgeben, steht immer Il commento e`stato inserito; tolle Gleichstellung. Leider haben sich viele damit abgefunden, Gleichstellung ist das keine.
In risposta a Übrigens wenn sie hier einen di Klaus Kompatscher
"Comment" ist aber auch nicht
"Comment" ist aber auch nicht gerade Deutsch :-), scheint Sie aber weiter nicht zu stören.
Wie würde sich denn der Doppelpass darauf auswirken?
In risposta a "Comment" ist aber auch nicht di Ludwig Thoma
Wenn ich hier alles auflisten
Wenn ich hier alles auflisten würde was mich stört würde der Server platzen ;-)
Der ÖPass ist kein "Alleslöser" behauptet keiner. Im Ausland könnte ich z.B. die ÖKonsulate in Anspruch nehmen.
In risposta a Wenn ich hier alles auflisten di Klaus Kompatscher
K K Wie schaffen Sie es jeden
K K Wie schaffen Sie es jeden Tag zu überleben, wenn Sie tausende Gegenbenheiten um Sie herum stören. Muss ja furchtbar sein. Noch dazu mit dem Ausblick dass sich nichts ändert, denn die Befürworter aller ihnen wichtigen Probleme reduzierten sich auf zwei einsame Leute auf fünfunddreissig. Wünsche Ihnen gute Besserung.
In risposta a "In ST gibt es bis Heute di Manfred Klotz
Noch ein Tip Nur weil unsere
Noch ein Tip Nur weil unsere Einheitspartei uns immer wieder wissen lässt wir hätten die Weltbeste Autonomie, muss das nicht stimmen.
In risposta a Noch ein Tip Nur weil unsere di Klaus Kompatscher
Was genau würde sich an
Was genau würde sich an unseren autonomen Zuständigkeiten ändern, wenn wir den Ö-Pass hätten?
In risposta a Noch ein Tip Nur weil unsere di Klaus Kompatscher
Herr Kompatscher, mit nicht
Herr Kompatscher, mit nicht Welt-bester Autonomie gebe ich Ihnen Recht, auch bei der Problematik der Zweisprachigkeit bei Sanität und Polizei, ebenso bei der mangelnden zweisprachigen Beschriftung bei Waren - und das habe ich auch immer kundgetan wenn es darum ging.
An die Problematik der mangelnden zweisprachigen oder gar EU-Vertretungen im Ausland habe ich nicht gedacht, weil ich bisher noch nicht damit konfrontiert worden bin.
Bezüglich Ihres direkt an mich gerichteten Kommentars und der Aussage "Wenn andere Hetzen dann verzichten sie lieber auf etwas das sie gerne hätten, tolle Charakterstärke." möchte ich Ihnen wie folgt antworten: Wenn andere hetzen, dann tue ich nicht das Gleiche. Nach der alten Weisheit "dr Gscheidere gibt noch" oder "kein Öl ins Feuer gießen" entscheide ich mich für Deeskalation. Das heißt aber nicht, dass ich/wir darauf verzichten müssen, sondern versuchen müssen, es anderweitig zu erreichen!
In risposta a Herr Kompatscher, mit nicht di Sepp Bacher
Keiner redet hier von Hetzen,
Keiner redet hier von Hetzen, aber mann muss dem Gegenüber auch die Grenzen aufzeigen. Warum sind die von ihnen beschriebenen Punkte nicht umgesetzt, das Paket wurde ja abgeschlossen, wie dumm war das. Wir können ja mal unseren Schweizer in der Runde fragen wie das mit den Beipackzettel von Medikamenten in der Schweiz läuft. Muss ein Italoschweizer dort um einen extra Ausdruck bitten und hoffen, dass es den gibt?
In risposta a Keiner redet hier von Hetzen, di Klaus Kompatscher
Ja, das ist eine Interessante
Ja, das ist eine interessante Frage. Die Antwort darauf würde mich auch interessieren!
Und wie ist das mit Versicherungspolicen, u. Ä.?
In risposta a Keiner redet hier von Hetzen, di Klaus Kompatscher
Kompatscher, ich frag dich
Kompatscher, ich frag dich nochmal: Was genau würde der Öpass an den Beipackzetteln, Autonomiebestimmungen, Zweisprachigkeit im öffentlichen Dienst usw. ändern?
Im Übrigen bin ich der
Im Übrigen bin ich der Meinung: der Bär muss durch den Wolf!
In risposta a Im Übrigen bin ich der di Lüra & Pipa
Durch den Fleischwolf?
Durch den Fleischwolf?
Wo ist diese Umfrage der 100
Wo ist diese Umfrage der 100.000?
Kunze, Sie wissen es
Kunze, Sie wissen es offensichtlich auch nicht. Vielleicht hätten Sie auch mal "nachhaken" sollen. Was stört Sie daran, wenn jemand etwas gegen seine Ignoranz tut?
Mal ehrlich (unabhängig, wie
Mal ehrlich (unabhängig, wie man zu diesem Pass steht):
Glaubt wer wirklich, dass dieser Pass jemals kommt?
PS: Habe bereits letztes Jahr geschrieben: Wetten, der kommt nicht bis Ende 2018.
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